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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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gedacht hätte«, meinte sie. »Entweder sind die Bedingungen gut, oder euer Verstand ist sehr ähnlich.«
    »Als du mit Vaters Siegelring zu fuchteln begannest, sagtest du etwas von Befehlen«, sagte Random. »Was für Befehle? Und warum schickt er sie durch dich?«
    »Es ist eine Frage der zeitlichen Abstimmung.«
    »Zeitliche Abstimmung? Himmel! Er ist doch erst heute hier abgerauscht!«
    »Ehe er mit etwas Neuem anfangen konnte, mußte er eine andere Sache zu Ende bringen. Er hatte keine Ahnung, wie lange das dauern würde. Ich habe mit ihm gesprochen, unmittelbar bevor ich hierherkam – wenn ich auch nicht auf einen solchen Empfang gefaßt war. Er ist jedenfalls bereit, die nächste Phase in Angriff zu nehmen.«
    »Wo hast du mit ihm gesprochen?« fragte ich. »Wo ist er?«
    »Keine Ahnung. Er setzte sich mit mir in Verbindung.«
    »Und ...?«
    »Er möchte, daß Benedict sofort angreift.«
    Nun rührte sich Gérard in dem riesigen Ohrensessel, in dem er das bisherige Gespräch verfolgt hatte. Er stand auf, hakte die Daumen in den Gürtel und blickte auf Dara hinab.
    »Ein solcher Befehl müßte schon direkt von Vater kommen.«
    »Das tut er auch«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich sehe keinen Sinn darin.
    Warum sollte er jemanden wie dich ansprechen – jemanden, dem zu trauen wir wenig Grund haben – und nicht einen von uns?«
    »Ich nehme nicht an, daß er euch im Augenblick erreichen könnte. Mich aber vermochte er anzusprechen.«
    »Warum?«
    »Er arbeitete ohne Trumpf. Für mich hat er gar keinen. Er machte sich einen Zurückstrahl-Effekt der schwarzen Straße zunutze, ähnlich wie Brand einmal Corwin entkommen konnte.«
    »Du weißt ja viel von den Dingen, die sich hier abgespielt haben.«
    »Ja. Ich habe noch meine Informationsquellen bei den Höfen, und Brand versetzte sich nach dem Kampf mit dir dorthin. Ich erfahre so manches.«
    »Weißt du, wo sich unser Vater im Augenblick aufhält?« fragte Random.
    »Nein. Aber ich nehme an, er hat sich in das wahre Amber begeben; es aufgesucht, um sich mit Dworkin zu beraten und noch einmal den Schaden am Ur-Muster zu überprüfen.«
    »Und was soll das nützen?«
    »Keine Ahnung. Vermutlich will er sich darüber klarwerden, wie er nun weiter vorgehen soll. Die Tatsache, daß er mich erreicht und den Angriff befohlen hat, dürfte bedeuten, daß er zu einem Entschluß gekommen ist.«
    »Wie lange liegt diese Mitteilung zurück?«
    »Wenige Stunden – meiner Zeitrechnung. Aber ich befand mich fern von hier in den Schatten. Ich weiß nicht, wie die Zeitunterschiede aussehen. Dafür ist mir das alles doch noch zu neu.«
    »Es mag also erst kurze Zeit her sein«, sagte Gérard, »vielleicht nur Sekunden. Warum hat er aber mit dir gesprochen und nicht mit einem von uns? Ich glaube einfach nicht, daß er uns nicht erreichen könnte, wenn er das wirklich wollte.«
    »Vielleicht wollte er euch klarmachen, daß ich in seiner Gunst stehe«, bemerkte sie.
    »Das mag ja alles richtig sein«, warf Benedict ein. »Doch ich unternehme nichts, ehe ich nicht eine Bestätigung für den Befehl erhalte.«
    »Hält sich Fiona noch am Ur-Muster auf?« fragte Random.
    »Nach der letzten Nachricht von ihr«, sagte ich, »hat sie dort ihr Lager aufgeschlagen. Ich begreife, was du sagen willst ...«
    Ich blätterte Fionas Karte auf.
    »Zum Durchkommen brauchten wir mehr als einen von uns«, sagte er.
    »Du hast recht. Hilf mir!«
    Er stand auf und trat neben mich. Benedict und Gérard näherten sich ebenfalls.
    »Das ist eigentlich überflüssig!« wandte Dara ein.
    Ich beachtete sie nicht, sondern konzentrierte mich auf die zarten Gesichtszüge meiner rothaarigen Schwester. Gleich darauf hatten wir Kontakt.
    »Fiona, ist Vater bei dir?« fragte ich. Der Hintergrund verriet mir, daß sie sich noch immer im Kern aller Dinge aufhielt.
    »Ja«, antwortete sie mit gepreßtem Lächeln. »Er ist drinnen, bei Dworkin.«
    »Hör zu, wir haben es sehr eilig. Ich weiß nicht, ob du Dara kennst oder nicht, aber sie ist hier ...«
    »Ich weiß, wer sie ist, bin ihr aber noch nicht begegnet.«
    »Nun, sie behauptet, einen Angriffsbefehl für Benedict zu haben, von Vater. Als Beweis kann sie seinen Siegelring vorweisen, aber er hat uns davon vorher nichts gesagt. Weißt du etwas darüber?«
    »Nein«, antwortete sie. »Als er und Dworkin vorhin hier draußen waren, um sich das Muster anzusehen, haben wir uns lediglich begrüßt. Allerdings hatte ich gleich einen Ver
    dacht, der nun

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