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Die Quellen der Malicorn: Roman (German Edition)

Die Quellen der Malicorn: Roman (German Edition)

Titel: Die Quellen der Malicorn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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das können wir trinken. «
    Dann lehnte er sich zurück auf das Lager und zog sie mit sich. Sie begann zu erzählen, während er ihr über den Rücken strich, seine Finger durch ihre wirren Locken kämmte, sie ganz dicht an sich heranzog. Sie betrachtete sein schönes Gesicht. Die Wunde an seiner Schläfe war verschwunden, nur blaue Flecken waren noch zu sehen. Seine Augen faszinierten sie mehr denn je. Einen Moment lang versank sie in seinem Anblick und wünschte sich, sie müsste nie mehr etwas anderes sehen.
    » Was ist? « , fragte er mit einem Mal, während sie noch von dem blutenden Schrat und dem grauen Kentauren berichtete. » Du siehst mich so an. Stimmt etwas nicht? «
    Sie merkte, wie sie puterrot anlief. Das war der Nachteil, wenn man rothaarig war. Die helle Haut offenbarte jede Gefühlsregung.
    » Ich … du … dein Gesicht ist fast verheilt. «
    » Ich heile schnell, wenn ich so wundersame Unterstützung habe. Und du? Geht es dir gut? Ich habe Angst … « Er hielt kurz inne. » Ich habe Angst, dass du wieder zu viel gegeben hast , oder ich zu viel genommen habe. «
    » Ich bin ein bisschen müde. Doch das war ich auch schon vorher. Tatsächlich fühle ich mich nicht einmal schlecht. Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte. Ich … « , sie wurde schon wieder rot, » ich habe doch nur dich in dieser Scheißwelt. «
    Er hielt sie ganz fest, schien einen Moment nicht zu wissen, was er sagen sollte. Dann spürte sie seine Lippen auf ihrer Stirn. Sie erforschten ihr Gesicht, fanden ihren Mund. Sie küssten sich erneut, hingen mit den Lippen aneinander, fast verzweifelt, öffneten einander ihre Münder.
    Una hatte sich an seine Schultern gekrallt, spürte seine nackte, glatte Haut. Wieder und wieder küssten sie sich, konnten nicht mehr voneinander lassen, konnten sich kaum mehr näher kommen, als sie schon waren, zueinander getrieben von den Schrecknissen des Geschehenen.
    Langsam lockerte Una ihren Griff, gab sich und dem, was geschah, Raum. Sie strich über seine Haut, folgte mit ihren Fingern seinen Muskeln. Auch seine Hände begaben sich auf Wanderschaft, streichelten ihr über die Wange, den Hals, die Brüste, zupften an ihrem T-Shirt. Mit einem Mal war das Kleidungsstück über ihren Kopf fortgezogen, und seine Lippen erforschten ihr Dekolleté, er streifte die Träger ihres BH s über die Schultern und ließ seine Zunge über ihre Brüste gleiten.
    Sie fuhren auseinander, blickten einander ebenso verunsichert wie sehnsüchtig in die Augen.
    » Ich dachte « , murmelte Una, » ihr Tyrrfholyn … äh … fangt nichts mit Menschen an? «
    Er blickte verlegen. Einhörner konnten auch rot werden.
    » Die Menschen wollen es meist nicht. Sie haben andere … Moralvorstellungen als wir. Und du hattest doch auch Angst vor mir. Ich wollte dir nie Angst machen. Ich will dich zu nichts zwingen. Bitte sei mir nicht böse! «
    Ihre Hand lag nun auf seiner Brust. Er atmete heftig, sie spürte, wie sich sein Brustkorb hob und senkte, langsam strich sie mit der Hand über seinen Bauch nach unten.
    » Ich habe wohl eine andere Moral als die Menschen, die du sonst kennst « , sagte sie. » Und ich habe keine Angst mehr vor dir. Es gibt viel zu viel anderes, vor dem ich Angst habe. Ich bin dir nicht böse. Vielleicht wäre ich es, wenn du jetzt aufhörst. «
    Nur das nicht. Nur nicht aufhören. Ihr ganzer Körper sehnte sich nach seinem. Sie wollte zu ihm gehören, wollte, dass er zu ihr gehörte bis hin zum letzten Zoll seines Körpers und seines Sinns. Jede Faser ihres Seins sehnte sich nach ihm.
    Er blickte sie verwundert und fasziniert an.
    » Una Merkordt « , sagte er dann fast förmlich. » Vertraust du dich meinen Händen und meinem Wollen an, damit ich dich lieben kann? «
    » Ja « , sagte sie fast zu eilig. » Jetzt und hier und jederzeit. Und gleich. « Sie hatte seinen Wollgürtel erreicht. Er war blutgetränkt und fleckig. Sie zupfte daran, wusste nicht, wie man ihn öffnete. Durch seine weite Hose konnte sie dennoch erkennen, wie sehr er sie begehrte. » Ich habe noch nie ein Einhorn geliebt. «
    » Und ich keine Menschenfrau. Wie nennt man das Kleidungsstück? Es ist furchtbar schwer zu öffnen. « Er versuchte sich gerade an den Haken ihres BH s.
    » Ich finde deinen Gürtel nicht leichter zu handhaben. «
    Sie kicherten etwas schüchtern. Im nächsten Augenblick fasste jeder von ihnen sich an die eigene Kleidung, riss sie sich vom Leib, keuchte fast vor Eile. Es konnte nur Sekunden dauern, doch

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