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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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gegen deinen Fall sagen, verdammt! Du weißt schon, was ich meine. Ich muß dir davon erzählen, um dir zu verdeutlichen, was ich damals dachte. Das ist alles. Brand hatte also einen ziemlich guten Anspruch, wäre er nur in der Lage gewesen, ihn anzumelden. Da du verschwunden warst, mußte er als Erics Hauptrivale gelten, wenn es darum ging, die bestehende Situation zu legalisieren. Wenn ich diesen Umstand zusammen mit Brands schlimmem Schicksal und der Fähigkeit dieser Kerle sah, die Schatten zu durchqueren, stand Eric für mich plötzlich in einem viel ungünstigeren Licht da. Dieser Gedanke ängstigte mich mehr als die Reiter selbst, die mich allerdings auch nicht gerade mit Entzücken erfüllten. Ich überlegte mir, daß ich nun sofort handeln mußte: ich wollte mit jemandem in Amber sprechen, der mich dann durch seinen Trumpf zu sich holen konnte.
    Gut. Ich traf eine schnelle Entscheidung. Gérard schien mir der beste Kandidat zu sein. Er ist Vernunftgründen zugänglich und neutral. In den meisten Dingen ehrlich. Und nach Julians Worten schien Gérards Rolle in der ganzen Angelegenheit doch etwas passiv zu sein. Ihm lag bestimmt nicht daran, Ärger zu machen. Was nicht bedeutete, daß er einverstanden war. Wahrscheinlich gab er sich wie immer: als der vorsichtige, konservative Gérard. Nachdem diese Entscheidung gefallen war, griff ich nach meinen Karten und hätte fast aufgeheult. Sie waren fort!
    Ich durchsuchte jede Tasche in jedem Kleidungsstück, das ich am Leibe trug. Ich hatte die Karten mitgenommen, als ich Texorami verließ. Allerdings hätte ich sie während der Aktionen des gestrigen Tages jederzeit verlieren können; ich war genügend herumgesprungen und durchgebeutelt worden. Und ich hatte schon ganz andere Dinge verloren. In meinem Zorn stellte ich mir eine komplizierte Litanei aus Flüchen zusammen und grub meinem Pferd die Hacken in die Flanken. Jetzt mußte ich schnell vorankommen und noch schneller denken. Zunächst kam es darauf an, einen netten, belebten, zivilisierten Ort zu erreichen, wo ein Attentäter der primitiven Sorte im Nachteil war.
    Während ich talwärts galoppierte und dabei auf eine der Straßen zuhielt, arbeitete ich mit dem Stoff, aus dem die Schatten sind – diesmal ganz vorsichtig, wobei ich meine volle Geschicklichkeit einsetzte. Es gab im Augenblick nur zwei Dinge, die ich mir wünschte: einen letzten Angriff auf meine möglichen Verfolger und Zugang zu einem Zufluchtsort.
    Die Welt schimmerte und beschrieb eine letzte Wende, wurde zu dem Kalifornien, das ich gesucht hatte. Ein scharrendes, grollendes Geräusch schlug mir an die Ohren – das letzte i-Tüpfelchen, auf das es mir ankam. Als ich zurückblickte, sah ich, wie sich ein Teil der Felswand löste und wie in Zeitlupe auf die Reiter stürzte. Kurz darauf war ich abgestiegen und ging auf die Straße zu. Ich wußte die Jahreszeit nicht und fragte mich, wie das Wetter wohl in New York war.
    Nach kurzer Zeit tauchte der Bus auf, den ich erwartet hatte, und stoppte auf mein Zeichen. Ich setzte mich an einen Fensterplatz, rauchte und beobachtete die Landschaft. Bald darauf schlief ich ein.
    Ich erwachte erst am frühen Nachmittag, als wir eine Busstation erreichten. In der Zwischenzeit war ich sehr hungrig geworden und beschloß, etwas zu essen, ehe ich mit dem Taxi zum Flughafen fuhr. Mit meinen Texorami-Dollar erstand ich drei Käsesandwiches und ein Malzbier. Die Mahlzeit dauerte etwa zwanzig Minuten. Als ich die Snackbar verließ, sah ich eine Anzahl von Taxis vor dem Haus stehen. Doch ehe ich mir einen Wagen aussuchte, beschloß ich, auf der Männertoilette noch etwas Wichtiges zu erledigen.
    Im ungünstigsten Augenblick, den du dir vorstellen kannst, flogen plötzlich hinter mir sechs Toilettentüren auf, und die Insassen der Kabinen stürzten sich auf mich. Die Spitzen auf ihren Handrücken, die übergroßen Kinnladen, die glühenden Augen – kein Zweifel! Sie hatten mich nicht nur eingeholt, sondern waren inzwischen ebenso unauffällig gekleidet wie ich. Zerstoben waren meine letzten Zweifel hinsichtlich ihrer Macht über die Schatten.
    Zum Glück war einer der Angreifer schneller als die anderen. Außerdem wußten die Burschen angesichts meiner Größe wohl nicht, wie kräftig ich wirklich bin. Ich packte den ersten oben am Arm, wobei ich seinen Knöchelbajonetten auswich, zerrte ihn herum, zog ihn hoch und warf ihn den anderen entgegen. Dann machte ich kehrt und lief los. Auf dem Weg nach draußen machte ich

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