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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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is t man untauglich. « Niéman s sagt e daz u nichts , doc h offensichtlic h drückte sein e ganze Haltun g tief e Mißbilligun g aus . Di e Fra u schie n auf einma l seine n Bürstenhaarschnitt , sein e streng e Elegan z zu bemerken , un d ih r Mun d verzo g sic h z u eine r Grimass e des Abscheus . »Verdammt e Scheiße , verschwinde n Si e endlich. « Er stan d au f un d murmelte : »Ic h geh ’ schon . Abe r eine s solle n Sie wissen.«
    »Was? « stie ß si e hervor.
    »O b e s Ihne n paß t ode r nicht : E s sin d Leut e wi e ich , di e Mörder fangen . E s sin d Leut e wi e ich , di e Ihre n Man n räche n können.« Sekundenlan g ware n ihr e Züg e wi e erstarrt , dan n began n ih r Kin n zu zittern , un d si e brac h i n Träne n aus . Niéman s wandt e sic h ab.
    »Ic h find e ihn« , sagt e er.
    I n de r Tü r hiel t e r inne , schlu g mi t de r Faus t au f de n Rahme n und sagt e übe r di e Schulte r hinweg : »Be i Gott , da s schwör e ich : Der Hurensohn , de r Ihre n Man n umgebrach t hat , entwisch t mi r nicht.« Drauße n vo r de m Gebäud e fie l ih n ein e quecksilbern e Helligkeit
    an . Schwarz e Flecke n tanzte n vo r seine n Augen , un d Niémans schwankt e ei n wenig . E r zwan g sich , ruhi g bi s z u seine m Wage n zu gehen , währen d di e Schattenkreis e vo r seine m Blic k sic h nac h und nac h i n Frauengesichte r verwandelten . Fann y Ferreira , di e Dunkle. Sophi e Caillois , di e Blonde . Zwe i starke , intelligente , aggressive Frauen . Frauen , wi e e r si e woh l ni e i n de n Arme n halte n würde.
    E r tra t hefti g gege n eine n volle n Papierkor b a n eine m Pfosten, dan n war f e r reflexarti g eine n Blic k au f seine n Pager . Da s Display teilt e ih m mit , da ß de r Gerichtsmedizine r di e Autopsi e beende t hatte.

II

7

    I m Morgengraue n desselbe n Tages , zweihundertfünfzi g Kilometer westlic h vo n Guernon , beendet e de r Polizeileutnan t Kari m Abdouf di e Lektür e eine r kriminologische n Abhandlun g übe r die Verwendun g de s sogenannte n genetische n Fingerabdruck s zur Überführun g de s Täter s i n Vergewaltigungs - un d Mordfällen . Das sechshundertseitig e Mammutwer k hatt e ih n praktisc h di e ganze Nach t wachgehalten . E r starrt e au f di e Leuchtziffer n de s Weckers, di e Punk t siebe n Uh r zeigten . Kari m seufzte , legt e de n Wälzer beiseite , stan d au f un d gin g i n di e Küche , u m sic h schwarze n Te e zu kochen . E r kehrt e i n sei n Wohnzimme r zurüc k – da s ih m zugleic h als Eß - un d Schlafzimme r dient e – un d späht e durch s Fenste r i n die Dämmerun g hinaus . Di e Stir n an s Gla s gelehnt , dacht e e r darüber nach , welch e Aussichte n e r woh l hatte , i n de m unerträglich trostlose n Kaff , i n de m e r festsaß , j e ein e DNA-Analys e be i einer Ermittlun g verwende n z u können . Si e ware n gleic h null.
    E r betrachtet e di e Straßenlaternen , di e noc h di e graue n Schwingen de r Nach t festhielten . Ei n Knote n de r Bitterkei t schnürt e ih m die Kehl e zu . Selbs t au f de m Höhepunk t seine r kriminelle n Laufbahn wa r e s ih m stet s gelungen , de m Gefängni s z u entgehen . Doc h jetzt, mi t neunundzwanzig , nachde m e r Polizis t geworde n war , sa ß e r in eine m Gefängnis , da s noc h vie l schlimme r war , eine r kleinen Provinzstad t inmitte n eine r Steinwüste , erschlage n vo r Langeweile. Ei n Gefängni s ohn e Mauer n un d Gitterstäbe . Ein e psychologische Haft , di e ih n au f kleine r Flamm e mürb e kochte.
    Kari m fin g a n z u träumen . E r sa h sic h mi t Hilf e vo n DNA- Analyse n un d spezialisierte n Computerprogramme n Serienmörder dingfes t machen , wi e i n de n amerikanische n Filmen . E r stellt e sich vor , wi e e r a n de r Spitz e eine s Team s vo n Wissenschaftler n die Gensequenze n vo n Verbrecher n studierte . Wi e e s de n Experte n nach intensive r Forschun g un d anhan d sorgfältige r Statistike n gelungen war , ein e Anomali e i n de n Chromosome n z u entdecken , ein mutierte s Gen , un d al s di e Ursach e kriminelle r Trieb e zu identifizieren . Vo r einige r Zei t wa r tatsächlic h di e Red e davon gewesen , de r statistisch e Zusammenhan g zwische n einem zweifache n Y-Chromoso m un d aggressive m Verhalte n mit kriminelle n Neigunge n lass e sic h zu r Überführun g von Gewaltverbrecher n einsetzen , doc h dies e Spu r hatt e sic h bal d als falsc h herausgestellt . I n Karim s Trau m jedoc h wurd e ei n bislang unerkannte r

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