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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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einen besonderen Felsen sehen, der zwischen den Gipfeln der nördlichen Kette hervorragte. Am Vortag war ich, der Tradition meines Großvaters folgend, dort hin-aufgeklettert und hatte versucht, ein wenig inneren Frieden zu finden in der Aussicht, dem Geruch und der Art und Weise, wie der Wind durch die Baumkronen wirbelte. Und während ich dort oben gesessen und den See und das spärliche Laubwerk im Tal unter mir betrachtet hatte, fühlte ich mich langsam besser, als ob die Atmosphäre und die Aussicht dort oben eine Blockade in meinem Kopf gelöst hätten. Wenige Stunden später hatte ich mit Char-lene gesprochen und von der Existenz der alten Schrift erfahren.
    Ich schwamm zurück und zog mich auf den alten Holzsteg vor der Hütte. Es war alles etwas viel auf einmal. Eben war ich noch ein Eremit in den Bergen gewesen, völlig unzufrieden mit meinem Leben, bis aus heiterem Himmel Charlene aufgetaucht war und mir den Grund für mein Unwohlsein erklärte - dabei zu allem Überfluß aus irgendeiner alten Handschrift zitierte, die vorgab, die Geheimnisse der menschlichen Existenz offenzulegen.
    Trotzdem wußte ich, daß Charlenes Ankunft genau jene Art von Fügung war, auf die das Manuskript anspielte, eine, bei der es sich nicht um bloßen Zufall gehandelt haben konnte. Sollte dieses uralte Dokument am Ende recht haben? Waren wir trotz unseres Zynismus und unserer Selbstverleugnung dabei, eine kritische Masse von Leuten zu bilden, die ein Bewußtsein für diese schicksalhaften Fügungen entwickelte? Hatte der Mensch endlich eine Position erreicht, die es ihm ermöglichte, diese Phänomene zu verstehen und damit endlich den Sinn des Lebens zu erfassen?
    Wie, so fragte ich mich, könnte ein derartiges Erfassen aussehen? Würden die in der Schrift verbleibenden Erkenntnisse uns Aufschluß darüber geben -so wie der Priester gesagt hatte?
    Ich stand vor einer Entscheidung. Durch das Manuskript hatte mein Leben eine neue Perspektive bekommen, und es stellte eine Herausforderung für mich dar. Die Frage war jetzt, was ich tun sollte. Ich konnte entweder hierbleiben oder eine Möglichkeit finden, der Sache auf die Spur zu kommen. Der Gedanke an die Gefahren einer derartigen Unter-nehmung schoß mir durch den Kopf. Wer hatte
    Charlenes Aktenkoffer gestohlen? War jemand daran interessiert, die Nachricht von der Existenz des Manuskriptes zu unterschlagen? Wie sollte ich das herausfinden?
    Ich wägte die möglic hen Risiken sorgfältig ab, und schließlich gewann mein Optimismus die Oberhand.
    Ich entschied, mir vorerst keine Sorgen zu machen und mich langsam vorzutasten. So begab ich mich ins Innere des Hauses und wählte die Nummer der
    Reiseagentur mit der größten Anzeige auf den Gelben Seiten. Der Mann von der Agentur sagte, er könne in der Tat eine Reise nach Peru organisieren.
    Um genau zu sein, habe sich in letzter Minute ein Reiserücktritt ereignet - ein Flug inklusive Hotel-reservierung in einem Hotel in Lima. Ich würde das gesamte Paket zu einem Sonderpreis übernehmen können, so sagte er ..., vorausgesetzt, ich wäre m drei Stunden abreisebereit. Drei Stunden?

Das verlängerte Jetzt
    Nach einem wahren Packanfall und einem  Höllenritt über die Autobahn traf ich gerade noch rechtzeitig genug am Flughafen ein, um mein Ticket in Empfang zu nehmen und mich an Bord des Flugzeuges nach Peru zu begeben. Als ich mich zum Heck des Fliegers vorgearbeitet hatte und mich endlich in meinen Fenstersitz fallen ließ, übermannte mich tiefe Erschöpfung.
    Eigentlich wollte ich ein Nickerchen machen, doch nachdem ich mich ausgestreckt und die Augen geschlossen hatte, merkte ich, daß es mir unmöglich war, mich zu entspannen. Ich war mit einem Mal nervös und hatte nun mehr als gemischte Gefühle, was diese Reise anging. Hatte ich den Verstand verloren, so ohne Vorbereitungen aufzubrechen? Wohin sollte ich in Peru? Mit wem dort Kontakt aufnehmen?
    Die Zuversicht, die mich am See erfüllt hatte, verwandelte sich jetzt in Windeseile in tiefe Skepsis. Die Erste Erkenntnis und der Gedanke an eine kulturelle Transformation schienen nun geradezu abstrus und unrealistisch. Und je länger ich darüber nachdachte, desto unwahrscheinlicher erschien mir die Idee von der Existenz einer Zweiten Erkenntnis. Wie um alles in der Welt sollte eine neue Sichtweise der Geschichte unsere Einstellung gegenüber schicksalhaften Fügungen verändern - ein ohnehin heikles Thema -
    und jene zudem noch im Bewußtsein einer breiten Öffentlichkeit

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