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Die programmierten Musen

Die programmierten Musen

Titel: Die programmierten Musen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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ehe du mit deiner ersten Imitations-Segelpinne vor einem Tropensonnenuntergang im Atelier standest.«
    Homer zuckte die Achseln. »Vielleicht, Baby«, sag te er leise, »aber es macht mir nichts. Heute fühle ich mich irgendwie mystisch, seltsam träumerisch – man könnte sagen, ich empfinde Sympathie für alle Dinge.« Sein Stirnrunzeln vertiefte sich, während ihn Heloise ungläubig anstarrte. »Zum Beispiel die ganzen Köpfe da oben – was denken die? Auch beschäftige ich mich mit den Robotern. Ich frage mich – spüren Roboter den Schmerz wie wir? Der Bursche da drüben, der eben den Feuerkaffee über den Balg bekam – spürt er den Schmerz? Ein Kerl hat mir mal erzählt, die kennen sogar Sex, sie machten’s mit Elektrizität. Hat der Schmerz auch damit zu tun? Hat es der rosa Robix weh getan, als ich meinen Flammenwerfer auf sie losließ? Ein ernüchternder Gedanke.«
    Heloise lachte kehlig. »Schöne Erinnerungen hat sie jedenfalls nicht an dich gehabt, wenn man danach geht, wie sie dich heute nachmittag mit klebrigem Schaum bespritzt hat, als wärst du ein Großfeuer!«
    »Lach nicht, Baby«, protestierte Homer. »Mein bester Segelanzug ist dabei drauf gegangen. Mein Glücksbringer.«
    »Du hast richtig komisch ausgesehen mit dem ganzen Dreckzeug am Leib.«
    »Also, so eine tolle Figur hast du nun auch nicht gemacht – hast dich immer hinter mich und die Kumpel geduckt, um nichts abzubekommen. Dabei fällt mir ein – warum hast du mich unter falschem Vorwand zum Raketen-Verlag gebracht? Ich hab nicht gesehen, daß sie Autoren einstellten, und du hast dich auch gar nicht dafür interessiert. Zuerst fragst du sie nach ihrem Geheimnis, und dann redest du Sachen, von denen ich noch nie gehört hatte. Wortmaschinen-Rächer und die Schlinge. Was sind das für Namen, Baby, raus damit!«
    »Oh, halt den Mund! Das war nur eine von Gaspards falschen Spuren, dieser kleine Schlaumeier. Ich muß versuchen, mir aus dem Durcheinander die Tatsachen herauszusuchen.«
    »Aber ich will alles wissen, Baby. Solange ich nicht schlafe, bin ich schläfrig und denke an die Green-Bay-Packer und das Leben da und will über alles Bescheid wissen.«
    »Na, dann hör zu, wie ich nachdenke«, schnappte Heloise. Ihr Gesicht verhärtete sich, und sie begann – zuerst leise – im Stakkato zu sprechen: »Der Raketen-Verlag, der scheinbar im Schlaf liegt, ist in Wirklichkeit hellwach. Die Burschen hatten einen Spion in die Gewerkschaft eingeschmuggelt – Gaspard. Sie stehen in Verbindung mit den Robotautoren – Zane Gort – und der Regierung – Miß Rosa. Als wir in das Büro platzten, benahmen sie sich, als hätten sie etwas zu verlieren. Flaxman bibberte wie ein Kaninchen mit einem ganzen Keller voller Salat. Auf einem Zettel hatte er Eier gemalt mit Namen darunter, die wie Autoren klangen – aber ich konnte sie einfach nicht unterbringen. Ich möchte wetten, daß das etwas bedeutete.«
    »Eier?« unterbrach sie Homer. »Du meinst doch Kreise, Baby?«
    »Nein, ich meine Eier.« Sie zuckte die Achseln und fuhr im gleichen Tempo fort: »Was Cullingham angeht – der blieb kühl und besonnen wie ein Fisch, auch als ich ihn dann in der Mangel hatte.«
    »Ja, was ist überhaupt mit diesem Cullingham?« unterbrach sie Homer mißtrauisch. »Ich hatte fast das Gefühl, du machst dich beim Rumbeuteln ganz scharf auf ihn.«
    »Halt den Mund! Wär’ allerdings nicht überraschend – der Mann scheint ein kaltblütiger, scharfer Denker zu sein. Er hat jedenfalls kein Schwammgehirn wie Gaspard und keine so irren Muskeln wie du.«
    »Ein Kaltblütiger wäre doch nichts im Bett, oder?«
    »Das kann man nie sagen, bis er nicht durch eine Expertin getestet ist. Cullingham ist eiskalt und schlau, aber wenn wir ihn entführten, möchte ich wetten, bekäme ich das Geheimnis des Raketen-Verlages schon aus ihm heraus.«
    »Baby, wenn du glaubst, ich kidnappe dir neue Freunde …«
    »Halt den Mund.« Heloise hatte sich in große Erregung hineingesteigert, und ihre Geduld war zu Ende. Schon im Ruhezustand war ihre Stimme nicht die leiseste, und der letzte hingezischte Ausbruch brachte eine Reihe von Gesprächen ringsum zum Erliegen. Ohne sich darum zu kümmern, fuhr sie fort: »Ich rede hier rein geschäftlich , Homer. Und das alles läuft auf eine Tatsache hinaus: Der Raketen-Verlag hat ein As im Ärmel und kann sich ein Kidnapping nicht leisten .«

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    »Der Raketen-Verlag hat ein As im Ärmel und kann sich ein Kidnapping nicht leisten.«
    Die

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