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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in das Dunkel. Was sie dort taten, sahen wir sehr schnell. Viermal zuckten Flammen in die Höhe wie lange Zungen. Das Feuer brannte in einem ziemlich dunklen Rot, mit einem helleren Kern in der Mitte. So sahen Fackeln aus.
    Es wurde alles sehr stilecht gemacht. Die vier Fackelträger kehrten zu uns zurück. Sie behielten die Leuchtkörper in den Händen. Das Licht tanzte und glitt über die Steinwände. Wir sahen auch, daß Wolken von Staub in die Flammen hineindrangen und hochgewirbelt wurden. Zwei Fackelträger machten den Anfang. Schon bald gerieten wir in eine Enge. Es konnten kaum zwei Menschen nebeneinander hergehen. Wenn ja, dann berührten sie sich an den Schultern, so wie Suko und ich. Noch sahen wir, wenn wir nach oben schauten, den Himmel über uns. Einen wunderschönen, herrlichen Himmel. Dunkelblau, samtig, übersät mit funkelnden Sternen. Diesen Himmel konnte nur die Wüste bieten. Für Sekunden nur blieb er in unserem Sichtbereich, dann war er verschwunden. Nicht von ungefähr.
    Zuerst drängten wir uns in eine Felsspalte hinein. Dabei mußten wir hintereinander gehen. Die Spalte war sehr eng, endete vor einem großen, viereckigen Rechteck, in das der Schein der Fackeln huschte und wir den Eingang zu einem Grab erkannten.
    Ich ging vor Suko hinein, mußte den Kopf einziehen und fand mich in einem alten Tunnel oder Stollen wieder.
    Eigentlich hatte ich damit gerechnet, das Ziel erreicht zu haben, doch die beiden Fackelträger schritten vor mir tiefer in diesen Stollen. Auch hinter mir blieben die Schritte, so daß ich mich darüber nur wundern konnte. Ich schaltete alle Spekulationen aus und dachte darüber nach, wo wir uns eventuell befinden konnten.
    Wenn mich nicht alles täuschte, befanden wir uns auf dem direkten Weg zur Cheopspyramide. Wenn das tatsächlich stimmte, mußte es zwischen dem Königinnengrab und der Pyramide eine Verbindung geben, von der die Grabentdecker möglicherweise nichts geahnt hatten. War das vielleicht die Lösung, auf die auch die Esoteriker schielten?
    Der Weg durch den Tunnel wurde lang, und er blieb auch nicht eben. Unmerklich senkte er sich, als würde der Stollen tief in einen Berg hineinführen. Das vielleicht nicht, aber ich wollte nicht ausschließen, daß er in der Tiefe der Cheopspyramide endete. Möglicherweise noch unter den Grabkammern, wo bisher niemand nachgeschaut hatte. Die Zeit zog sich dahin und floß trotzdem schnell vorbei. Genügend Sauerstoff war vorhanden. Wir konnten atmen, und auch das Feuer bekam genug »Luft«.
    Der gespenstische Zug gelangte immer tiefer in die Erde des alten Ägypten.
    Man hatte den Tunnel nicht nur aus großen Steinen gebaut. Sie wechselten sich mit regelrechten Lehmwänden ab, die wiederum so hart wie Stein geworden waren.
    Das Licht tanzte darüber hinweg. Es schlug helle, sich bewegende Flecken und auch düstere Schatten. Beide wechselten sich ständig ab, flössen auch über die Menschen und machten die Körper unter den langen Kutten zu verzerrten Gestalten.
    Suko und ich durchquerten nicht zum erstenmal diese Stollen oder Gänge. Mich überkam hierbei kein unheimliches Gefühl, wie ich es oft bei alten Geheimgängen in Burgen und Schlössern verspürt hatte. Ich war mehr neugierig geworden und natürlich auch gespannt auf das endgültige Ziel.
    Wieviel Zeit vergangen war, konnte ich nur schätzen. Ich dachte auch an Ibrahim Kasnei. Der würde sich wundern, wenn er erwachte und allein war.
    Auch der in eine helle Kutte eingehüllte Körper des Mädchens Fatima wurde vom Lichtschein gestreift. Er zeichnete auf die Kutte ein Verwirrspiel aus Licht und Schatten. Gerade die Schatten schienen, wenn sie sich bewegten, in die Falten des Stoffes zu schlüpfen, um einen Moment später wieder hinauszugleiten.
    Alter Staub wurde von unseren Füßen in die Höhe gewirbelt. Er umwehte uns wolkenartig und legte sich auf die Kleidung. Plötzlich hatten wir es geschafft. Während sich meine Gedanken noch mit der nahen Vergangenheit beschäftigten, blieben Fatima und die ersten Fackelträger stehen.
    Auch Suko und ich stoppten unsere Schritte. Ich rechnete wieder damit, daß man mir das Kreuz abnehmen würde, aber man ließ uns sämtliche Waffen. Die Psychonauten mußten sich ungemein sicher fühlen. Auch die beiden anderen Fackelträger schoben sich an uns vorbei und stellten sich neben die ersten. Das Licht war auch nötig, um erkennen zu lassen, daß wir vor einer dicken, aus Quadern bestehenden Wand standen, die allerdings keinen

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