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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Julians Reich, von seinen Reitern bewacht, Heimat mehrerer seiner Truppenabteilungen – Ambers innere Grenzwache, sowohl gegen natürliche Feinde als auch gegen jene Dinge, die an den Grenzen zu den Schatten auftauchen mochten.
    Wohin war Julian verschwunden, als er in der Nacht desÜberfalls auf Brand den Palast so plötzlich verließ? Wenn er sich nur verstecken wollte, hätte er nicht weiter zu fliehen brauchen als bis hierher. Hier war er stark, unterstützt von seinen Männern, in einem Bezirk, den er besser kannte als wir alle zusammen. Durchaus möglich, daß er sich im Augenblick gar nicht weit entfernt aufhielt. Außerdem liebte er
    die Jagd. Er hatte seine Höllenhunde, seine Vögel ...
    Eine halbe Meile, eine Meile ...
    Und plötzlich hörte ich den Laut, vor dem ich mich am meisten gefürchtet hatte. Der weittragende Ton eines Jagdhorns durchstieß das Grün und das Schattendunkel. Noch weit entfernt ... meinem Gefühl nach links hinter mir.
    Ich trieb mein Pferd in den Galopp, und die Bäume links und rechts wurden zu verwischten Streifen. Der Weg lag gerade und eben vor mir, das machten wir uns zunutze.
    Plötzlich hörte ich ein Brüllen – eine Art dröhnenden, widerhallenden, knurrenden Laut, der aus einer resonanzstarken Brust zu kommen schien. Ich wußte nicht, wer einen solchen Ton ausstoßen konnte, jedenfalls handelte es sich nicht um einen Hund. Nicht einmal ein Höllenhund vermochte so zu bellen. Ich warf einen Blick über die Schulter, doch Verfolger waren nicht in Sicht. Ich beugte mich vor und redete Drum gut zu.
    Nach einer Weile hörte ich ein Krachen im Wald zu meiner Rechten, doch das Brüllen wiederholte sich nicht. Mehrmals sah ich mich um, doch ich vermochte nicht zu erkennen, was den Lärm erzeugte. Gleich darauf hörte ich wieder das Horn, schon viel näher, und diesmal wurde es von dem Bellen und Knurren beantwortet, das ich nur zu gut kannte. Die Höllenhunde kamen – schnelle, kampfstarke, bösartige Monstren, die Julian in irgendeinem Schatten gefunden und zur Jagd abgerichtet hatte.
    Es war Zeit, mit der Verschiebung zu beginnen. Noch umgab mich Amber mit seiner Kraft, doch ich hakte mich in den Schatten fest, so gut es ging, und leitete die Bewegung ein.
    Der Weg begann sich nach links zu krümmen, und als wir darüber galoppierten, büßten die Bäume zu beiden Seiten ihre Größe ein und blieben zurück. Eine neue Kurve, und der Weg führte uns über eine Lichtung, die etwa zweihundert Meter groß war. Ich blickte auf und sah, daß der verdammte Vogel noch immer über mir kreiste, inzwischen aber viel näher, nahe genug, um mit mir durch die Schatten gezogen zu werden.
    Die Sache war komplizierter, als mir recht sein konnte. Ich brauchte eine offene Fläche, auf der ich mein Pferd herumziehen und notfalls das Schwert frei bewegen konnte. Eine solche Stelle aber zeigte dem Vogel, der sich offenbar nicht so leicht abschütteln ließ, wo ich zu finden war.
    Na schön. Wir erreichten eine leichte Anhöhe, überquerten sie, ritten auf der anderen Seite hinab und kamen dabei an einem einsamen, vom Blitz zerstörten Baum vorbei. Auf dem ersten Ast saß ein grausilbern und schwarz gefiederter Falke. Im Vorbeireiten pfiff ich ihm zu, und er sprang in die Luft und stieß dabei einen lauten Kampfschrei aus.
    Im Weitergaloppieren hörte ich das Gekläff der Hunde und das Donnern der Pferdehufe hinter mir. In diese Laute mischte sich aber noch etwas anderes, mehr eine Vibration, ein Erbeben des Bodens.
    Wieder blickte ich zurück, doch noch war keiner meiner Verfolger über den Hügel. Von neuem richtete ich meine Geisteskräfte auf den Weg, woraufhin Wolken die Sonne verfinsterten. Seltsame Blumen erschienen am Pfad – grün, gelb und purpurn –, und in der Ferne grollte Donner. Die Lichtung erweiterte sich, wurde länger, der Boden verflachte.
    Und wieder ertönte das Horn. Ich drehte mich im Sattel um.
    Da kam es in Sicht, und ich erkannte, daß ich gar nicht das Ziel der Jagd war, daß die Reiter, die Hunde, der Vogel einzig und allein das Wesen verfolgten, das hinter mir lief. Natürlich war dies ein sehr theoretischer Unterschied, galoppierte ich doch vor der ganzen Korona dahin und wurde mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von dem Geschöpf gejagt. Ich beugte mich über Drums Hals, schrie dem Pferd etwas zu und preßte die Knie zusammen, wobei ich durchaus wußte, daß das Scheusal schneller war als wir. Es war eine reine Panikreaktion.
    Ich wurde von einem Manticora

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