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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schatten der Dämmerung. Man konnte das Gebiet als eine künstliche Oase bezeichnen.
    Dawaren regelrechte Straßen gebaut worden. Hotels, Bars, Andenkenbuden, Autos, Hupkonzerte, Musik, Reklame, dazwischen die Führer mit ihren Reitkamelen, aber das alles wurde überdeckt und beherrscht von den beiden gewaltigen Gräbern.
    Zum einen sahen wir die Pyramide des Chephren mit dem gedeckten Weg, der zu einem Totentempel führte. Zum anderen, etwas im Hintergrund und dennoch sehr stolz, die Cheopspyramide, umringt von den kleinen Königinnenpyramiden und Mastabagräbern der hohen Würdenträger.
    Wir hatten den Rummel verlassen, parkten abseits, waren ausgestiegen und schauten auf das gewaltige Bild. Neben dem Taltempel der Chephrenpyramide hockte die große Sphinx als steinerner Wächter, für alle Ewigkeiten wie es schien.
    Ibrahim Kasnei rauchte eine stinkende Zigarette und ließ uns zunächst einmal staunen. Dann fragte er: »Wie war das mit dieser Fatima? Wo soll sie sein?«
    »Ach, vergessen Sie es.«
    »Wie Sie wünschen. Ich hätte Ihnen gern geholfen.«
    »Das glauben wir Ihnen auch, Mr. Kasnei.« Ich deutete nach vorn. »Uns interessiert die Cheopspyramide. Können wir hinfahren?«
    »Sicher — und dann?«
    »Sehen wir weiter.«
    Wir fuhren zwar nicht gerade über staubige Wüstenpisten, aber die Straße entsprach doch nicht der ersten Klasse. Zudem war Wind aufgekommen. Er brachte den Sand aus der Wüste mit, der sich wie ein nie abreißender Vorhang über die Umgebung und die Straße legte. Wir rollten hinein.
    Gegen Abend waren keine Kamelausritte und auch keine Besichtigungstouren mehr vorgesehen, so daß wir in eine relativ einsame Gegend gerieten, trotz der zahlreichen Hinweisschilder und der längst verlassenen Andenkenläden. Man bekam den Eindruck einer gewissen Einsamkeit, und mich störte jetzt sogar das Geräusch des Dieselmotors.
    »Soll ich bis an die Pyramide heranfahren?«
    »Wenn es geht.«
    »Für Sie mache ich alles.« Er mußte selbst lachen. Suko war ziemlich schweigsam geworden. Erschaute nur aus dem Fenster in die bläulich wirkende Dämmerung, als suche er nach etwas Bestimmtem. Ich konnte mir vorstellen, was er im Blick hatte.
    »Kein Auge?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Ich hoffe nicht, daß man uns geleimt hat.«
    Dann waren wir am Ziel. Zwischen den Resten der Königinnengräber hatte der Ägypter seinen Diesel abgestellt. Wir stiegen aus, schmeckten den Staub, aber auch die Geschichte, die über diesem Gebiet lag. Der Anblick war einfach grandios.
    »In die Pyramide hinein werden Sie jetzt nicht mehr kommen«, erklärte Kasnei. »Da hätten wir früher eintreffen müssen.«
    »Das wollen wir auch nicht.«
    »Sondern?«
    »Wir schauen uns etwas um.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das alles nicht. Da kommen Sie her, um sich hier…«
    »So ist es.«
    »Was steckt dahinter? Ich muß es wissen!«
    »Das kann ich Ihnen noch nicht sagen«, erwiderte ich. »Es muß sich alles ergeben.«
    »Ein Verbrechen?«
    »Glauben Sie an Magie?« Er grinste. »Die Rache der Pharaonen, wie?«
    »So ungefähr.«
    »Das ist Quatsch.«
    »Aber bitte — lassen Sie uns den kleinen Inspektionsgang machen. Es wird nichts Böses geschehen.«
    »Bitte.«
    Jetzt war guter Rat teuer. Wir hatten nur als Hinweis die Cheopspyramide, die angeblich von den Atlantern stammen sollte, wie die Esoteriker behaupteten.
    Das konnte ich mir in der Praxis nicht vorstellen. Ich wandte mich wieder an den Ägypter. »Gibt es noch einen Fleck oder eine Stelle in der Pyramide, die nicht ausgekundschaftet worden ist?«
    »Nein, nichts.«
    »Also keine geheimen Gänge oder Kammern?« hakte Sukonach.
    »Nicht daß ich wüßte.« Er hatte unseren Blick bemerkt, den wir uns zugeworfen hatten. »Was wollen Sie eigentlich?«
    »Schon gut«, sagte ich und ging weiter. Ich dachte an Fatima und sah vor mir die kleinen Pyramiden, in denen die Königinnen zur letzten Ruhe gebettet worden waren.
    Fatima war zwar keine Königin gewesen, aber sie hatte zu den Lieblingstöchtern des Pharaos gehört. Hatte der Potentat ihr vielleicht auch eine Pyramide errichtet?
    Von der Hand zu weisen war dies nicht.
    Ich beschloß, mich näher mit diesem Gedanken zu beschäftigen. Nur unsere Schritte waren zu hören. Die Dunkelheit kam mir in ihrer tiefen Bläue direkt unheimlich vor. Sie schob sich über die langen Schatten der Bauwerke und ließ manche Umrisse zerfließen. Viele Gräber waren zerstört. Von den Königinnengräbern sahen wir nur mehr

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