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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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etwa zwei Dutzend –, liefen sie klugerweise auseinander. Einige von ihnen schafften es dennoch nicht und wurden zermalmt. Ich ließ den Stein durch eine zweite Kurve schwingen und kehrte so schnell wie möglich zurück.
    Dabei schockierte mich der Anblick mehrerer Leichen, die sich bluttriefend in die Luft erhoben; zwei schwebten schon ziemlich hoch über mir.
    Beim zweiten Anflug hatte ich die Gruppe schon fast erreicht, als ich bemerkte, daß einige Männer während der ersten Attacke an Bord gesprungen waren. Der erste, der sich über die Kante schwingen konnte, zog prompt seine Klinge und bedrängte mich. Ich blockte ihn ab, schlug ihm die Waffe aus der Faust und schleuderte ihn in die Tiefe. Dabei bemerkte ich zum erstenmal den Dorn auf den Handrücken dieser Wesen, denn mit dieser Spitze hatte es mir eine Verletzung beigebracht.
    Inzwischen war ich zum Ziel mehrerer seltsam geformter Wurfgeschosse von unten geworden, und zwei weitere Gegner schwangen sich über den Rand; es sah so aus, als hätten sich noch mehr an den Felsen hängen können.
    Nun, selbst Benedict weicht zuweilen zurück. Ich hatte den Überlebenden wenigstens eine Lektion erteilt.
    Ich ließ die Schatten fahren, zog mir ein Stachelrad aus der Flanke, ein zweites aus dem Schenkel, hackte einem Burschen den Schwertarm ab und trat ihn in den Bauch, ging in die Knie, um einem wilden Hieb des nächsten Angreifers auszuweichen und schlug ihm meine Riposte quer vor die Beine. Auch er stürzte ab.
    Aber fünf weitere waren auf dem Weg nach oben. Wir segelten wieder einmal nach Westen und ließen vielleichtein Dutzend Überlebende zurück, die sich im Sand hinter mir neu formieren konnten, darüber ein Himmel voller tropfender treibender Gebilde.
    Beim nächsten Gegner war ich im Vorteil, weil ich ihn angreifen konnte, ehe er voll herauf geklettert war. Soviel zu ihm, da waren´s nur noch vier.
    Doch während ich ihn erledigte, hatten sich drei weitere gleichzeitig an verschiedenen Stellen aufgerichtet.
    Ich stürmte dem nächsten entgegen und tötete ihn, doch die beiden anderen überbrückten die Entfernung und fielen über mich her, als ich noch am Werk war. Während ich mich ihres Angriffs erwehrte, kam der letzte auf den Felsen geklettert und fiel ebenfalls über mich her.
    Sie waren nicht gerade Meisterkämpfer, doch es wurde knapp: ich sah mich von ziemlich vielen Spitzen und Schneiden bedrängt. Ich blieb in Bewegung, parierte immer wieder und versuchte zu erreichen, daß sie sich gegenseitig behinderten. Darin hatte ich zum Teil Erfolg, und als ich sie in der günstigsten Position hatte, die ich für möglich hielt, attackierte ich, wobei ich einige Blessuren riskierte – ich mußte mir eine kleine Blöße geben, um das Manöver überhaupt möglich zu machen –, doch vermochte ich dafür einem der Kerle den Schädel einzuschlagen. Er taumelte über den Rand und nahm in einem Gewirr von Gliedmaßen und Waffen den hinter ihm Stehenden mit.
    Leider hatte der rücksichtslose Bursche auch mein Schwert mitgehen lassen, das in einem zerspellten Knochen steckengeblieben war. Ich mußte mich sehr schnell bewegen, um dem Hieb des letzten Gegners auszuweichen. Dabei glitt ich in einer Blutlache aus und schlidderte auf den vorderen Teil des Felsens zu. Wenn ich dort hinabstürzte, würde mich der Stein glatt überfahren und einen sehr flachen Random zurücklassen – wie einen exotischen Teppich, an dem künftige Wanderer herumrätseln oder ihren Spaß haben konnten.
    Im Hinfallen suchte ich mit gekrümmten Fingern nach einem Halt. Mein Gegner machte einige hastige Schritte und hob sein Schwert, um mich zu erledigen, wie ich seinen Kumpel erledigt hatte.
    Doch ich packte sein Fußgelenk – und ausgerechnet diesen Augenblick suchte sich jemand aus, um sich durch meinen Trumpf mit mir in Verbindung zu setzen.
    »Ich habe zu tun!« brüllte ich. »Ruf später nochmal an!« Und meine Bewegung wurde gestoppt, als der Kerl zu taumeln begann, klappernd auf dem Felsen landete und an mir vorbeirutschte.
    Ich versuchte ihn zu halten, ehe er in das Reich der Teppiche einging, war aber nicht schnell genug. Eigentlich hatte ich ihn noch anders ausquetschen wollen. Trotzdem, mein inneres Ich war mehr als befriedigt. Ich kehrte in die Mitte des Steins zurück, um zu überlegen und mich zu orientieren.
    Die Überlebenden folgten mir noch immer, doch mein Vorsprung reichte aus. Im Augenblick brauchte ich mir wegen einer neuerlichen Besteigung keine Sorgen zu machen.

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