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Die programmierten Musen

Die programmierten Musen

Titel: Die programmierten Musen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Redakteuren propagiert wurden, die die Mädchen als überlastige wandelnde Milchfabriken lächerlich machen wollten. Ich bin mehr für Diana oder Eros, für Mädchen, denen man ansieht, daß sie auch für das Vergnügen gebaut sind – und nicht zur Milchproduktion!«
    »Da, da ist das verdammte Ding!« sagte Schwester Bishop und schleuderte ihren Büstenhalter von sich. Dann blickte sie ihn fragend an. »Meinen Sie das wirklich, Gaspard?«
    »Ob ich das meine ?«, fragte er und langte gierig nach ihr. »Also, das …«
    »Nicht hier zwischen all den Kadavern!« sagte sie scharf und zerrte ihr Unterkleid wieder hoch. »Hast du etwas, womit du mich nach Hause bringen kannst?«
    »Einen Helikopter. Habe ihn Heloise Ibsen gestohlen«, erwiderte Gaspard ohne Umschweife.
    »Dieser Kannibalenkönigin! Dieser Haremsherrin! Ich kann mir schon denken, was für einen aufgeputzten, überladenen Klapperkasten deine widerliche großbrüstige Exgeliebte als passend empfindet«, sagte sie mit größter Verachtung. »Zweifarbig, nehme ich an?«
    Gaspard nickte.
    »Chromleisten?«
    »Ja.«
    »Ein großes Kühlfach für Drinks und kleine Häppchen?«
    »Ja.«
    »Ein widerlich luxuriöser, samtbespannter, superweicher Dreifachsitz – so groß wie ein Doppelbett?«
    »Ja.«
    »Einseitig lichtdurchlässiges Glas in den Fenstern, so daß man ganz unter sich sein kann?«
    »Ja.«
    »Ein Autopilot, den man nur einstellt und einfach fliegen läßt?«
    »Ja.«
    Schwester Bishop schenkte ihm ein breites, freches Grinsen.
    »So hatte ich mir das erhofft!«
     
     

39
     
    Vier Stunden später und fünfhundert Kilometer über dem Meer erblickte Zane Gort, der soeben Küken gerettet hatte, Heloise Ibsens purpur-grauen Helikopter auf schnurgeradem Westkurs. Der findige Roboter brachte Gaspard mit ein paar gezielten langsamen Heulraketen auf die Beine; er selbst hatte, da er für die letzten Stadien seiner umfangreichen Rettungsmission ein schnelleres Vehikel brauchte, einer Gruppe feiernder Kongreßabgeordneter einen 10-sitzigen Hoverjet-Flieger abgenommen.
    Nachdem kurz darauf dem Ibsen-Kopter der Rückflug zu Homer Hemingways Penthaus einprogrammiert worden war, wurden Gaspard und Schwester Bishop, die beide ein wenig erhitzt wirkten, an Bord des größeren und schnelleren Flugzeuges von Flaxman, Miß Rosa, Küken und einem letzten Abgeordneten willkommen geheißen, der freundlich grinsend im Gepäckraum aus seinen Alkoholträumen erwacht war.
    Flaxman wirkte nervös, schien aber guter Dinge zu sein, Miß Rosa redete sehr viel und zeigte sich neugierig, ebenso wie Küken; die Silberhülle des Eies wies einige matte Flecke auf, als hätte ihm jemand mit Säure beikommen wollen.
    Zane, der wieder einmal schnell schaltete, verkündete lautstark, er sei mit Gaspard hier draußen auf dem Ozean verabredet gewesen – ein taktvolles Manöver, für das ihm Gaspard und Schwester Bishop sehr dankbar waren. Wie Gaspard ihr unter vier Augen noch sagte, wären sie wahrscheinlich, wenn Zane sie nicht ausgemacht hätte, bis Samoa oder wenigstens Honolulu geflogen, ehe sich die Bande ihrer physischen Besessenheit lösten und sie aus ihrer tiefen Euphorie wieder erwachten.
    Während das Flugzeug vor einem üppigen Sonnenuntergang auf ein in dunkler Nacht liegendes Kalifornien zuhielt, gaben Gaspard und Schwester Bishop einen jugendfreien Abriß ihrer Abenteuer und lauschten den vertrauten Stimmen, die wahrscheinlich nicht minder redigierte Zusammenfassungen anderer Erlebnisse äußerten, während der verlorengegangene Kongreßabgeordnete an einem sour-mash Old Spaceman nippte und von Zeit zu Zeit eine freundlich-kluge Bemerkung machte.
    Flaxman fragte Schwester Bishop, ob Gil Hart hätte erkennen lassen, für wen er arbeitete und was er eigentlich wollte.
    Sie erwiderte mit geziemend gesenktem Blick: »Von Anfang an ließ er keinen Zweifel daran, was er wollte. Allerdings durfte ich nach dem ersten Angriff wieder zu mir kommen – er sagte, er wäre immer für einen guten Kampf zu haben. Oh, er sprach auch mal von einer Verschmelzung des Raketen-Verlages mit der Protonen-Presse und von einem Vizepräsidentenposten, der ihm wohl winkte, aber das war zwischen den Spielereien mit seinem Autohund und seinen Angriffen auf meine Tugend.«
    »T-t-t«, sagte Miß Rosa und berührte sanft die Hand des Mädchens. »Wie gut, daß Sie standhaft geblieben sind«, fügte sie mit einem leicht ironischen Unterton hinzu, den sich Schwester Bishop vielleicht auch nur

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