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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Angreifer. Zu Aran gewandt sagte er: „Du kommst heute nicht zum Zug, Nordländer. Verschwinde und lass uns ziehen oder du wirst es bereuen.“
    Große Worte, doch seine Stimmlage klang nicht halb so überzeugend, wie es angebracht schien.
    Ein halbseitiges Grinsen zeigte sich dann auch im Gesicht von Aran. Locker schwang er sein Schwert hin und her und antwortete: „Du meinst wohl, alleine über Limar hier auf der Erde zu verfügen, kleines Schülerlein. Wenn du dich da mal nicht täuscht.“
    Mit diesen Worten blickte er auf sein Schwert und nahm einen konzentrierten Gesichtsausdruck an.
    „Geh mir aus dem Weg. Mandratan will ihn. Niemand wird uns aufhalten.“
    Jason meinte, ein Flimmern um das Schwert aufwallen zu sehen, doch da griff Aran auch schon an. Mit einem Sprung überwand er die Distanz zu Callum und führte lang ausholend einen gewaltigen Schwinger in Richtung Callums Kopf aus. Dieser richtete seine rechte Handfläche gegen den Schwerthieb und war nun ebenfalls von einem milchigen Schimmern umgeben. Nahezu ohne Geräusch, jedoch mit einem blendenden Aufblitzen krachte das Schwert auf diese weiße Hülle und wurde dort abrupt gestoppt. Auf den Gesichtern der Kontrahenten war hohe Anspannung zu erkennen. Unter großer Strapaze verzerrten sich ihre Gesichtszüge.
    Jason glitt um Callum herum und wollte den Schwertarm von Aran zurückziehen. Doch kaum kam er in die Nähe von dessen Mantel, spürte er einen Schmerz, als ob er einen Stromschlag bekommen hätte. Benommen taumelte er zurück und fiel keuchend auf den Sandweg.
    Er sah hilflos zu, wie Callum immer mehr nachgab. Das Schwert drückte ihn langsam zu Boden.
    Arans Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Zum Kämpfen bist du nicht gemacht, Rothaar. Und diesmal ist keine Wache da, die dir beispringt.“
    Callum musste sich unter dem Druck auf seine Knie absinken lassen. Da zog Aran die Klinge, welche nun von feinen Blitzen umhüllt war, jäh zurück und holte zum finalen Schlag aus. Erstarrt sah Jason, wie die Schneide auf seinen Retter hinabsauste.
    Im letzten Moment ließ sich Callum nach hinten fallen. Die Spitze des Schwertes sirrte haarscharf an seiner Nase vorbei. Durch den eigenen Schwung taumelte Aran zu Seite.
    Callum sprang auf und schloss zu Jasons Entsetzen die Augen. Als würde der Rothaarige sich auf den Tod vorbereiten. Nur der ausgestreckte Arm, auf Arans Kopf gerichtet, passte nicht in das Bild des Aufgebens.
    Aran wirbelte herum und zielte mit dem nächsten Schlag gegen die auf ihn zeigende Hand. Doch bevor er diesen zu Ende führen konnte, schoss ein roter Strahl aus dem Stein in Callums Finger und traf Aran mitten auf der Stirn.
    Der Riese kippte wie von einer Keule getroffen rücklinks auf den Waldweg. Unter wehleidigem Stöhnen krümmte sich sein Körper, rötliche Blitze umzuckten den schmerzgepeinigten Leib.
    „Jetzt!“
    Callum ergriff Jasons Hand und zog ihn hinter sich her. Jasons Herz pochte aus Angst so heftig, dass ihm jeder Schritt eine Qual war. Sein Atem ging stoßweise, er hatte das Gefühl, gleich keine Luft mehr zu bekommen. Scheinbar mit letzter Kraft erreichten sie das Fahrrad von Callum. Dieser schnappte sich den Lenker und lief mit dem Rad weiter.
    „Wir müssen zu deiner Oma. Ich habe das gesamte Limar des Gaphirs aufgebraucht. Wenn Aran wieder hochkommt, sind wir ihm hilflos ausgeliefert.“
    Jason wies atemlos auf einen Seitenweg. „Da entlang.“
    Nach einigen Kurven wandelte sich der Sandweg zu einer schmalen Teerstraße, sodass Callum aufsitzen konnte. Jason schwang sich auf den Gepäckträger und gemeinsam fuhren sie so schnell es Callum möglich war in Richtung Sanguinet.
    Jason starrte angstvoll in den Wald zurück. Keuchend presste Callum vor ihm eine Mahnung hervor: „Wir haben ihn nur aufgehalten. Müssen uns beeilen. Er wird gleich wieder zum Angriff übergehen. Hoffentlich ist der Meister bald da, er weiß Rat. Aran war zu selbstsicher, das nächste Mal wird er sich nicht so leicht übertölpeln lassen.“
    Jason fragte sich schweigend, ob irgendwo ein paar Irre ausgebrochen waren. Was war das hier alles? Er hielt sich krampfhaft am Gepäckträger fest. Solange es nur weg von dem Hünen ging, würde er weiter mitfahren.
     

Viparyayo mithyâ–jñânam atad–rûpa–pratishtha
Irrtum ist eine falsche Vorstellung von einer Idee oder einer Sache, die sich auf etwas gründet, was dem Wesen dieser Vorstellung nicht entspricht.
Patanjali, Yoga-Sutren, Teil 1, Sutre 8

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