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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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trotzdem für meinen Sohn kämpfen, sei gesagt, dass ich für ihre Seelen beten werde.«
    »Ja, hört ihn an, den guten Kabcar«, höhnte Govan laut. »Vater, bist du gekommen, um mir den Rest deiner Magie zu bringen? Ich nehme ihn mir gern.« Er lenkte sein Pferd nach vorn, die Leibwache folgte ihm und schirmte ihn ab. Zwischen den Tzulandriern und den Freiwilligen hielt er an. »Du, Vater, wurdest zum Verräter an deinem eigenen Volk. Du schlugst dich auf die Seite derer, die du selbst einst bekämpftest. Und nun erwartest du allen Ernstes, dass dir einer folgt? Oder gar für dich stirbt?«
    »Warum sollte jemand für dich sterben, Govan?«, entgegnete Lodrik laut. »Was hast du den Menschen gebracht außer Not und die Rückkehr zu Unterdrückung und Ausbeutung? Am Ende deiner Absichten stehst allein du selbst, nicht das Wohl der Menschen.«
    Ehe sein Ältester etwas darauf erwidern konnte, trat einer der Soldaten aus der ersten Reihe der ulldartischen Phalanx vor und machte sich daran, die Ebene zu durchqueren, um sich zu den Kensustrianern zu begeben.
    »Halt!«, schrie der ¢arije erbost. »Komm zurück.«
    Der Mann drehte sich um. »Dort steht der Kabcar von Tarpol. Und genau dort werde ich hingehen, um ihm seinen Thron zurückzugeben.«
    »Wenn das so ist, macht es wohl auch keinen Unterschied, ob du jetzt für ihn stirbst oder in wenigen Minuten!« Ein blauvioletter Blitzstrahl schoss aus Govans Zeigefinger und tötete den Soldaten auf der Stelle. Qualmend lag der Körper im Sand.
    »Wer will noch die Seiten wechseln?«, tobte Govan. »Der wird genauso enden wie dieser Überläufer.« Seine Finger formten Zeichenfolgen, die Luft um ihn herum begann zu flimmern und sich knisternd aufzuladen. »Ich wollte dich für den Schluss aufbewahren, Vater. Doch du sollst der Erste sein, der von meinen Gegnern stirbt.«
    Ein Flammenkreis züngelte um Lodrik und sein Pferd, das Feuer schoss hoch in den Himmel hinauf. Und erlosch, ehe es Mensch und Tier erreichte.
    Ungläubig starrte Govan zu seinem Vater. »Wie geht das zu?«
    »Ich bin nicht ganz so verletzbar, wie du angenommen hast, nicht wahr?«, lachte Lodrik böse. »Die Schlacht wird dir noch ganz andere Überraschungen bringen.« Er wendete das verstörte Pferd auf der Hinterhand und preschte zurück. »Für Ulldart!«
    Gleich drei Dutzend Krieger begannen loszurennen, um sich den Kensustrianern anzuschließen. Sie vergingen nach wenigen Schritten in einer aufflackernden Wand aus reiner magischer Energie; nicht einmal die Waffen blieben übrig.
    Doch damit ließen sich die übrigen Ulldarter nicht mehr aufhalten. Sie hatten genug.
    Die Standarte mit Govans Name flog in den Dreck, als die Freiwilligen auf einen Schlag losrannten. Sie nahmen an, dass der ¢arije nicht alle auf einmal vernichten konnte.
    Einer der Selidane schaute erwartungsvoll zu Govan.
    Anstatt die Krieger hinter den Abtrünnigen herzuhetzen, signalisierten die Wimpelträger auf einen Wink des Herrschers den Geschützen, das Feuer zu eröffnen.
    Es donnerte und rumpelte laut, vom Wald stiegen Qualmschwaden wie kleine Wolken empor. Mit einem schwirrenden Geräusch suchten sich die Kugeln ihre Ziele.
    Bald darauf verschwand die Mehrzahl der Ulldarter in dem Durcheinander aus umherfliegenden Erdbrocken, aufspritzendem Sand und wabernden Staubwolken, die die einschlagenden Geschosse der Bombarden verursachten.
    Nun floss zum ersten Mal das Blut in Strömen.
    Der metallische Geruch des Blutes und der Duft wie von frisch gepflügtem Boden erfüllte die Ebene. Die Schreie der Sterbenden und Verwundeten gingen im unaufhörlichen Grollen der Geschütze und dem Knattern der Büchsenmaschinen unter.
    Knapp zweitausend Fahnenflüchtigen gelang es, sich aus dem Wirkungsbereich der Bombarden zu flüchten. Sie sammelten sich bei der Schützung, hinter der Lodrik verschwunden war.
    Der einstige Herrscher beruhigte die verstörten, teilweise verängstigten Krieger und teilte sie als Schutzmannschaft für die kensustrianischen Geschützstellungen ein. Den Kampf Mann gegen Mann würden sie ohnehin nicht überstehen.
    Matuc und seine kalisstronischen Mönche zogen von Stellung zu Stellung, erteilten den Segen Ulldrael des Gerechten, was die Gemüter der Ulldarter moralisch stärkte. Erleichtert stimmten sie in die verbotenen Fürbitten des Gerechten ein, wie sie es aus frühester Kindheit gewohnt waren. Heimlich bedauerte Lorin es, kein tiefes, vorbehaltloses Vertrauen in Ulldrael oder Kalisstra zu haben.
    Die

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