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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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großgestellt, doch er war nirgends zu sehen. Er ist
    einfach verschwunden! Was soll ich jetzt tun?«
    »Trug er das Juwel des Geschicks?«
    »Das konnte ich nicht erkennen. Ich habe ihn nur eine Sekunde lang gesehen, bei diesem ganz schlechten Licht.«
    »Wird das Muster in Rebma auch bewacht?«
    »Ja. Llewella hat die Leute dort alarmiert.«
    »Gut. Bleib auf Wache. Ich melde mich wieder.«
    »Gut, Corwin – und was die Sache von vorhin angeht ...«
    »Längst vergessen.«
    »Vielen Dank. Dieser Ganelon ist ein harter Bursche.«
    »Kann man wohl sagen! Schlaf nicht ein!«
    Sein Bild verblaßte, als ich den Kontakt fahren ließ; doch im gleichen Augenblick passierte etwas Seltsames. Das Gefühl der Verbindung, der Pfad blieb, objektlos, offen, wie ein eingeschaltetes Radio, das auf keine bestimmten Sender eingestellt ist.
    Bill musterte mich mißtrauisch.
    »Carl, was geht hier eigentlich vor?«
    »Keine Ahnung. Moment noch!«
    Plötzlich hatte ich wieder Kontakt, allerdings nicht mit Gérard. Sie mußte versucht haben, mich zu erreichen, während meine Aufmerksamkeit Gérard galt.
    »Corwin, es ist wichtig ...«
    »Sprich weiter, Fiona.«
    »Was du suchst, wirst du dort nicht finden. Brand hat es.«
    »Das ahnte ich schon.«
    »Wir müssen ihn aufhalten. Ich weiß nicht, wieviel du weißt ...«
    »Ich auch nicht mehr«, gab ich zurück, »doch ich habe die Muster in Amber und Rebma unter Aufsicht gestellt. Gérard hat mir eben mitgeteilt, daß Brand am Muster von Amber erschienen ist, sich aber hat abschrecken lassen.«
    Ihr hübsches kleines Gesicht nickte. Ihre roten Zöpfe waren ungewöhnlich zerzaust. Sie wirkte müde.
    »Das ist mir bekannt«, sagte sie. »Ich beobachte ihn nämlich. Eine dritte Möglichkeit hast du allerdings vergessen.«
    »Nein«, sagte ich. »Nach meinen Berechnungen dürfte an Tir-na Nog´th noch niemand herankommen ...«
    »Das meinte ich nicht. Er ist unterwegs zum Ur-Muster!«
    »Um das Juwel einzustimmen?«
    »Richtig!«
    »Wollte er dieses Muster beschreiten, müßte er die beschädigten Stellen betreten. Soweit ich weiß, ist das kein geringes Problem.«
    »Du weißt also davon«, sagte sie. »Gut, das spart uns Zeit. Die dunklen Stellen würden ihm nicht so sehr zu schaffen machen wie uns anderen. Er hat sich nicht mit der Dunkelheit arrangiert. Wir müssen ihn aufhalten!«
    »Kennst du irgendwelche Abkürzungen dorthin?«
    »Ja. Komm zu mir. Ich bringe dich hin.«
    »Moment noch. Ich möchte Drum bei mir haben.«
    »Weshalb denn das?«
    »Man weiß nie – sicher ist sicher.«
    »Na schön. Dann hol mich zu dir. Wir können genausogut von dort aufbrechen.«
    Ich streckte die Hand aus. Gleich darauf hielt ich die ihre umklammert. Sie trat vor. »Himmelherrgott!« sagte Bill und wich zurück. »Ich hatte schon begonnen, an deinem Verstand zu zweifeln, Carl. Jetzt bin
ich
wohl reif für die Klapsmühle. Sie – sie steht auf einer der Karten, nicht wahr?«
    »Ja, Bill, ich möchte dir meine Schwester Fiona vorstellen. Fiona, dies ist Bill Roth, ein guter Freund von mir.«
    Fiona hielt ihm die Hand hin und lächelte, und ich ließ die beiden stehen und ging Drum holen. Wenige Minuten später führte ich ihn ins Freie.
    »Bill«, sagte ich. »Es tut mir leid, dich gestört zu haben. Mein Bruder hat tatsächlich das Schmuckstück. Wir werden ihn jetzt verfolgen. Vielen Dank für deine Hilfe.«
    Ich schüttelte ihm die Hand.
    »Corwin«, sagte er, und ich lächelte.
    »Ja, so heiße ich.«
    »Wir haben uns unterhalten, deine Schwester und ich. In den wenigen Minuten konnte ich nicht viel erfahren, aber ich weiß, daß die Sache gefährlich ist. Viel Glück also: Und eines Tages möchte ich die ganze Geschichte hören.«
    »Danke«, erwiderte ich. »Ich sorge dafür, daß du später alles erfährst.«
    Ich stieg auf, beugte mich hinab und zog Fiona vor mich in den Sattel.
    »Gute Nacht, Mr. Roth«, sagte sie. Dann zu mir: »Reite langsam an, über das Feld.«
    Ich gehorchte.
    »Brand behauptet, du hättest ihm die Messerwunde beigebracht«, bemerkte ich, als wir weit genug entfernt waren, um uns allein zu fühlen.
    »Richtig.«
    »Warum?«
    »Um dies alles zu verhindern.«
    »Ich habe mich lange mit ihm unterhalten. Er sagt, ursprünglich hättest du zusammen mit Bleys und ihm versucht, die Macht zu übernehmen.«
    »Richtig.«
    »Er erzählte mir, er habe Caine angesprochen, um ihn für eure Seite zu gewinnen, doch Caine wollte davon nichts hören; vielmehr habe er Eric und Julian

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