Die Psychonauten
sinken. »Sie sind gut. Bei Allah, was ist geschehen?«
»Das wissen wir auch nicht. Sie sanken plötzlich zusammen. Da muß sich ein Stein gelöst haben.«
»Nein, der ist geworfen worden.«
»Von wem denn, bitte sehr?«
»Es waren Leute hier. Ich habe sie gesehen und…«
»Tut mir leid, Mr. Kasnei«, unterbrach ich ihn, »aber wir haben nichts gesehen.«
»Lügen Sie doch nicht! Sie…« Er verstummte, denn er hatte Fatima entdeckt. »Wer bist du denn?«
Ich antwortete. »Wegen ihr sind wir in das Land gekommen! Fatima Meshir. Ihr Vater ist Diplomat an Ihrer Botschaft in London. Fatima war verschwunden. Er bat uns, sie zurückzuholen. Wir wollten kein Aufsehen. Wie leicht hätten Terroristen aufmerksam werden können, aber das brauchen wir Ihnen ja nicht zu erzählen. Wichtig ist, daß wir Fatima gefunden haben.«
»Und jetzt?«
»Gehen wir zu Ihrem Wagen und fahren wieder zurück zum Airport. Vielleicht können wir morgen früh schon wieder nach London zurückfliegen. Wenn Sie nicht fahren können, übernehmen wir das Steuer.«
Er winkte matt ab. »Machen Sie doch, was Sie wollen!«
Ich zwinkerte Suko zu. Das war geschafft. Kasnei hatte Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten, deshalb stützten wir ihn, als wir zum Wagen zurückgingen.
Zusammen mit Suko hockte er sich in den Fond. Fatima saß neben mir. Ich wollte nicht, daß sie mit dem Geheimdienstmann hinten saß. Er hätte ihr bestimmt zu viele Fragen gestellt.
Die Fahrt durch die Nacht war wunderbar, und wir genossen sie auch. Dann hatten wir noch das Glück, eine Tankstelle zu finden. Später fuhr Suko, da wollte ich mich ausruhen, aber ich konnte nicht schlafen. Mir spukte zuviel durch den Kopf.
Irgendwann sprach mich auch Ibrahim Kasnei an. »Wissen Sie, Sinclair, was ich glaube?«
»Nein. Wie sollte ich?«
Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen. Die Wunde an der Stirn war schon verkrustet. »Also, ich glaube, daß Sie und Ihr Kollege mich ganz schön reingelegt haben.«
Aus unschuldig wirkenden Augen schaute ich ihn an. »Aber wie kommen Sie denn darauf, mein Lieber?«
»Wie ich darauf komme?« Er lachte kratzig. »Gefühl, wissen Sie! Das feeling.«
»Hat man das beim Geheimdienst?« fragte ich zurück.
Er winkte wieder ab. Eine seiner Lieblingsgesten. »Ach, lassen wir das. Ist ja auch egal - oder?« Weder Suko noch ich widersprachen…
ENDE
[1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 052 »Tödlicher Vatertag«
[2] Siehe John Sinclair Nr. 453 »Im Bann des Pegasus«
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