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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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vier...«
    Scant sah sich noch ein letztes Mal um, ließ den Blick über alles gleiten, was sie berührt hatten.
    »Drei... zwei...«
    Sie waren draußen und zogen die Tür hinter sich zu.
    »Eins...«
    Corporal Grub sackte ein wenig zusammen, dann zuckte er kurz und war wieder wach. »He, was... Mann, hab ich einen Durst. Sie auch?«
    Merv stopfte die Nachtsichtbrille in den Putzwagen und blinzelte sich einen Schweißtropfen aus dem Auge.
    »Das kommt von der Luft hier drinnen. Ich fühle mich dauernd wie ausgetrocknet. Furchtbare Kopfschmerzen.«
    Grub massierte sich den Nasenrücken. »Ich auch. Ich werden denen einen Brief schreiben, sobald das Licht wieder funktioniert.«
    Genau in dem Moment ging das Licht wieder an; eine Röhre nach der anderen flackerte an der Decke des Flurs auf.
    »Na bitte«, sagte Scant grinsend. »Die Krise ist überstanden. Vielleicht lassen sie jetzt endlich neue Leitungen verlegen, was, Bruderherz?«
    Professor Argon kam den Flur entlanggerannt, fast so schnell wie das Aufflackern der Lampen.
    »Ihrem Bein scheint's ja besser zu gehen, Jerry«, sagte Merv. Argon beachtete die Wichtel gar nicht. Seine Augen waren weit aufgerissen, und er rang nach Atem. »Corporal Kelp«, keuchte er. »Was ist mit Koboi? Ist sie...«
    Grub verdrehte die Augen. »Beruhigen Sie sich, Doc. Miss Koboi hängt noch genau da, wo sie vorher war. Sehen Sie selbst.«
    Argon stützte sich mit den Handflächen an der Wand ab und überprüfte zuerst ihre Vitalfunktionen.
    »Gut, keine Veränderung. Keine Veränderung. Zwei Minuten Unterbrechung, aber das ist nicht weiter schlimm.«
    »Habe ich Ihnen doch gesagt«, brummte Grub. »Aber wo Sie gerade hier sind, ich muss mal mit Ihnen über meine Kopfschmerzen reden.«
    Argon schob ihn beiseite. »Ich brauche ein Wattestäbchen. Scant, haben Sie welche?«
    Scant tastete seine Taschen ab. »Tut mir Leid, Jerry. Nicht am Mann.«
    »Nennen Sie mich nicht Jerry!«, heulte Jerbal Argon und zerrte den Deckel vom Putzwagen. »Irgendwo da drin müssen doch Wattestäbchen sein«, sagte er. Ein paar dünne Haarsträhnen klebten auf seiner schweißglänzenden breiten Gnomenstirn. »Schließlich ist das ein Putzwagen, verflucht noch mal.« Seine Stummelfinger wühlten in den Utensilien und scharrten über den doppelten Boden.
    Merv schob ihn beiseite, bevor er das Geheimfach oder die Monitorleiste entdecken konnte. »Schon gefunden, Professor«, sagte er und hielt eine Dose mit Wattestäbchen hoch. »Reicht für 'nen ganzen Monat. Bedienen Sie sich nach Herzenslust.«
    Argon fummelte ein einzelnes Stäbchen aus der Dose und warf den Rest weg. »Die DNS lügt nie«, murmelte er, während er seinen Code in die Tür eingab. »Die DNS lügt nie.«
    Er stürzte in den Raum und strich grob mit dem Wattestäbchen über die Mundschleimhaut des Klons. Die Brill-Brüder hielten den Atem an. Sie hatten eigentlich gehofft, schon aus der Klinik heraus zu sein, wenn das geschah. Argon rollte die Spitze des Stäbchens über die Testfläche seines Klemmbretts. Wenig später leuchtete auf dem winzigen Monitor Opal Kobois Name auf.
    Argon stieß einen kellertiefen Seufzer aus und stützte beide Hände auf den Knien ab. Er lächelte seinen Beobachtern verlegen zu. »Tut mir Leid. Ich habe die Panik gekriegt. Wenn wir Koboi verloren hätten, wäre die Klinik am Ende gewesen. Ich bin wohl ein bisschen paranoid. Gesichter kann man verändern, aber...«
    »Die DNS lügt nie«, sagten Merv und Scant wie aus einem Munde.
    Grub zog seine Videobrille wieder über die Augen. »Ich glaube, Professor Argon braucht ein bisschen Urlaub.«
    »Wem sagen Sie das«, spöttelte Merv und schob den Putzwagen Richtung Personalaufzug. »Na, aber jetzt sollten wir mal lieber nachsehen, was die Ursache für den Stromausfall war, Bruderherz.«
    Scant schloss sich ihm an. »Hast du 'ne Idee, woran es liegen könnte?«
    »Ich habe so eine Ahnung. Schauen wir mal auf dem Parkplatz nach, oder unten im Keller.«
    »Wie du meinst. Schließlich bist du der Ältere von uns beiden.«
    »Und der Klügere«, fügte Merv hinzu. »Vergiss das nicht.«
    Die beiden Wichtel marschierten weiter munter plaudernd den Flur entlang, obwohl ihnen die Knie zitterten und das Herz bis zum Hals schlug. Erst als sie die Spuren der Säurebomben entfernt hatten und in ihrem Lieferwagen auf dem Weg nach Hause waren, begannen sie wieder normal zu atmen.
     
    * * *
     
    Als sie in Opal Kobois Wohnung angekommen waren, befreite Merv Opal aus dem

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