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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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einer von uns stets bei ihm. Damals wußten wir allerdings noch nicht, daß er Wesen durch die Schatten holen konnte. Als er erfuhr, daß du entkommen warst, beschwor er ein entsetzliches Ungeheuer herauf, das Caine angriff, der gerade sein Leibwächter war. Dann setzte er sich wieder auf deine Fährte. Offenbar haben ihn Bleys und Fiona kurz darauf in ihre Gewalt gebracht, ehe wir an ihn herankamen; ich bekam ihn erst wieder an jenem Abend in der Bibliothek zu Gesicht, als wir ihn zurückholten. Ich habe Angst vor ihm, da er über gefährliche Kräfte verfügt, die ich nicht begreife.«
    »Wenn das so ist, würde ich gern wissen, wie ihn die beiden überhaupt festsetzen konnten.«
    »Fiona besitzt ähnliche Fähigkeiten, was ich auch von Bleys annehme. Gemeinsam vermochten die beiden Brands Attacken offenbar abzublocken, während sie einen Ort schufen, an dem er machtlos war.«
    »Aber nicht völlig«, wandte ich ein. »Er vermochte eine Nachricht an Random abzusetzen. Einmal hat er sogar mich erreicht, wenn auch nur schwach.«
    »Also nicht völlig machtlos«, sagte er. »Aber ausreichend. Bis wir alle Barrieren niederrissen.«
    »Was weißt du von den Aktionen der anderen Gruppe gegen mich – das Einsperren, der Mordversuch, dann meine Rettung?«
    »Das verstehe ich nun wieder nicht«, sagte er. »Es muß mit einem Machtkampf innerhalb der Gruppe zusammenhängen. Offenbar hat man sich gestritten: Die eine oder andere Seite hielt dich wohl für ganz nützlich. Folglich versuchte die eine Gruppe dich zu beseitigen, während die andere sich für deine Rettung einsetzte. In letzter Konsequenz holte natürlich Bleys das meiste aus dir heraus – bei dem Angriff, den er gegen Amber einleitete.«
    »Aber er war es doch, der mich auf der Schatten-Erde umzubringen versuchte«, sagte ich. »Er hat mir in die Reifen geschossen.«
    »Ach?«
    »Nun, jedenfalls hat Brand mir das erzählt, doch es paßt zu allen möglichen anderen Details.«
    Er zuckte die Achseln.
    »In diesem Punkt kann ich dir nicht weiterhelfen«, sagte er. »Ich weiß eben nicht im einzelnen, was sich damals in der Gruppe abspielte.«
    »Dennoch umschwärmst du Fiona«, sagte ich. »Genau genommen bist du mehr als freundlich zu ihr, wenn sie in deiner Nähe ist.«
    »Natürlich«, sagte er lächelnd. »Ich habe Fiona immer sehr gemocht. Sie ist jedenfalls die Hübscheste und Zivilisierteste von uns allen. Schade, daß Vater immer so sehr gegen Ehen zwischen Geschwistern war. Es machte mir ehrlich zu schaffen, daß wir so lange Gegner sein mußten. Nach Bleys´ Tod, nach deiner Gefangenschaft und Erics Krönung normalisierten sich die Dinge aber wieder einigermaßen. Sie nahm ihre Niederlage gelassen hin, und das war´s dann. Offensichtlich hatte sie vor Brands Rückkehr ebenso große Angst wie ich.«
    »Brand hat das alles aber ganz anders dargestellt«, erwiderte ich, »was natürlich kein Wunder ist. Zum einen behauptet er, Bleys lebe noch, er hätte ihn mit seinem Trumpf aufgespürt und wisse, daß er sich in den Schatten aufhalte und eine neue Streitmacht für den nächsten Angriff auf Amber zusammenstelle.«
    »Das mag durchaus richtig sein«, erwiderte Julian. »Aber wir sind doch mehr als ausreichend gerüstet, oder nicht?«
    »Er behauptet weiterhin, dieser Angriff werde eine Finte sein«, fuhr ich fort. »Der wirkliche Angriff soll angeblich direkt aus den Höfen des Chaos erfolgen, über die schwarze Straße. Er sagt, Fiona sei gerade damit beschäftigt, diese Aktion vorzubereiten.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Ich hoffe, daß das alles erlogen ist«, sagte er. »Es würde mir ganz und gar nicht gefallen, wenn sich die andere Gruppe neu formiert und uns wieder an den Kragen will, diesmal mit Hilfe aus dem finsteren Lager. Und es würde mich schmerzen, wenn Fiona darin verwickelt wäre.«
    »Brand sagt, er selbst habe nichts mehr damit zu tun, er habe eingesehen, wie falsch er gehandelt hatte – und dergleichen reuige Töne mehr.«
    »Ja! Ich würde eher dem Monstrum trauen, das ich da eben getötet habe, als mich auf Brands Wort zu verlassen. Ich hoffe, du warst so vernünftig, ihn gut bewacht zurückzulassen, obwohl das nicht viel nützen dürfte, wenn er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist.«
    »Aber welches Spielchen mag er jetzt im Sinn haben?«
    »Entweder hat er das alte Triumvirat wieder zusammengekittet, ein Gedanke, der mir gar nicht behagt, oder er hat einen neuen Plan. Irgend etwas führt er auf jeden Fall im Schilde, das ist klar.

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