Die Qualen der Sophora
ansteckend zu sein. Sie
versuchte, sich mit einem Buch abzulenken, legte es aber irgendwann fort auf
den Nachtschrank, da sie sich nicht auf die Handlung konzentrieren konnte. Sie
dachte über den Abend nach, den sie mit der Sophora verbracht hatte. Irgendwie
war es kein Guter gewesen, obwohl sich beide sehr bemüht hatten. Unterschwellig
schien etwas zwischen ihnen zu stehen, was sich Awendela nicht erklären konnte.
Egal wie nett und offen sie Nico gegenüber zu sein versuchte, schien diese ihre
Freundschaft nicht einfach annehmen zu können. Vielleicht brauchte Nico auch
einfach nur ein bisschen Zeit, bis sie auftaute und auf andere zugehen konnte.
Bei ihren Fähigkeiten nicht verwunderlich und sie hatten alle Zeit der Welt.
Die Tür zu ihrem Schlafzimmer hatte sie
offen gelassen. Somit bekam sie die allererste Regung Nicos in ihrem Alptraum
mit. Wendy stand auf. Das Mädchen sollte sich nicht unnötig quälen. Aus eigener
Erfahrung wusste sie, wie schlimm Träume sein konnten. Sie machte in dem
Augenblick Licht, als Nico hoch schreckte. Die Wangen tränenfeucht und noch
nicht ganz in der Realität zurück. War es am Ende gar kein Traum, sondern eine
weitere Vision gewesen?
Was hatte Nico gesehen? Wendy ließ die Sophora nicht eine Sekunde lang aus den Augen. Sie konnte nicht
sehen, was sie sah, doch sie hörte deren Worte und schloss daraus, dass sie
nicht allein waren. Der Schutzgeist, der über sie wachte, war hier und mit ihm
anscheinend noch ein anderer Geist. Eine Tatsache, die ihr eine Gänsehaut
bereitete. Nico glitt vom Sofa, das ihre kleine Gestalt förmlich verschluckte,
hinunter auf den Boden, wo sie sich weiter mit dem unsichtbaren Besucher
unterhielt. Wendy brannte förmlich darauf zu erfahren, was dort gerade
passierte.
Die Müdigkeit und Leere in Nicos Augen schockierte sie. Mehr noch als die
tragische Geschichte, die hinter dem merkwürdigen Gebaren der Breed steckte.
Wendy nickte mitfühlend und sprach in Gedanken ein Gebet für die Seele des
Jungen, während sie sich gleichzeitig fragte, wer, wenn nicht die Krieger, das,
was von ihm übrig geblieben war, getötet haben könnte.
Sie warteten gemeinsam auf die Rückkehr
der Geister und Nico erledigte den notwenigen Anruf bei der Polizei.
Greenpoint?
Wendys innere Unruhe schien plötzlich stärker zu werden. Sie wurde genauso
blass wie Nico. Wer oder was hatte dort neben den Kriegern Jagd gemacht? Auf
was waren die beiden möglicherweise gestoßen? Sie hatte keine Ahnung.
Nico verabschiedete den Geist des Toten,
der hoffentlich seinen Frieden finden würde und Wendy griff nach Nicos Handy.
Sie rechnete nicht damit, wirklich die Nummer eines der Warrior dort zu finden.
Umso erleichterter war sie, Damons Nummer im Telefonbuch gespeichert zu sehen.
Ausgerechnet Damons. Doch es war keine Zeit, sich darüber zu wundern. Sie
musste unbedingt wissen, wo die beiden jetzt waren und ob es ihnen gut ging.
Sie kam nicht dazu, die entscheidende
Taste zu drücken. Damons mentaler Schrei erreichte sie just in diesem
Augenblick. Ein Hilferuf, der ihren Körper aufbäumend zurück in die Kissen de
Couch warf. Das kleine Telefon fiel leuchtend zu Boden und Wendy hielt sich
stöhnend den Kopf.
„Sie sind unten... in der Tiefgarage...“,
keuchte Wendy atemlos vor Schmerz, den Damon ausgelöst hatte.
„Sie brauchen... Hilfe...“
Nico folgte Wendy auf das höchste
alarmiert. Sie hatte den Ruf nicht gehört, aber der Gesichtsausdruck von
Nathans Tochter sprach Bände. Sie machte sich auf das Schlimmste gefasst und
schüttelte jeden Zweifel ab, der sie davon abhalten würde, ihre Arbeit richtig
zu machen.
Im Fahrstuhl nach unten trafen sie auf einige Lost Souls, die sie nach unten
begleiteten, falls ihre Hilfe benötigt wurde. Wendy musste sie mental alarmiert
haben. Nico war sehr dankbar, dass sie sich nicht völlig allein in dieser Notsituation
befand.
Der Anblick der verletzten Männer im
Wagen war trotzdem ein Schock. Nico befahl den Helfern, die beiden Verletzten
sofort nach oben zu bringen, ohne sich damit aufzuhalten, Bahren zu besorgen.
Besonders Ash schien sofort eine Behandlung zu benötigen. Seine Verletzungen
waren lebensbedrohlich auch für einen Immaculate.
„Ich kann mich nicht um beide kümmern,
Wendy… Würdest du Ash helfen? Er braucht dringend Blut… Ich weiß nicht, ob
Plasma über diesen Blutverlust hinweg helfen kann, den er erlitten haben muss.
Ich möchte lieber nichts riskieren!“, bat Nico, während sie versuchte,
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