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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Korchs Handy, wenn er völlig unschuldig ist?«
    »Ganz einfach«, sagte Landsberg, »er gerät in die Fänge des Täters, der nimmt ihm sein Mobiltelefon ab, lädt das Foto auf die Speicherkarte und schickt es der Maurer.«
    »Wie er überhaupt immerzu makabre Botschaften an sie geschickt hat«, fügte Trojan hinzu, »in Form der Puppe aus dem Besitz von Frida König, der SMS, die angeblich von Karen Scheffler stammte, und nun dieses Bild, das wohl nur dem Anschein nach von ihrem Freund abgesendet wurde.« Er setzte eine Pause. »Und das lässt leider befürchten, dass Korch das nächste Mordopfer ist.«
    Wieder breitete sich Stille im Sitzungsraum aus.
    Schließlich sagte Albert Krach leise: »Es dreht sich also alles um Josephin Maurer.«
    »Ja«, sagte Trojan. »Sie scheint eine besondere Rolle im kranken Hirn des Mörders zu spielen. Irgendwie scheint er regelrecht von ihr besessen zu sein.« Und dann fragte er seinen Chef: »Ist endlich der Personenschutz angeordnet worden? Steht ein Streifenwagen vor ihrer Tür?«
    »Ja«, sagte Landsberg, »ich hab das geregelt.«
    »Gut. Wenigstens das können wir im Moment für sie tun.«
    Mein Gott, durchfuhr es ihn, ich hab ihr noch nicht einmal erzählt, was mit ihrer Ärztin geschehen ist, und nun hat es auch noch ihren Freund getroffen.
    »Und die ekelhaften Fotos auf Korchs Rechner?«, meldete sich Gerber zu Wort. »Wie haben wir die einzuordnen?«
    »Zugegeben, ein Restzweifel an seiner Unschuld bleibt bestehen«, entgegnete Landsberg.
    »Wie gehen wir nun weiter vor?«, fragte Albert Krach.
    »Letztlich ändert sich nichts an der Taktik, wir suchen nach Korch, doch jetzt nicht als Tatverdächtigen, sondern als Geschädigten. Wir können bloß hoffen, dass er noch am Leben ist und uns seine Spur zum Mörder führt.«
    »Und wir müssen den Fall vom letzten Sommer neu aufrollen«, ergänzte Trojan. »Außer Karl Junker muss damals noch jemand in diesem Keller gewesen sein, er hat dieses Foto geschossen, oder es ist in seinen Besitz geraten, und nun lässt er es der Maurer über das Handy ihres Freundes zukommen.«
    »Was bezweckt er eigentlich damit?«, fragte Holbrecht.
    »Was glaubst du?«
    »Einschüchterung und –.«
    »Was?«
    Er schluckte. »Sie steht wohl auch auf seiner Todesliste, oder? Ganz am Ende der Liste?«
    Keiner wagte es, auf seine Frage eine Antwort zu geben.
    »Was aber haben die anderen Opfer mit der Maurer zu tun?«, sagte Gerber. »Wo liegt das Muster? Ist es allein die Tatsache, dass sie zu ihrem Bekannten- oder Freundeskreis gehören?«
    »Anzunehmen«, sagte Landsberg.
    »Es geht um ihr Umfeld«, fasste Stefanie zusammen. »Der Täter will es zerstören.«
    Er will sie damit zerstören, dachte Trojan.
    Er sah wieder zu dem Bild auf dem Monitor hin, betrachtete die Fesseln, den Bauschaum auf der nackten Haut und die verbundenen Augen der Josephin Maurer. Sein Magen verkrampfte sich. Er hatte ihr ein Versprechen gegeben. Es durfte ihr nichts mehr zustoßen.
    Plötzlich läutete das Telefon im Sitzungsraum.
    Landsberg hob ab.
    »Okay«, sprach er nach einer Weile in den Hörer, »wir sind schon unterwegs.«
    Dann legte er auf.
    Er sah in die Runde.
    »Wir haben es. Das Handy von Korch ist geortet worden.«
     
    Die Tachonadel zitterte über der Hundertdreißig, während sie die Sonnenallee hinunterrasten. Trojan saß am Steuer, neben ihm Landsberg, er hatte das Blaulicht aufs Dach gesetzt, über Handy war er permanent mit dem Spezialisten des Telefon-Providers verbunden.
    »Unverändert?«, fragte Trojan.
    »Ja. Britzer Allee.«
    Trojan warf ihm einen kurzen Blick zu. »Das ist nicht allzu weit von Rudow entfernt.«
    Landsberg nickte.
    »Und es gab vorher wirklich keine Bewegung?«
    »Nein. Das Handy war wohl ausgeschaltet. Und vor etwa zehn Minuten loggte es sich bei diesem Funkmast ein.« Er sprach ins Telefon: »Was habt ihr für mich? Irgendwas Neues?«
    Er seufzte und sah zu Trojan hin.
    »Nichts. Vom nächsten Funkmast, der etwa fünfhundert Meter von dem anderen entfernt steht, kommt kein Signal. Das heißt, Korch rührt sich nicht, und wir haben einen Radius von einem halben Kilometer, in dem wir nach ihm suchen müssen.«
    Vor ihnen sprang die Ampel auf rot. Trojan schlängelte sich an den haltenden Autos vorbei und raste über die Kreuzung.
    »Keine Reaktion auf Anrufe?«
    »Fehlanzeige. Irgendwas stimmt da nicht.«
    Sie hatten das südliche Ende der Sonnenallee erreicht, öde Betonsiedlungen reihten sich links und rechts von ihnen

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