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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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auszureden.«
    Sanchez atmete tief durch. »Es sieht ganz so aus, als würde es von uns abhängen, ob die Welt von der Neunten Erkenntnis erfährt oder nicht.«
    Bei dem Gedanken bildete sich ein Knoten in meinem Magen. »Was sollen wir zu ihm sagen?«
    »Ich weiß es auch noch nicht. Wir müssen versuchen, ihn vom positiven Potential der Schrift zu überzeugen und davon, daß sie die Botschaft der Kirche nicht negiert, sondern verfeinert. Ich bin mir sicher, daß das beim Rest der Neunten Erkenntnis auch der Fall ist.«
    Eine Stunde fuhren wir schweigend, ohne einem anderen Fahrzeug zu begegnen. Meine Gedanken rasten durch die Ereignisse, die sich seit meiner Ankunft in Peru überschlagen hatten. Mir wurde klar, daß sich die Aussagen des Manuskriptes schließlich in meinem Bewußtsein festgesetzt hatten und zu einem Teil meiner selbst geworden waren. Ich war mir bewußt, daß mein Leben sich auf geradezu mysteriöse Weise entwickelte, wie es in der Ersten Erkenntnis stand, daß unsere gesamte Kultur die Wiederkehr dieses Mysteriums spürte und daß wir dabei waren, eine neue Weltsicht zu schaffen -genau wie die Zweite Erkenntnis es vorausgesagt hatte. Mir war klar, daß das Universum ein gigantisches System energetischer Vorgänge war und daß menschlicher Konflikt aus einem Mangel an Energie und dem Versuch, sie von anderen abzuziehen, resultierte. So stand es in der Dritten und der Vierten Erkenntnis.
    Die Fünfte Erkenntnis beendete den Konflikt durch die Energiezufuhr aus einer höheren Quelle, die Sechste sagte voraus, daß sich unsere individuellen Dramen klären würden und wir unserem wahren Kern begegneten - auch dies war mir für immer ins Gedächtnis gebrannt. Die Siebte hatte die Evolution der wahren Menschen in Gang gesetzt: durch richtiges Fragen, Intuition und die daraus resultierende Antwort. Sich unausgesetzt in diesem nahezu magi-schen Fluß aufzuhalten, darin lag das Geheimnis für Glück.
    Die Achte zeigte uns eine neue Methode menschlicher Interaktion, eine, die das Beste im Menschen hervorbrachte - der Schlüssel zur Fortsetzung des Mysteriums wie zum Erhalt der für uns lebensnot-wendigen Antworten.
    Alle Erkenntnisse hatten sich mittlerweile in mir zu einem neuen Bewußtsein verdichtet, das sich vor allem in erhöhter Aufmerksamkeit und Wachheit äußerte. Was mir an Wissen noch fehlte, so wußte ich, würde durch die Neunte hinzukommen, die sich damit beschäftigte, wohin unsere Evolution uns führte.
    Einen Teil der Neunten hatten wir jetzt entdeckt. Was war mit dem Rest?
    Pater Sanchez fuhr den Wagen an den Straßenrand.
    »Wir sind jetzt vier Meilen von Kardinal Sebastians Mission entfernt«, sagte er. »Ich halte es für besser, wenn wir ein wenig reden.«
    »Okay.«
    »Ich weiß nicht, was uns dort erwartet, aber ich denke, es ist das Beste, wenn wir uns direkt in die Höhle des Löwen begeben.«
    »Wie groß ist seine Mission?«
    »Groß. Seit zwanzig Jahren hat er an ihrem Auf bau gearbeitet. Er hat sich hier niedergelassen, weil er sich um die indianische Landbevölkerung kümmern
    wollte, die er in dieser Region für vernachlässigt hielt.
    Mittlerweile kommen Studenten aus dem ganzen Land hierher. Der Kardinal hat administrative Pflichten in der Kirchenzentrale in Peru, doch die Mission hier ist sein Lieblingsprojekt, dem er sich mit Herz und Seele verschrieben hat.«
    Sanchez sah mir direkt in die Augen. »Bitte versuch, deine Konzentration aufrechtzuerhalten. Es könnte sein, daß wir einander helfen müssen.«
    Nachdem er das gesagt hatte, fuhr er weiter. Nach einigen Meilen passierten wir zwei Militärjeeps, die auf der rechten Straßenseite geparkt worden waren.
    Die Soldaten sahen uns mit angespannten Gesichtern hinterher.
    »Nun«, sagte Pater Sanchez, »jetzt wissen sie, daß wir hier sind.«
    Nach einer weiteren Meile kamen wir an das Tor der Mission. Hohe Eisengitter schützten die asphal-tierte Zufahrt. Die Tore standen offen, doch vier Soldaten und ein Jeep blockierten den Weg und be-deuteten uns anzuhalten. Einer von ihnen sprach in ein Kurzwellenfunkgerät.
    Sanchez lächelte, als einer der Soldaten näher trat.
    »Ich bin Pater Sanchez und möchte Kardinal Sebastian sprechen.«
    Der Soldat blickte zuerst Sanchez und dann mich mit mißtrauischer Miene an. Er drehte sich um und ging zu dem Soldaten mit dem Funksprechgerät.
    Ohne uns aus den Augen zu lassen, unterhielten sie sich. Nach einigen Minuten kam der Soldat zurück und erklä rte, daß wir ihm folgen

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