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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Spitze seiner Truppen aus Arden, die von Benedict offenbar in Reserve gehalten wurden.
    Ich ritt weiter dem vorrückenden Unwetter entgegen, überragt von dem halb schwarzen, halb buntschillernden kreisenden Himmel. Nach kurzer Zeit erreichte ich mein Ziel, den höchsten Berg in dieser Gegend, und begann ihn zu ersteigen. Unterwegs hielt ich mehrmals inne, um zurückzuschauen.
    Ich sah Deirdre in schwarzer Rüstung eine Axt schwingen; Llewella und Flora hielten sich bei den Bogenschützen auf. Fiona vermochte ich nicht auszumachen, ebensowenig Gérard. Dann sah ich Random auf dem Rücken eines Pferdes eine schwere Klinge schwingen; er führte einen Angriff auf die hochgelegenen Stellungen des Feindes. In seiner Nähe hielt sich ein grüngekleideter Ritter auf, den ich nicht erkannte. Der Mann setzte seinen Morgenstern mit tödlicher Genauigkeit ein. Auf dem Rücken trug er einen Bogen und an der Hüfte einen Köcher mit schimmernden Pfeilen.
    Als ich den Hügelkamm erreichte, klang das Toben des Unwetters lauter herüber. Die Blitze zuckten mit der Gleichmäßigkeit von Neonröhren, und der Regen prasselte herab, ein Fiberglasvorhang, der nun über die Berge vorgerückt war.
    Unter mir waren Tiere und Menschen – und nicht wenige Tiermenschen – in die Formationen des Kampfes verstrickt. Eine Staubwolke hing über dem Schlachtfeld. Als ich die Kräfteverteilung abschätzte, hatte ich nicht den Eindruck, daß sich die wachsenden feindlichen Streitkräfte noch weiter zurückdrängen lassen würden. Ich hatte sogar das Gefühl, daß der Gegenangriff unmittelbar bevorstand. Die Männer in den zerklüfteten Stellungen schienen sich bereitzuhalten und nur noch auf den Befehl zu warten.
    Ich irrte mich nur um etwa anderthalb Minuten. Dann rückten die Horden vor, den Hang herabbrandend, die eigenen Reihen stärkend, unsere Kämpfer zurückdrängend, nicht innehaltend. Und von der anderen Seite des dunklen Abgrundes kam weitere Verstärkung. Unsere Soldaten begannen einen einigermaßen geordneten Abzug einzuleiten. Der Feind bedrängte sie noch energischer, und als es so aussah, als würde sich die Lage zum Chaos wenden, schien ein Befehl zu kommen.
    Ich hörte Julians Horn erklingen, und gleich darauf sah ich ihn auf dem Rücken Morgensterns an der Spitze der Männer aus Arden in den Kampf eingreifen. Dieses Manöver stellte das Gleichgewicht zwischen den beiden Seiten fast wieder her, und der Lärm nahm weiter zu, während der Himmel ungerührt über uns kreiste.
    Etwa eine Viertelstunde lang beobachtete ich die Auseinandersetzung, die dazu führte, daß sich unsere Leute langsam zurückzogen. Dann sah ich plötzlich auf einem fernen Hügel eine einarmige Gestalt auf einem wilden gestreiften Pferd. In der Hand schwenkte der Mann eine Klinge; er blickte in die entgegengesetzte Richtung, nach Westen. Mehrere Sekunden lang rührte er sich nicht. Dann senkte er das Schwert.
    Aus dem Westen tönten Trompeten herüber, doch zuerst sah ich nichts. Dann kam ein Schwadron Kavallerie in Sicht. Ich fuhr zusammen. Ich dachte einen Augenblick lang, Brand wäre dabei. Dann ging mir auf, daß dort Bleys vorstürmte, um mit seiner Truppe die ungeschützte Flanke anzugreifen.
    Und plötzlich zogen sich unsere Kämpfer nicht mehr zurück. Sie hielten die Stellung. Dann drangen sie wieder vor.
    Bleys und seine Reiter stürmten herbei, und ich erkannte, daß Benedict den Vorteil wieder auf seiner Seite hatte.
    Dem Feind drohte die totale Vernichtung.
    Im nächsten Augenblick wehte eine kalte Bö aus dem Norden, und ich blickte in diese Richtung.
    Das Unwetter war ein gutes Stück vorangekommen; in letzter Zeit schien es sich noch schneller zu bewegen. Und es hatte sich in einem bisher ungeahnten Maße verdüstert, mit helleren Blitzen und lauteren Donnerschlägen. Und der kalte, feuchte Wind nahm an Stärke noch weiter zu.
    Ich fragte mich, ob die Erscheinung wie eine Vernichtungswoge über das Schlachtfeld schwappen würde – und dann weiter nichts? Wie stand es mit den Auswirkungen des neuen Musters? Würden diese sich anschließend bemerkbar machen und eine Art Korrektur bilden? Irgendwie zweifelte ich daran. Wenn dieses Toben der Elemente uns vernichtete, dann blieb es wohl dabei – davon war ich überzeugt. Die Kraft des Juwels war erforderlich, damit wir den Angriff über uns dahinrollen lassen konnten, bis die Ordnung wiederhergestellt war. Und was würde noch übrig sein, wenn wir überlebten? Ich konnte es mir nicht

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