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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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was wir uns natürlich nicht wünschen.«
    Ohne ein Wort zu verlieren, nahm Moolpár einen Speer von der Wand und richtete die Spitze auf den Hofnarren.
    Aufschreiend sprang Fiorell hinter einen Sessel in Deckung. Das Wurfgeschoss krachte kurz darauf in die Polsterung und blieb stecken. »Er ist übergeschnappt!«, kam es hinter der Schützung hervor. »Die Schokolade hat ihn verrückt gemacht.«
    »Einer einzelnen Gefahr könnt Ihr ausweichen«, erklärte der Kensustrianer ruhig seine Demonstration. »Oder ihr begegnen und sie ausschalten.« Fiorell schielte über den Rand des durchbohrten Möbels. »Besäße ich einen Bogen und zehn Pfeile, die ich gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen auf dich abfeuern könnte, wüsstest du, was ich meine, Narr.«
    »Ein Pfeil in den Hintern eines Elefanten?«, meinte der Spaßmacher abfällig und tauchte vorsichtig hinter dem Stuhl auf.
    Moolpár lächelte milde. »Es kommt auf die Pfeilspitzen an. Und unsere Pfeilspitzen durchschlagen die dickste Haut.«
    »Ihr seid Euch sicher, dass Ihr dieses Wagnis eingehen wollt?«, erkundigte sich der König.
    Der Kensustrianer hob ein wenig das Kinn. »Die Führung eines tausend Kämpfer starken Segments übernimmt jeweils einer der Gefährten Tobáars. Der Höchste der Kriegerkaste selbst führt sechstausend unserer Krieger.«
    »Fünfzehntausend Mann. Schade, dass wir nicht mehr haben«, meinte der Hofnarr. »Die Zahlen, die uns der junge Kuraschka brachte, sind ein klitzekleines bisschen erschreckend.«
    »Mehr benötigen wir nicht«, erwiderte Moolpár kühl. »Unsere Geschützmannschaften werden die Reihen derGegner lichten, ehe wir aufeinander treffen. Zudem werden ihre eigenen Bombarden nicht lange feuern, wenn die Mineure ihre Vorgaben erfüllen.«
    »Ihr mögt die Priesterkaste zwar nicht hoch einschätzen, aber sie geben sich unter der Anleitung der Handwerker alle erdenkliche Mühe, ihren Beitrag zu leisten. Selbst Mêrkos arbeitet bis zum Umfallen und schuftet sich die Handflächen blutig. Jeder, der nicht bei den Deichen benötigt wird, hilft uns hier«, sagte Perdór beschwichtigend.
    »Wird die Mulde auf unserer linken Flanke noch für verlassen gehalten?«, fragte Lorin von den Treppen her und hüpfte die Stufen hinunter.
    »Unsere Späher sagen, dass niemand Verdacht geschöpft hat«, antwortete ihm Stoiko, der sich aus den ilfaritisch-kensustrianischen Disputen immer heraushielt. »Dafür wissen wir, wo sie ihre dicksten Bombarden aufbauen.« Sein Finger deutete auf den Wald auf der gegenüberliegenden rechten Flanke.
    Lorin trat an den Tisch heran und stützte sich auf. Wenn er den Plan richtig verstand und alles gelang, sollte die Feldschlacht nicht sonderlich lange dauern.
    Die Fernwaffen eröffneten den Tanz. Die kensustrianischen Krieger würden abwarten, bis die Gegner nahe genug heran waren, und sich verteidigend gegen sie werfen.
    In der Zwischenzeit umgingen kleine Kommandoeinheiten durch zwei eilig gegrabene Tunnel die eigentliche Schlacht und sollten rechts und links im Rücken des Feindes aus der Erde kommen, um die Artillerie zu erobern. Befand sie sich in den Händen der Kensustrianer, würden die Truppen seines Bruders von zwei Seiten unter verheerenden Beschuss geraten, und die »Apparillos« kämen zum Zug.
    Über die Aufteilung, wer sich um die herausragenden Gegner kümmerte, hatte man sich lange den Kopf zerbrochen.
    Lorin kam es zu, Govans magische Attacken abzufangen und ihn selbst mit Angriffen so zu beschäftigen, dass ihm wenig Gelegenheit blieb, seine volle Macht zu entfalten.
    Die einzige Schwierigkeit bestand darin, schnell und nahe an ihn heranzukommen. Nun galt es zu improvisieren, denn er hatte damit gerechnet, wenigstens eine der aldoreelischen Klingen um sich zu haben. Mit viel Pech musste er ohne diese magischen Waffen in den Kampf ziehen und stand am Ende zwei Gegnern mit den beinahe alles durchtrennenden Schneiden gegenüber.
    Tobáar kümmerte sich um Sinured. Krutor, Waljakov und Soscha pickten sich Zvatochna aus dem Pulk der Feinde heraus. Lodrik wollte Nesreca durch seine Geister ausschalten. Einzig Norina und Fatja sowie die beiden Ilfariten blieben hinter den Linien und sorgten dafür, Neuigkeiten schnell weiterzuleiten, wobei die Brojakin sich liebend gern wie ein Mann für die Freiheit Ulldarts eingesetzt hätte.
    Letztlich war diese Aufteilung eine theoretische, da niemand vorhersagen konnte, wo sich die gesuchten Feinde auf dem Schlachtfeld befanden.
    »Neuigkeiten von

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