Die Rache
sein Autoschlüssel liegt auf einem Hausdach, und seine Freundin hat ihre Hand auf deinem SchoÃ. Ich nehme an, es geht ihm groÃartig.«
»Aber er ist dein Kumpel«, erinnerte ihn James.
»Ein Kumpel, der mir zweihundert Mäuse schuldet«, entgegnete Nigel. »Er zahlt nie für sein Gras. Wenn wir uns nicht schon seit der Grundschule kennen würden, würde ich ihm einen vom Monster Bunch auf den Hals hetzen.«
»Aber sein Dad ist Richter«, warnte Caitlyn.
»Und das auch noch«, grinste Nigel.
Caitlyn hatte nichts bestellt, aber als das Essen kam, rückte sie näher an Nigel heran und klaute ein paar von seinen Fritten. James stellte fest, dass das Ganze wohl auf ein Double-Date hinauslief. Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Einerseits dachte er an die Mission und an das Gespräch mit Kerry. Andererseits war Ashley unheimlich sexy, und JamesⲠmoralischer Kompass flog jedes Mal aufs Neue über Bord, wenn er sich einem hübschen Mädchen auch nur auf zehn Meter näherte.
Als sie gegessen hatten, spazierten sie zu viert in die fast dunkle Nacht hinaus. In der Ferne fing das Mondlicht ein paar Yachten ein, und auf den Tischen am edleren Ende der Promenade brannten Kerzen. Bis
jetzt hatte James den jüngeren Kids an den Imbissständen keinerlei Beachtung geschenkt, aber Nigel ging geradewegs auf ein knutschendes Pärchen zu, von denen sich einer der Beteiligten als Dante herausstellte.
»Sieh mal einer an, ihr zwei Turteltäubchen«, neckte sie Nigel. »Vergiss nicht, dass du um neun zu Hause sein musst, liebe Anna!«
Anna lieà Dante los und empfahl Nigel, sich zu verpissen.
James trat hinter Nigel und lachte. »Ist das hier deine kleine Schwester, die mit meinem kleinen Bruder hier knutscht? Wie süÃ!«
»Lass sie in Ruhe«, grinste Ashley und zog James fort. »Man sieht, dass ihr Brüder seid, er hat das gleiche Kinn wie du.«
»Ich liebe rot«, erklärte James geheimnisvoll, als sie sich zurückzogen. Dante versuchte, ein Lachen zu unterdrücken, und setzte seine Knutscherei mit Anna fort.
»Habt ihr Mädels Lust, mit zu mir zu kommen?«, schlug Nigel vor. »Meine Mum muss bei irgendeiner Dinerparty servieren. Ich kann uns einen Monsterjoint basteln und wir werden total high.«
James schreckte bei dem Gedanken an Marihuana zurück. Für CHERUB-Agenten waren illegale Drogen absolut tabu.
Glücklicherweise löste Ashley sein Problem. »Ich werde mich heute Abend bestimmt nicht zudröhnen«, erklärte sie. »Morgen schreibe ich einen Test in Statistik.
Letztes Schuljahr habe ich eine Drei gekriegt, und damit komme ich auf keine vernünftige Uni.«
James grinste. »Und ich hab morgen meinen ersten richtigen Tag an der Schule.«
Nur Caitlyn sah Nigel strahlend an. »Ich rauch gerne was mit dir.«
Mit diesem Ergebnis schien Nigel sehr zufrieden zu sein â er und Caitlyn allein und high. James kannte Caitlyn noch nicht wirklich und fragte sich, ob sie wohl mit Nigel im Bett landen würde.
Als er den anderen die Metalltreppe zum Parkplatz hinunter folgte, sah sich James noch einmal um. Dante knutschte immer noch mit Anna, und da entdeckte er auch Lauren; sie saà zwischen ein paar Jungs und Mädchen auf dem Geländer und wirkte sehr zufrieden. Joe war auch dabei. Offenbar hatten sie sich alle mit den richtigen Leuten eingelassen. Die Mission hätte kaum besser starten können.
Auf dem Parkplatz sah James Ashley an. »Ich bin gut in Statistik«, sagte er. »Wenn du willst, kann ich dir beim Lernen helfen. Bei dir, bei mir, wo du möchtest.«
»Bist du wirklich gut oder sagst du das nur, damit du zu mir nach Hause kommen kannst?«, wollte Ashley spöttisch wissen.
»Ich bin gut«, behauptete James und beugte sich vor, um sie zu küssen. Doch noch bevor sie sich berührten, rief Nigel: »He, James, sieh dir das an!«
James lief über den Parkplatz und sah schon von Weitem, dass sein Bike rosa beschmiert war. Als er
näher kam, stellte er fest, dass jemand überall Schokoladen-Erdbeereis verteilt hatte. Auf dem Sitz lag ein zerdrücktes Waffelhörnchen in einer Eispfütze, und an der Seite tropfte noch mehr davon auf den Motor.
»Julian«, fluchte James. »Wenn ich den erwische, breche ich ihm sein beschissenes Genick! Wo ist seine Karre? Ich trete ihm alle Scheiben ein!«
»Sein Auto ist
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