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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Soscha und Stoiko augenblicklich erkannten. »Die Modrak müssen nicht herumsitzen. Sie sind in der Lage, im Verborgenen zu spionieren. Was sie zumindest in Kensustria auf mein Geheiß taten. Es gibt zurzeit nicht viele Menschen in diesem Reich, schon gar nicht so weit im Süden.«
    »Dunnerlittchen!« Fiorells Gesicht verzerrte sich, er unterdrückte ein Gähnen.
    Dafür riss die Ulsarin den Mund weit auf. »Entschuldigt, aber selbst die größte Nachricht brächte mich nicht dazu, weiterhin über einen kümmerlichen Rest Aufmerksamkeit zu verfügen. Ich liege gleich mit dem Kopf auf dem Tisch und schlafe.«
    »Ich habe das schon verstanden«, meinte Perdór. »Wir begeben uns ins Bett, die Sonne geht schon bald auf. Und dann setzen wir unsere Unterredung fort. Es gibt noch so vieles zu besprechen. Gerade Soscha wird Zeit mit Euch verbringen wollen, da es gilt, die Magie weiter zu erforschen und sie zu verstehen. Ich hecke schon erste Ansätze aus, wie man dem Kabcar …«, er stockte, »… also, Eurem Nachfolger, solche Schwierigkeiten bereitet, dass er tausend Nesrecas brauchte, um Vorteile daraus zu ziehen.«
    »Er hat Zvatochna an seiner Seite«, mahnte Lodrik müde. »Und sie ist im Vergleich zu ihrer Mutter wesentlich gefährlicher. Intelligenter. Ausgebuffter.«
    Stoiko betrachtete die scheinbar um Jahrzehnte gealterten Züge seines einstigen Schützlings. »Es wird sich zeigen, ob sie gegenüber der Wirkung eines Nesreca immun ist, Herr. Am Gift dieses Wesens sterben selbst die tödlichste Schlange und der gewaltigste Wal. Er wird virtuos Zwietracht zwischen den Geschwistern säen, wenn es ihm notwendig erscheint, genau so, wie er es damals bei Euch und uns tat. Entzweien und grundschlechte Worte ins Ohr träufeln, die den Verstand zersetzen, das ist die Kunst, die er meisterhaft beherrscht.«
    »Meinen Verstand, so erscheint es mir rückblickend, hatte er durch seinen eigenen Willen ersetzt«, seufzte der einstige Herrscher. »Govan dagegen handelt wie er. Etwas Besseres konnte dem silberhaarigen Scheusal nicht passieren.«
    »Wir reden weiter, wenn alle ausgeruht sind. Ich will wissen, was es mit den Geistern auf sich hat, woher Ihr sie … bezieht und wie Ihr sie lenkt.« Perdór stemmte sich auf. »Wenn Soscha …«
    »Niemals!«, erstickte sie die unausgesprochene Idee des Königs im Keim. »Ich werde mich nicht mit Toten einlassen. Sie verdienen ihre Ruhe. Schaut ihn an, er sieht ja beinahe selbst aus wie eine Schreckensgestalt.« Die Ulsarin betrachtete die ausgemergelten Züge des entthronten Kabcar. »Die Magie präsentiert Euch die Rechnung für die jahrelange Nutzung, ohne dass Ihr sie respektiert habt. Nun raubt sie Euch Eure Kraft.« Soscha machte nicht den Eindruck, als täte es ihr Leid. »Wir müssen bald miteinander reden, bevor sie Euch gänzlich ausgebrannt hat.« Ohne Gruß verschwand sie hinaus.
    Stoiko sah Lodrik an, dass er nicht recht wusste, wie er die junge Frau einordnen sollte. »Soscha sieht Magie, Herr«, erklärte er. »Sie ist eine Art Medium, eine Magiekundige, die viel mehr ist, als eine reine Nutzerin der Kräfte zu sein. Ich glaube, sie tauschen sich auf irgendeine Weise miteinander aus.«
    »Mit der Magie sprechen?«, wunderte sich der Mann mit den blauen Augen.
    Sein Vertrauter nickte zum Ausgang. »Das hat Zeit bis morgen. Perdór wird ein Zimmer für Euch einrichten lassen, in dem Ihr Euch ausruhen könnt.« Glücklich neigte er sein Haupt vor ihm. »Ich hätte niemals gedacht, Euch wieder zu sehen, Herr. Nun bin ich überzeugt, dass alles gut werden wird. Ihr habt die Geschehnisse mit ins Rollen gebracht, Ihr werdet sie auch zum Anhalten bringen.«
    »Wo ist Norina?«, wagte Lodrik seinen Freund und Mentor zu fragen. »Ist sie nicht hier?«
    »Ihr wisst, dass sie nicht tot ist?«, staunte Stoiko und fuhr sich über den ergrauten Schnauzer. »Woher?«
    »Stoiko, bitte, ich muss sie sehen«, flehte er ihn eindringlich an. »Wenn es noch Menschen gibt, die ich um Verzeihung bitten muss wie dich, dann sind es Norina und Waljakov! Wenn ich es wage, ihnen unter die Augen zu treten …«
    Sein alter Mentor tat sich mit der Antwort schwer. »Norina wurde von Rudgass aus Kalisstron befreit und nach Rogogard gebracht, weil Kensustria blockiert wird. Die Piratenfestungen sind allerdings gegen Sinured gefallen. Perdór forscht nach, wohin sie als Gefangene gebracht wurden. Betet zu Ulldrael, dass Nesreca sie noch nicht erkannt hat.«
    Sie verließen das Zelt und liefen

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