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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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auf. Mit quietschenden Reifen bog er in die Baumschulenstraße ein, Landsberg klammerte sich am Haltegriff fest.
    Trojan gab Gas. Er registrierte das heftige Pochen an seinem Hals, wo die Schlagader war, und umklammerte das Lenkrad noch fester.
    »Scharf rechts in die Forsthausallee«, murmelte Landsberg.
    Trojan riss das Steuer herum.
    »Der Handymast steht direkt am Britzer Zweigkanal. Irgendwo da muss Korch sein.«
    »Scheiße«, rief er ins Telefon. »Und da bewegt sich immer noch nichts?«
    Wieder blickte er zu Trojan hin.
    »Der sitzt doch da nicht einfach am Ufer rum! Ich sag dir was, Nils, wenn das Handy neben Korchs Leiche liegt, dann –.«
    Er brach ab.
    Trojan durfte sich die Situation nicht ausmalen, er versuchte sich ganz und gar auf die halsbrecherische Fahrt zu konzentrieren.
    »Wir dürfen nicht wieder zu spät kommen«, murmelte der Chef.
    Nur die Ruhe, dachte Trojan, eins nach dem anderen.
    Für einen Augenblick verspürte er Panik.
    »Nach links«, rief Landsberg, und Trojan zuckte zusammen, dann bog er in die Britzer Allee ein. Schon von weitem sah er die Streifenwagen, die zuckenden Blaulichter, die Absperrungen. Er bremste ab.
    Sie sprangen aus dem Wagen und rannten los.
    »Da vorne ist es!«
    Sie befanden sich auf dem ehemaligen Mauerstreifen, hier war die Grenze zwischen Treptow und Neukölln, früher war das Gelände vermint gewesen.
    Trojans Herz jagte. Er berührte im Laufschritt sein Waffenholster.
    »Da, an der Böschung!«
    Sie arbeiteten sich durch dichtes Gestrüpp vor, dann hatten sie das Kanalufer erreicht. Vor ihnen ragte der Funkmast auf.
    Landsberg zückte seine Waffe, Trojan tat es ihm gleich. Langsam gingen sie voran.
    »Hast du seine Nummer?«, fragte Trojan leise.
    Landsberg nickte.
    »Ruf ihn an, vielleicht hören wir ja was.«
    Der Chef blieb stehen und tippte die Nummer in sein Handy.
    Kurz darauf vernahmen sie ganz schwach einen Klingelton.
    Suchend schauten sie sich um.
    Da war ein halb zerfallener Brunnen. Er war mit einer Betonplatte abgedeckt, doch ein Stück davon war zertrümmert. Mit etwas Mühe käme man durch den Spalt hindurch.
    »Es kommt eindeutig von da unten.«
    Landsberg drückte die rote Taste, und der Ton verstummte.
    »Wir brauchen Taschenlampen.«
    Er winkte einen der uniformierten Beamten heran, die ihnen gefolgt waren, und ließ sich von ihm eine Stablampe reichen.
    »Du oder ich?«, fragte Landsberg.
    Trojan atmete gepresst. »Also schön, gib schon her.«
    Er nahm seinem Chef die Lampe ab und ging auf den Brunnen zu. Er musste die Waffe wieder einstecken und die Lampe zwischen die Zähne klemmen, um sich durch den Spalt in der Betonplatte hindurchzuzwängen.
    »Sei vorsichtig, Nils.«
    Seine Füße ertasteten eine Leiter an der Innenwand des Brunnens. Stück für Stück ließ er sich hinab. Da war kein Wasser mehr, aber es roch modrig.
    Nichts war zu hören, nur das Rauschen seines Bluts. Er stieg tiefer. Nahm die Taschenlampe hervor, knipste sie an und ließ den Strahl nach unten wandern.
    Da war etwas. Ungefähr zwei Meter unter ihm, gelb und verkrustet. Nicht schon wieder, durchfuhr es ihn.
    Als seine Füße den Boden berührten, hörte er das Fiepen. Etwas strich an seinen Beinen entlang. Er richtete den Strahl der Taschenlampe darauf.
    Die Ratten flitzten hin und her, es waren drei oder vier, eine raste die Brunnenwand hinauf.
    Er schüttelte sich, rang nach Luft.
    Dann leuchtete er die Bauschaumspuren ab.
    »Was ist da unten?«, rief Landsberg ihm zu.
    Seine Stimme hallte im Inneren des Brunnens wider.
    Trojan antwortete nicht.
    »Hast du was gefunden?«
    Er vernahm das Echo. Kurzzeitig kniff er die Augen zusammen.
    Als er sie wieder öffnete, las er die Buchstaben EEL, darüber war diese Art Dach zu erkennen, hingeschmiert mit dem Schaum am Boden.
    Er bückte sich.
    »Nils! Hörst du mich?«
    Er zog die Latexhandschuhe aus der Jackentasche hervor, streifte sie über.
    Er berührte den Schaum. Er war bereits eingetrocknet.
    Und dann ertastete er die Kontur eines kleinen Gegenstands. Eine Ecke war freigelassen, darin spiegelte sich das Licht.
    »Nils!«
    Wortlos stieg er die Leiter wieder hinauf.
    Die Sonne blendete ihn, als er endlich wieder im Freien war.
    Landsberg starrte ihn an.
    »Und?«
    Trojan riss sich die Handschuhe herunter.
    »Nichts«, sagte er. »Nur das Handy, Bauschaum und Ratten.«
    Landsberg stieß die Luft aus.
    »Dieser Scheißkerl! Der will uns doch verarschen!«
    Trojan blickte sich um. Weit und breit nur Polizisten, kein

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