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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Donners begleitete, daß hinter unserem Rücken die Blitze zuckten.
    Am nächsten Abend fiel die Temperatur in ungeahnte Tiefen, und am Morgen starrte ich an den steif gefrorenen Flaggen vorbei auf eine nun weiße Welt unter dem grauen Himmel, vor dem zahlreiche helle Punkte flirrten. Der Atem wehte mir in riesigen Wolken um den Kopf.
    Unsere Truppen waren auf ein solches Wetter nicht eingerichtet, mit Ausnahme der Pelzwesen – und wir trieben die Männer zur Eile an, um Erfrierungen zu verhindern. Die großen rothäutigen Burschen litten entsetzlich. Sie kamen aus einer sehr warmen Welt.
    An diesem Tag wurden wir von Tigern, Polarbären und Wölfen angegriffen. Der Tiger, den Bleys erlegte, war von der Schnauze bis zur Schwanzspitze gut vierzehn Fuß lang.
    Wir marschierten bis tief in die Nacht hinein; dann begann es zu tauen. Bleys trieb die Soldaten an, um sie aus den kalten Schatten zu holen. Der Trumpf für Amber hatte uns verraten, daß dort ein warmer, trockener Herbst herrschte; wir begannen uns der wirklichen Erde zu nähern.
    Gegen Mitternacht der zweiten Nacht lagen Hagel und Schneematsch und kalte und warme Regenfälle hinter uns – wir waren in einer trockenen Welt.
    Nun wurde der Befehl zum Lageraufschlagen gegeben – mit einem dreifachen Sicherheitskordon. In Anbetracht der Müdigkeit der Männer waren wir reif für einen Angriff. Doch die Männer taumelten bereits vor Erschöpfung und ließen sich nicht weiter antreiben.
    Der Angriff erfolgte mehrere Stunden später, und Julianwar der Anführer, wie ich später den Schilderungen Überlebender entnahm.
    Er führte Kommandounternehmen gegen unsere empfindlichsten Lagerteile am Rand der Haupttruppe. Hätte ich gewußt, daß Julian am Werke war, hätte ich seinen Trumpf benutzt, um ihn vielleicht im Schach zu halten – doch ich erfuhr erst davon, als es schon zu spät war.
    Wir hatten in dem überraschenden Winter etwa zweitausend Mann verloren, und mir war noch nicht bekannt, wie viele Opfer Julian gefunden hatte.
    Offenbar verloren die Männer langsam den Mut, doch sie gehorchten, als der Weitermarsch befohlen wurde.
    Der nächste Tag verging unter ständigen Angriffen. Eine Armee unserer Größe konnte sich nicht ausreichend flexibel bewegen, um den ständigen Attacken zu entgehen, die Julian gegen unsere Flanken führte. Einige seiner Männer erwischten wir, aber nicht genug – das Verhältnis war etwa eins zu zehn.
    Gegen Mittag durchquerten wir das Tal, das parallel zur Meeresküste verlief. Der Wald von Arden lag links von uns im Norden. Amber erhob sich direkt vor uns. Der Wind war kühl und trug die Gerüche der Erde und ihrer süßen Früchte herbei. Blätter fielen herab. Amber war noch achtzig Meilen entfernt, ein bloßer Schimmer am Horizont.
    Als sich an diesem Nachmittag Wolken zusammenzogen und ein leichter Schauer begann, regneten plötzlich Pfeile vom Himmel. Das Unwetter hörte wieder auf, und die Sonne kam hervor, um alles zu trocknen.
    Nach einer Weile bemerkten wir den Rauchgeruch.
    Und etwas später sahen wir den Rauch, der ringsum zum Himmel aufstieg.
    Schließlich begannen die Flammenwände aufzusteigen und wieder zusammenzusinken. Sie bewegten sich mit knirschenden, unaufhaltsamen Schritten auf uns zu; und im Näherkommen begannen wir die Hitze zu spüren, und irgendwo weiter hinten in der Truppe entstand Panik. Geschrei ertönte, und die Kolonne wogte nach vorn.
    Wir begannen zu laufen.
    Ringsum fielen Ascheflocken zu Boden, und der Rauch wurde dichter. Wir rannten so schnell wir konnten, und die Flammen drängten noch näher heran. Die Licht- und Hitzevorhänge flatterten mit gleichmäßigem, wogendem Brausen, und die Wogen der Hitze hämmerten auf uns ein, rasten über uns dahin. Nach kurzer Zeit waren sie unmittelbar neben uns, und die Bäume verkohlten, die Blätter wehten glosend herab, und einige der kleineren Stämme begannen zu schwanken. Unser Weg war eine einzige Allee aus Bränden, so weit wir blickten.
    Wir rannten noch schneller, denn die Lage mußte sich noch verschlimmern.
    Und darin irrten wir uns nicht.
    Gewaltige Bäume begannen sich vor uns über den Weg zu legen.
    Wir sprangen über die Stämme oder liefen darum herum. Wenigstens waren wir auf einem Weg ...
    Die Hitze wurde erdrückend, und der Atem rasselte in unseren Lungen. Rehwild und Wölfe und Füchse und Kaninchen huschten an uns vorbei, flüchteten mit uns, ignorierten uns und ihre natürlichen Feinde. Die Luft über dem Rauch schien mit Wolken

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