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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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verbraucht?«
    »Von oben bis unten?«
    »Tu nicht so scheinheilig!«
    »Ich weiß davon nichts!«
    »Komm schon, Junker, es wird dich erleichtern. Das waren, na, ich schätze mal zehn Dosen, die du bei dir hattest. Du möchtest damit was ersticken, nicht wahr? Es ist in dir selbst. Du musst es abtöten. Es ist ein starker Drang.«
    Er rührte sich nicht.
    »Nichts davon kommt ins Protokoll, glaub mir, also lass es raus. Du wendest bei der Scheffler die gleiche Methode an. Hin zu ihr, klingeln, die Handwerkerlüge, runter in den Keller und dann?«
    »Wann soll das gewesen sein?«
    Da war ein leichtes Flackern in seinen Augen. Vielleicht hatte er ihn jetzt.
    »Mittwoch, neunter August«, sagte er sanft.
    »Kann nicht sein. Mittwochs bin ich beim Kegeln.«
    Trojan hob die Augenbrauen. »Du gehst kegeln?«
    »Ja.«
    »Erzähl, mit wem, wie ist das, macht es dir Spaß?«
    »Es ist ein Zeitvertreib, mehr nicht.«
    Er zog die Hände weg. »Du warst nicht kegeln, Junker«, sagte er leise.
    »Doch.«
    »Warst du nicht. Wir haben das überprüft, wir wissen alles über dich. Hältst du uns für bescheuert? Glaubst du, ich veranstalte hier mit dir Spielchen? Draußen sind dreißig Grad im Schatten, es ist Wochenende. Denkst du, ich mach das zum Spaß? Also komm schon, Junker, du warst nicht kegeln, du warst bei Karen Scheffler. Du hast sie von oben bis unten mit dem Zeug eingesprüht, sie ist daran qualvoll erstickt. Du gehst nach Hause, es läuft vor dir ab wie ein Film, es erregt dich.«
    »Ich war an dem Abend – ich war wirklich –.«
    »Du siehst die Szenen immer wieder vor dir, nicht wahr? Es geilt dich auf, aber es stößt dich auch ab, hab ich recht? Da ist etwas in dir, das du bekämpfen musst. Du bist erschrocken über das, was du getan hast. Du würdest gerne jemandem davon erzählen. Also sag es mir. Ich bin der einzige Mensch auf dieser Welt, der dich versteht, ich bin der erste, der dir wirklich zuhört.«
    Junker wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Weiter so, dachte Trojan, treib ihn in die Enge.
    »Ich bin zwar ein Bulle, aber ich hab auch ein Herz, und es tut mir leid, wenn ich dich vorhin ein bisschen hart angepackt hab. Ich hab auch Stress, Junker, sehr viel Stress, ich weiß, wie es ist, wenn man unter Druck steht. Bei mir ist es die Arbeit, weißt du, sie frisst mich auf, ich kann nicht mehr richtig schlafen, werde von Alpträumen geplagt.« Wieder beugte er sich vor. »Lass es raus, Junker, endlich reden, ich hör dir zu.«
    Der andere schlug kurz die Hände vors Gesicht, dann ließ er sie sinken.
    »Es hat mit deinem Bruder zu tun, nicht wahr? Du fühltest dich von ihm schon immer unterdrückt.«
    Jetzt, durchfuhr es ihn.
    »Karli«, flüsterte er.
    Junker starrte ihn an.
    Und noch einmal sagte Trojan: »Karli.« Er verstellte die Stimme, sie war dunkel und unheimlich. »Komm her zu Karli.«
    Junker war wie versteinert.
    Schließlich fragte er: »Kriege ich was zu trinken?«
    »Trinken kannst du nachher, wenn alles vorbei ist, jetzt spuck es erst mal aus.«
    Er räusperte sich. »Da ist noch jemand unterwegs, ja? Und das soll ausgerechnet ich sein?«
    »Du bist es, Junker.«
    »Ich versteh das alles nicht, ich hab das Mädel doch befreit, ich hab ihr geholfen.«
    »Das war sehr geschickt von dir.«
    »Ich hab sie da unten rausgeholt.«
    Trojan stand auf, ging ein paar Schritte durch den Raum. Es war so stickig, dass ihm der Schweiß in Bächen hinunterlief.
    »Sie hat dir gefallen«, sprach er kaum hörbar. »So nackt und süß. Gefesselt und wehrlos. Und dieser Schaum, du musst es immer wieder tun, nicht wahr?«
    »Karl«, rief er aus, »Karl hat es gemacht, nicht ich!«
    Trojan blieb vor ihm stehen. »War Karl dabei?«
    Junker antwortete nicht.
    »Nein, er war nicht dabei«, sagte Trojan leise. »Karl ist weggefahren. Verreist, nehme ich an. Du hast davon gewusst. Du hast dir den Van genommen, hast sogar Kleidung von ihm getragen. Du schnappst dir die Kleine. Wie heißt sie noch mal?« Er beugte sich zu ihm hinunter. »Sag mir ihren Namen, er ist mit gerade entfallen.«
    »Josephin Maurer.«
    Abrupt richtete er sich auf.
    »Woher weißt du das? Der volle Name wurde nie in der Presse erwähnt.«
    »Einer ihrer Kollegen hat ihn vorhin genannt.«
    »Nein.«
    »Ja.«
    »Niemand hat den Namen genannt.«
    »Doch, es war –.«
    »Wer?«
    »Der kleine Bullige.«
    »Gerber, mein Kollege Gerber?«
    »Richtig, der mich vernommen hat, bevor ich hier reingeführt wurde.«
    »Ronnie hat den Namen nicht

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