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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Wohnung war und er einfach nicht kam.
    »Ich wollte dich schon auf dem Handy anrufen, aber dann hab ich mir gedacht, dass du bestimmt wieder in einem Einsatz bist und eh nicht rangehen kannst.«
    Trojan musste zunächst zu Atem kommen. Schließlich küsste er seine Tochter auf beide Wangen und entschuldigte sich für die Verspätung. Er umarmte Doro zur Begrüßung, daraufhin verschwand er erst einmal im Bad, duschte und zog sich ein frisches T-Shirt an, bevor er zu den beiden Frauen in die Küche ging.
    »Ich hab für uns gekocht«, sagte Doro, »aber wir mussten schon mal angefangen, sonst wären wir verhungert.«
    Sie häufte ihm die Reste auf einen Teller, es war ein Risotto mit Pilzen. Er bedankte sich, öffnete eine Bierflasche an der Tischkante, trank und aß.
    Doro und Emily plauderten munter drauflos, sie schienen sich prächtig zu amüsieren. Er hingegen war noch ganz benommen von seinem Arbeitstag.
    »Na los, Pa, erzähl schon, was hast du heute gemacht? Fiese Verbrecher durch die Stadt gejagt?«
    Er antwortete nur ausweichend. Doro lächelte ihn an, sie hatte eine Flasche Weißwein mitgebracht.
    »Ist doch in Ordnung, wenn ich mir auch noch einen kleinen Schluck nehme, oder?« Emily kicherte leicht beschwipst.
    Er spürte, dass er sich nicht richtig auf seine Tochter einlassen konnte, die Anwesenheit von Doro irritierte ihn.
    Sie sah gut aus in ihrem kurzen Kleid, die Blicke, die sie ihm zuwarf, waren unzweideutig. Es ist Sommer, schien sie ihm bedeuten zu wollen, vergiss die Arbeit, Bulle, lass dich treiben.
    Was sprach dagegen?, fragte er sich.
    Der Serienmörder, antwortete eine Stimme in seinem Kopf.
    Er schob seinen leeren Teller weg.
    Sie stellte das Geschirr in die Spüle. »Ich lass euch beide dann mal allein.«
    »Nein, Doro, wirklich, du kannst gern noch bleiben.«
    »Du siehst sehr müde aus, Bulle.«
    »Komm doch am Wochenende einfach mal zu mir runter«, raunte sie ihm an der Tür zu. »Sei ganz relaxt, wir müssen doch keine große Geschichte daraus machen, oder?«
    Sie hauchte ihm einen Kuss hin, zwinkerte ihm zu, schon war sie im Treppenhaus.
    »Wie war es denn nun auf den Kanaren?«, fragte er, als er mit Emily allein war.
    Sie strahlte ihn an.
    »Einfach Klasse!«
    Ihre Haut war gebräunt, die blonden Locken von der Sonne aufgehellt, in ihren Augen erkannte er ihre Mutter wieder. Und da waren die Grübchen, wenn sie lächelte, und die vertraute Geste, mit der sie sich das Haar aus der Stirn strich. Der Anblick seiner Tochter rührte ihn jedes Mal aufs Neue.
    »Ich hab die Fotos mitgebracht.«
    Trojan fuhr seinen Laptop hoch und schob ihren USB-Stick ein. Auf dem Sofa im Wohnzimmer schmiegte sie sich an ihn, er lächelte vor Glück.
    Er legte den Arm um sie, während sie durch die Fotos klickte. Immer wenn der neue Freund von Friederike auftauchte, tippte sie dezent auf das Mousepad, damit das nächste Bild erschien.
    »Wie hast du dich eigentlich mit Florian verstanden? Er heißt doch Florian, oder?«
    »Ach, Flo, ja, der ist ganz in Ordnung. Am Strand hat er immer diese blöde Sonnenbrille getragen. Sieht echt bescheuert aus, findest du nicht?«
    »Hmm.«
    Flo, dachte er, das klang ja schon recht vertraut. Als er wieder auf einem Foto auftauchte, betrachtete er ihn sich etwas genauer. Der war doch viel zu jung für seine Exfrau, jedenfalls jünger als er selbst, Trojan schätzte ihn auf Mitte dreißig. Sah ja ganz passabel aus, aber vom Typ her eher ein Schnösel, passte ganz und gar nicht zu Friederike.
    »Wo hat Mama ihn kennengelernt?«, fragte er möglichst beiläufig.
    Emily kicherte. »Das darf ich dir eigentlich nicht verraten.«
    »Ach, komm schon, Em.«
    Sie grinste.
    »Im Internet, auf einer Singleseite. Aber sag ihr bloß nicht, dass du’s von mir weißt.«
    Das verschaffte ihm beinahe eine Genugtuung, nicht dass er etwas gegen die Anbahnung im Internet hatte, aber Friederike war doch eine äußerst attraktive Frau, für sie müsste es doch genügend andere Wege geben, Männer kennenzulernen.
    Fühlte sie sich vielleicht manchmal so einsam wie er selbst? War Friederike womöglich unglücklich ohne ihn?
    Dabei hatte sie die Trennung doch gewollt. Sie war diejenige, die untreu geworden war, sie war es, die eine Affäre begonnen hatte, und das ausgerechnet mit einem jüngeren Kollegen aus ihrer Kunstbuchhandlung.
    »Und was macht Flo so?«
    »Projekte, Installationen, irgend so ein Kram, er tut immer sehr beschäftigt, ich hab’s, ehrlich gesagt, nicht genau verstanden.«
    Ein

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