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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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selbst absurd vor.
    Dobson fing mein Unbehagen auf. »Was halten Sie von dieser Erkenntnis?« fragte er.
    »Ich weiß es beim besten Willen nicht genau«, sagte ich.
    »Paßt nicht so recht in unser durchschnittliches Alltagsdenken, nicht wahr? Wäre es nicht viel angenehmer, die ganze Idee über den Haufen zu werfen und sich wieder den praktischen Aspekten des Lebens zuzuwenden?«
    Ich mußte lachen und nickte zustimmend.
    »Nun, einen Hang dazu hat wohl jeder. Obwohl uns allen gelegentlich ganz klar ist, daß mehr hinter unserem Leben steckt, halten wir derartige Ideen gewöhnlich für rein spekulativ und legen sie, zusammen mit dem Bewußtsein darüber, zu den Akten.
    Deshalb wird die Zweite Erkenntnis vonnöten sein.
    Sobald wir den geschichtlichen Hintergrund unseres Bewußtseins verstehen, wird es auch für uns gültig werden.«
    Ich nickte. »Sind Sie als Historiker der Meinung, daß die Voraussage des Manuskriptes von einer um-fassenden Transformation zutrifft?«
    »Ja.«
    »Als Wissenschaftler, als Mann der Tatsachen?«
    »Gewiß! Doch dazu müssen Sie Geschichte in der richtigen Weise betrachten.« Er atmete tief ein.
    »Glauben Sie mir, ich sage dies als jemand, der Jahre damit verbracht hat, Geschichte auf eine falsche Art zu studieren und zu lehren. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf die technischen Errungenschaften unserer Zivilisation und die großen Männer, die diese Fortschritte herbeiführten.«
    »Was soll daran falsch sein?«
    »Soweit nichts. Aber wirklich wichtig ist der globale Überblick über jeden Zeitabschnitt, der Überblick darüber, was Menschen fühlten und dachten. Ich selbst habe lange gebraucht, um das zu verstehen. Es ist die Aufgabe der Geschichtswissenschaft, einen größeren Rahmen für das Verständnis unseres
    individuellen Lebens zu liefern. Geschichte besteht nicht nur aus technischem Fortschritt; sie ist ebenso die Entwicklungsgeschichte des Geistes. Wenn wir die Realität der Menschen vor uns verstehen lernen, dann werden wir auch verstehen, weshalb wir die Welt sehen, wie wir sie sehen, und worin unser Beitrag zu weiterem Fortschritt bestehen kann. Wir wissen genau, zu welchem Zeitpunkt der Evolution der Mensch ins Spiel gekommen ist, diese Tatsache sollte es doch ermöglichen, eine Idee davon zu bekommen, in welche Richtung wir uns bewegen.«
    Er schwieg einen Augenblick und fügte dann
    hinzu: »Die Zweite Erkenntnis wird uns exakt die benötigte historische Perspektive liefern - zumindest vom Standpunkt unserer westlichen Zivilisation aus.
    Sie stellt die Vorhersagen des Manuskriptes in einen größeren Rahmen, der ihr Eintreffen nicht nur plausibel, sondern sogar unvermeidlich erscheinen läßt.«
    Ich fragte Dobson, wie viele Erkenntnisse er mit eigenen Augen gesehen hatte, und er sagte, daß ihm nur die ersten beiden bekannt seien. Er war auf sie gestoßen, nachdem die Gerüchte über die Existenz der Schrift ihn vor drei Wochen zu einer Reise nach Peru veranlaßt hatten.
    »Nach meiner Ankunft in Peru«, so fuhr er fort,
    »traf ich auf ein paar Leute, die die Existenz des Manuskriptes bestätigen konnten, allerdings geradezu eine Todesangst davor hatten, mit mir darüber zu sprechen. Sie sagten, die Regierung sei verrückt und würde jeden körperlich bedrohen, der Kopien der Schrift besitze oder Informationen darüber weitergebe.«
    Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. »Das hat mich ziemlich nervös werden lassen. Später erzählte mir dann ein Kellner in meinem Hotel von einem bekannten Priester, der das Manuskript anscheinend des öfteren erwähnte. Der Kellner berichtete, daß der Priester das Bestreben der Regierung bekämpfe, die Existenz der Handschrift zu verheimlichen. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, das Haus
    aufzusuchen, in dem der Mann angeblich die meiste Zeit verbrachte.«
    Ich muß ihn erstaunt angesehen haben, denn Dobson erkundigte sich, ob mit mir alles in Ordnung sei.
    »Meine Bekannte hat ihre Informationen ebenfalls von einem Priester bekommen«, erwiderte ich. »Ihr gegenüber wollte er seinen Namen nicht nennen, doch es gelang ihr, mit ihm über die Erste Erkenntnis zu sprechen. Sie hat sich ein zweites Mal mit ihm verabredet, doch er tauchte nicht wieder auf.«
    »Es könnte ein und derselbe Mann sein«, sagte Dobson. »Auch ich konnte ihn nicht mehr finden. Das Haus war verriegelt und schien verlassen.«
    »Sie haben den Mann niemals zu Gesicht bekommen?«
    »Nein, aber ich beschloß, mich umzuschauen. Es handelte sich

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