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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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n Butter schneidet , verstehe n Sie ? E r mu ß e s ih m u m di e Handgelenk e gelegt un d festgezurr t haben , un d da s mi t eine r irre n Kraft . Wi r suchen eine n Koloß , Kommissar . Ein e Naturgewalt. « Niéman s dacht e nach. Obwoh l di e Autopsieergebniss e ein e relativ e Präzisio n vermittelten, gelan g e s ih m nicht , sic h de n Mörde r vorzustellen . Nich t einmal sein e Umrisse . Irgen d etwa s störte , hiel t ih n zurück , un d e r sa h den Mörde r allenfall s al s ein e Einheit , ein e Macht , ein e global e Energie.
    »Di e Tatzeit? « fragt e er.
    »Vergesse n Sie’s . S o tiefgefroren , wi e di e Leich e war , besteht kein e Möglichkeit , darübe r irgendein e Aussag e z u machen. « I n dem Augenblic k wurd e abrup t di e Tü r aufgerissen , un d ei n baumlanger Ker l mi t fahle m Gesicht , platte r Nas e un d hellen , wei t aufgerissenen Auge n stürmt e herein . Coste s stellt e di e Herre n einande r vor : Der Neuankömmlin g wa r Patric k Astier , de r ei n Plastiksäckche n au f den Tisc h war f un d sofor t mi t de r Tü r in s Hau s fiel . »Ic h hab e die Zusammensetzun g de r Glassplitter . San d au s Föntainebleau , Soda, Pottasche , Bleioxid , Glaubersalz , Borax . Nac h de m jeweilige n Anteil de r Bestandteil e läß t sic h di e Herkunf t ableiten . Diese s Gla s wird häufi g i n de r Bauindustri e verwendet , fü r groß e Scheiben , Glassteine un d s o weiter . De r Mörde r verweis t un s au f irgendeine n Or t ode r ein Gebäud e diese r Art , vielleich t ei n Gewäch s …«
    Astie r verstummt e verdutzt : Niéman s hatt e sic h abgewand t und marschiert e au f di e Tü r zu , nachde m ih n blitzarti g di e Erkenntnis überkomme n hatte : da s verglast e Sprechzimme r de s Augenarztes . Er flucht e innerlich . Da s konnt e kei n Zufal l sein : Edmon d Chernec é war da s dritt e Opfer.
    »W o wolle n Si e den n hin? « rie f Mar c Coste s ih m nach , al s er scho n be i de r Tü r war.
    Übe r di e Schulte r antwortet e Niémans : »Ic h wei ß wahrscheinlich, w o de r Mörde r da s nächst e Ma l zuschlägt . Wen n e s nich t scho n zu spä t ist.«
    E r wa r bereit s i m Flur , al s Astie r ih n einholt e un d a m Ärmel packte.
    »Kommissar , ic h hab e auc h di e Zusammensetzun g de s Staub s aus de m Lage r …«
    Übe r de n Brillenran d hinwe g sa h Niéman s ih n an . »Was?«
    »Si e wisse n doch , di e Trümmer , di e Si e au s de m Lager mitgebrach t haben.«
    »Und?«
    »Da s sin d Knochen , Kommissar . Tierknochen.«
    »Vo n welche n Tieren?«
    »I n erste r Lini e vo n Ratten . E s kling t verrückt , abe r diese r Kerl, Sertys , ha t wahrscheinlic h nu r Nagetier e gezüchtet , un d … « Ein weitere r Schauder . »Später« , schnaubt e Niémans . »Später . Ich komm e wieder.«
    Niéman s hie b mi t de r Faus t au f da s Steuerra d ein , währen d e r mit meh r al s hundertfünfzi g Stundenkilomete r übe r di e Nationalstraße raste.
    Wen n Dr . Edmon d Chernec é da s nächst e Opfe r war , dan n wa r er de r dritt e Schuldige . Nac h Rém y Caillois . Nac h Philipp e Sertys.
    Un d wen n Chernec é schuldi g war , dan n hatt e e r Eri c Joisnea u aus de m We g geschafft.
    Gottverdammt e Scheiße . De r Kommissa r bi ß di e Zähne zusammen , u m nich t z u brüllen . Seitde m e r losgefahre n war , grübelte e r übe r sein e Fehle r nach . Zo g di e Bilan z seine s Versagens . Wegen de r dämliche n Hund e hatt e e r sic h geweigert , da s Blindeninstitut aufzusuchen , un d hatt e dami t di e erst e konkret e Spu r verpaßt.
    Vo n de m Augenblic k a n hatt e e r sic h vollständi g verzettelt. Währen d e r wi e ein e Krabb e herumtappte , währen d e r in Gletscherspalte n de n Helde n spielt e un d sein e Zei t mi t Mutte r Sertys vertrödelte , wa r Eri c Joisnea u i m Institu t gewese n un d hatt e eine wichtig e Erkenntni s gewonnen . Sein e Entdeckun g hatt e ihn geradeweg s z u Chernec é geführt . Doc h z u de m Zeitpunk t bewegt e er sic h mi t eine r Geschwindigkei t vorwärts , di e zuvie l fü r ih n war : Der Jung e wa r nich t imstand e gewesen , di e Konsequenze n seiner Entdeckunge n einzuschätzen . E r hatt e de m Arz t nich t genügend mißtrau t un d ih n nac h eine m entscheidende n Aspek t befragt , einer Wahrheit , di e fü r de n Augenarz t selbs t gefährlic h war . Da s wa r der Grund , weshal b Joisnea u nac h seine m Besuc h be i Chernec é ni e mehr aufgetauch t war.
    I n seine m Geis t kristallisiert e sic h di e

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