Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
Vom Netzwerk:
mehr. Nur wenn er sich auf seinen Plan konzentrierte, kam die Kraft zurück. Je länger und intensiver er an die Ausführung dachte, desto wärmer und heller wurde es in ihm. Da war ein Strahlen, das brachte seinen Geist zum Glühen.
    Seinen Freund hielt er unter dem T-Shirt verborgen.
    Gezähmte Wesen seiner Art genossen den Kontakt mit Menschen. Man musste ihnen Aufmerksamkeit schenken. Für sie da sein.
    Im Ratgeber wurde empfohlen, sich mindestens zwei von ihnen zu halten, sonst könnten sie an der Einsamkeit zugrunde gehen.
    Er hatte sich dagegen entschieden. Schließlich war er selbst allein. Zwei einsame Wesen, nur diese Übereinstimmung ergab einen Sinn.
    Er drehte sich auf die Seite, stopfte das Kissen zurecht und zog die Bettdecke über den Kopf. Eine Höhle, dachte er. Eine Höhle für sich und seinen Freund.
     
    Kolpert verband Maurers Mobiltelefon mit dem Rechner über ein USB-Kabel. Nur wenig später erschien das Bild auf dem Monitor. Das gesamte Team der Fünften Mordkommission hatte sich davor versammelt und starrte es an.
    Es wurde bedrückend still im Sitzungsraum.
    Für eine Weile verbarg Trojan das Gesicht in den Händen. Die arme Frau, durchfuhr es ihn, sollte ihr Leidensweg denn niemals enden?
    Sie war ihren Blicken ausgeliefert, nackt und gefesselt, die Arme nach oben gestreckt, das Elektrokabel war um zwei in die Kellerwand geschlagene Eisenringe geschlungen, von den Händen führte es hinab zu den miteinander verknoteten Fußgelenken. Augen und Mund waren mit einem schwarzen Tape zugeklebt, ihre nackten Beine mit Bauschaum übersprüht. Die gelbliche eingetrocknete Masse endete dicht vor ihrem Schoß.
    Es war ein Bild, das ihm die Zornesröte ins Gesicht trieb. Er musste diesen Wahnsinnigen endlich fassen.
    »Es ist der Keller in Rudow, nicht wahr?«, fragte er leise.
    Kolpert gab am Computer einige Tastenbefehle ein, und schon erschienen die Tatortfotos vom vergangenen Sommer auf dem Monitor, Aufnahmen von dem Fall, den Lukas Kilian bearbeitet hatte.
    »So ist es«, sagte Landsberg. »Hier ist der Heizungskessel, dort sind die beiden Eisenbeschläge.«
    »Entschuldigt, Leute«, sagte Stefanie Dachs, »aber im Moment bin ich etwas verwirrt. Gehe ich recht in der Annahme, dass Milan Korch für uns nicht mehr tatverdächtig ist?«
    »Möglicherweise«, sagte Landsberg.
    »Glaubt ihr etwa, dass er selbst zum Opfer geworden ist?«
    »Hmm.«
    »Was spricht für diese Annahme?«
    »Nun ja, da gibt es diese merkwürdige Botschaft. Max«, sagte er, und Kolpert betätigte wieder den Rechner, schon erschienen über dem Bild der Gefangenen die Zeilen, die Josephin Maurer von Korchs Handy aus erhalten hatte.
    »›Er ist hier, bei mir, er lebt‹«, murmelte Stefanie, »also schön, aber kann es nicht sein, dass Korch nur ein Spielchen mit uns treibt. Karl Junker ist doch tot.«
    »Wir müssen mittlerweile davon ausgehen, dass er einen Komplizen hatte, jemanden, der mit ihm unten in dem Keller in Rudow war und der eventuell auch dieses Foto von der Maurer geschossen hat.«
    »Oder aber es ist nach der Tat in seinen Besitz geraten«, sagte Holbrecht.
    »Richtig, auch das müssen wir in Betracht ziehen.«
    »Okay, mal angenommen, Korch ist nicht der Täter, wie ist dann das Bild auf seinem Handy gelandet?«, fragte Stefanie.
    »Hier«, sagte Kolpert und deutete auf die Informationsleiste unterhalb des Bildes auf dem Monitor. »Das Foto ist mit einer Samsung ES67 aufgenommen worden, das ist kein Handy mit Bildaufnahmefunktion, sondern eine handelsübliche Digitalkamera.«
    »Korch könnte es dennoch mit einer Kamera dieses Modells aufgenommen und dann auf sein Handy geladen haben.«
    »Ja, aber dazu müsste er entweder an dem Kidnapping vor einem Jahr beteiligt gewesen sein«, entgegnete Trojan, »oder dieses Foto ist ihm auf rätselhafte Art zugespielt worden, und ich halte beides für wenig wahrscheinlich. Vielleicht müssen wir uns einfach eingestehen, dass wir uns bei Korch verdammt noch mal geirrt haben.«
    »Warum ist er dann untergetaucht?«, fragte Holbrecht.
    »Es könnte mit dem Drogenfund in seiner Wohnung zu tun haben, dem Beutel voller Kokain, er hat sich wohl nebenbei ein bisschen Geld als Dealer verdient. Ich vermute, er hat irgendwie Lunte gerochen, als wir seine Wohnung durchsucht haben.«
    »Es ist auch nicht auszuschließen, dass ihn jemand gewarnt hat«, sagte Landsberg.
    »Richtig.«
    »Moment mal, ich versteh das alles immer noch nicht«, sagte Stefanie. »Wie kommt dieses Bild auf

Weitere Kostenlose Bücher