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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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    »Moment!« sagte ich. »Erzähl mir von ihm!«
    Er legte den Hörer wieder auf und sah mich an.
    »Hagerer Bursche«, sagte er. »Rothaarig, mit Bart. Sagte, er sei Künstler. Sucht ein Haus auf dem Lande.«
    »Dieser Schweinehund!« sagte ich im gleichen Augenblick, als Alice mit einem Tablett ins Zimmer kam.
    Sie schnalzte tadelnd mit der Zunge und stellte mir lächelnd das Essen hin.
    »Hamburger und ein paar Salatreste«, sagte sie. »Nur eine Kleinigkeit.«
    »Vielen Dank. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, mir mein Pferd zu braten. Wäre mir wohl übel bekommen.«
    »Ich kann mir außerdem nicht vorstellen, daß das Tier. glücklich darüber gewesen wäre. Guten Appetit!« Mit Worten kehrte sie in die Küche zurück.
    »War der Komposthaufen noch dort, als du dem Mann das Haus gezeigt hast?« fragte ich.
    Bill schloß die Augen und runzelte die Stirn.
    »Nein«, sagte er gleich darauf. »Der Hof war schon freigeräumt worden.«
    »Das ist ja wenigstens etwas«, erwiderte ich und begann zu essen.
    Nun erledigte er den Anruf, was mehrere Minuten dauerte. Ich bekam das Wesentliche mit, indem ich seinen Worten lauschte; trotzdem hörte ich mir anschließend die ganze Geschichte noch einmal ruhig an, während ich den Teller abräumte und mein Glas leerte.
    »Es gefiel ihm nicht, guten Kompost zu verschwenden«, berichtete Bill. »Erst vor ein paar Tagen hat er den Haufen in seinen Kleinlaster umgeladen und auf seinen Hof gebracht. Dort hat er das Zeug auf einem Areal abgeladen, das er kultivieren möchte. Er hatte noch nicht mal Zeit, das Zeug zu verteilen. Er sagt, ihm wäre kein Schmuckstück aufgefallen, aber natürlich hat er´s auch übersehen können.«
    Ich nickte.
    »Wenn ich mir mal eine Taschenlampe ausborgen könnte, schaue ich gleich nach.«
    »Aber selbstverständlich. Ich fahre dich hin.«
    »Ich möchte jetzt nicht von meinem Pferd weg.«
    »Nun, du kannst sicher eine Harke und eine Schaufel oder Spitzhacke gebrauchen. Ich fahre das Zeug rüber und sehe dich dort, wenn du weißt, wo das ist.«
    »Ich kenne Eds Hof. Er hat doch sicher auch Werkzeug.«
    Bill zuckte die Achseln und lächelte.
    »Na schön. Ich gehe noch mal eben ins Badezimmer, dann machen wir uns auf den Weg.«
    »Ich hatte den Eindruck, als kennst du den Interessenten.«
    »Du hast zuletzt unter dem Namen Brandon Corey von ihm gehört.«
    »Der Bursche, der sich als dein Bruder ausgab und dich zum Geisteskranken gestempelt hatte?«
    »›Ausgab‹? Himmel, er
ist
mein Bruder. Woran ich allerdings keine Schuld habe. Entschuldige mich mal einen Augenblick.«
    »Er war dort.«
    »Wo?«
    »Bei Ed, heute nachmittag. Jedenfalls hat sich dort ein bärtiger Rothaariger blicken lassen.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Er hat sich als Künstler ausgegeben. Er fragte, ob er seine Staffelei aufstellen und eines der Felder malen dürfte.«
    »Und Ed hat zugestimmt?«
    »Natürlich. Er hielt das Ganze für eine großartige Idee. Deshalb hat er mir ja auch davon erzählt. Er wollte damit angeben.«
    »Hol die Werkzeuge. Wir treffen uns dort.«
    »In Ordnung.«
    Das zweite, was ich im Badezimmer hervorholte, waren meine Trümpfe. Ich mußte schleunigst mit jemandem in Amber sprechen, mit jemandem, der stark genug war, um Brand aufzuhalten. Aber wer? Benedict war auf dem Weg zu den Höfen des Chaos. Random suchte nach seinem Sohn; von Gérard hatte ich mich nicht gerade freundschaftlich getrennt. Ich wünschte, ich hätte einen Trumpf für Ganelon.
    Ich kam zu dem Schluß, daß ich es mit Gérard versuchen müßte.
    Ich nahm seine Karte zur Hand und machte die erforderlichen geistigen Schritte. Sekunden später hatte ich Kontakt.
    »Corwin!«
    »Hör bitte zu, Gérard! Brand lebt noch, wenn dich das irgendwie tröstet. Ich bin fest davon überzeugt. Meine Bitte ist wichtig. Es geht um Leben und Tod. Du mußt etwas für mich tun – auf der Stelle!«
    Sein Gesichtsausdruck hatte sich während meiner Worte schnell verändert – Zorn, Überraschung, Interesse ...
    »Sprich weiter«, sagte er.
    »Brand kann jederzeit zurückkommen. Vielleicht hält er sich bereits in Amber auf. Du hast ihn nicht zufällig schon gesehen, oder?«
    »Nein.«
    »Du mußt verhindern, daß er das Muster beschreitet.«
    »Das verstehe ich nicht. Aber ich kann vor dem Saal mit dem Muster einen Posten aufstellen.«
    »Stell den Wächter direkt neben das Muster. Brand kennt seltsame Beförderungsmethoden. Schreckliches
    kann geschehen, wenn er das Muster

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