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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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bedachte ihn dann
mit einem vollkommen entrückten Gesichtsausdruck.
    „Du schmeckst lecker... so gut... so männlich...“
    Wendy warf den Kopf mit einem höchst zufriedenen und
genießenden Ausdruck auf ihrem Gesicht in den Nacken, wobei sie die Augen
geschlossen hielt und ihm bei geöffneten Mund das perfekte Weiß ihrer Fangzähne
präsentierte.
Er war so viel besser als das Fleisch auf ihrem Teller. Sie wusste, wenn sie
von ihm trank, würde sie bis in die Ewigkeit und darüber hinaus satt sein. Die
wollüstige Hitze, die bei diesem Gedanken in ihrem Inneren auf nie gekannte
Temperaturen anstieg, brachte sie dazu, die eigenen Hände über ihren Körper
wandern zu lassen, für den selbst der zarte Stoff des Hemdchens gerade zu viel
zu werden drohte.
    „Dir gefällt tatsächlich, was du siehst, nicht wahr?!“
Die Antwort darauf befand sich heiß pulsierend unter ihr und über ihre Lippen
glitt ein wissendes, ungezogenes Lächeln, während sie zwei äußerst
nachdrückliche Schwünge ihres Beckens folgen ließ.
    „Mir auch!“
Sie ließ ihm keine Zeit für irgendeine Antwort und küsste ihn wieder. Sein
ersticktes Stöhnen, mit dem sie gleichzog, reichte ihr vollkommen. Sie hob
seine Hände an ihre Hüften und schob sie höher und höher, bis er keine
Aufmunterung mehr brauchte, dass sie sie dort haben wollte.
    „Mehr!“, stöhnte sie an seinem Mund und presste sich
so heftig an ihn, als hätte er sie bis dahin noch gar nicht wirklich
wahrgenommen. Ihre zarten Finger spielten bereits mit seinem Hals und den
Ansätzen seiner breiten Schultern. Sie legte den Kopf schief, atmete seinen
Duft ganz tief ein und noch während sie sich an dem Odeur von Minze, Meeresbrise
und dem Schweiß, der ihm ausbrach, weil er wirklich an sich hielt, um ihr nicht
unbedacht wehzutun, weidete, grub sie ihre Fangzähne in seinen heftig
schlagenden Puls.
    Weit riss sie die Augen auf, als die erste Welle
seines Blutes in ihren Mund schwappte. Ein so intimer, niemals teilbarer
Moment, der mit nichts anderem vergleichbar war. Bilder aus der Vergangenheit
trafen sie, ohne dass sie sich dagegen wehren konnte oder damit aufhörte,
beständig den Blutstrom in sich aufzunehmen, der aus seinem starken, männlichen
Leib sprudelte.
Sie sah ihn, wie er sich über das Bett beugte, in dem sie gefesselt lag, ihre
Ketten mit einem einzigen, kraftvollen Zug vom Geländer riss und sie dann an
sich zog, um ihr seinen Lebenssaft einzuflößen, den sie beinahe nicht mehr angenommen
hatte. Sie sah und fühlte zum zweiten, jedoch ersten bewussten Mal die Sorge,
die er um sie ausgestanden hatte und die Anteilnahme, die bei seinem
lebensrettenden Tun über das Normalmaß eines jeden anderen der anwesenden
Krieger hinausgegangen war. Sorge, die sie bisher nur aus seinen Erzählungen
kannte. Er gab ihr Leben. Zuerst, um das Verbrechen an seiner Mutter irgendwie
wieder gut zu machen und nun um ihrer selbst willen. Sie konnte nicht in Worte
fassen, wie sehr sie Ash liebte. Die Anziehungskraft, die sie aufeinander
ausübten, war vorher schon unglaublich gewesen. Jetzt aber, wo Wendy immer mehr
von seinem Blut trank und sich weiterhin an ihn drängte und rieb, schienen ihre
Seelen endgültig miteinander zu verschmelzen.
     
    Trotz allem war er der Erfahrenere von ihnen beiden
und wusste, wie schwer es ihr fallen würde, seinem Angebot zu widerstehen.
Zwang wollte er keinen anwenden, es ging schließlich um Awendela und darum,
ihre schlechten Erinnerungen endgültig in die Vergangenheit zu verbannen. Er
ging ein gewisses Risiko ein, da er ein bisher ungebändigtes Tier reizte, aber
er war (noch) stärker als sie. Es war Vollmond und die Affectio würde sie
schwächen, der perfekte Zeitpunkt, so ein Wagnis zu starten. Außerdem hatte er
sie ganz für sich. Keine Familie oder Freunde, die sie voneinander ablenken
könnten. Sie begannen gemeinsam ein neues Leben, dazu musste man alte Narben
aufreißen, ausbluten und heilen lassen. Im übertragenen Sinn natürlich, das
dachte zumindest Ashur.
Es war leichter gesagt als getan, sich zurückhalten zu wollen, wenn sie solche
Dinge sagte. Männlich. Er schien noch ein paar Zentimeter zu wachsen (und das
an einer bestimmten Stelle). Sie gab sich selbstvergessen ihren Gefühlen hin
und er hatte vollen Ausblick auf ihre Fangzähne, die für ihn ein eindeutig
erotisches Signal waren.
    Beiß mich! Er konnte gerade noch ein Schnauben unterdrücken, als sie tatsächlich fragte,
ob sie ihm gefiel. Er antwortete ihr mit Taten und

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