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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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sofort aufgriffen.
    Hilflos spürte Hamilcar, wie er vom Ansturm förmlich erdrückt wurde, als die von Panik erfüllten Menschen zu Tausenden ins Wasser stürmten.
    Explosionen zogen einen weiten Bogen. Sekunden später schlugen die Massivgeschosse und explodierenden Granaten in der Menge ein und rissen blutige Schneisen durch sie, und das Wasser schäumte.
    »Hamilcar!«
    Das Schiff war so nahe, dass es ihn schier wahnsinnig machte; Githra, der Kapitän, stand am Bug, hielt die Hände vor den Mund und brüllte nach seinem Anführer. Das Schiff war keine zwanzig Schritte mehr entfernt, aber Hunderte Menschen wimmelten zwischen Hamilcar und der Sicherheit.
    »Halte dich an mir fest!«, brüllte er, als er spürte, wie Drisilas Hand aus seinem Griff glitt. Er wollte sich zu ihr umdrehen. Sie sah ihn an, die Augen groß vor Panik, und wie in einem Albtraum spürte er, dass er sie aus dem Griff verlor.
    »Rette Azreul!«, schrie sie. Eine fette Frau drängte sich zwischen sie und versuchte sich verzweifelt einen Weg zwischen ihnen hindurch zu bahnen. Mit der jetzt freien Hand schlug Hamilcar nach ihr, wollte ihre zitternde Gestalt aus dem Weg schleudern. Mit vor Angst schier wahnsinnigem Blick schlug sie zurück, versucht sich an ihm vorbei in tieferes Wasser vorzukämpfen.
    »Drisila!«
    Der Mob wogte heran und riss Hamilcar von den Beinen. Die fette Frau stürzte und schrie vor Schmerzen. Immer mehr Menschen stolperten über sie, stiegen über sie hinweg und trampelten sie in den Kies.
    Drisila war verschwunden.
    »Mama!«, kreischte Azreul und versuchte sich aus Hamilcars Armen zu befreien. Hamilcar hielt ihn jedoch eisern fest und hob ihn über das Gedränge, während der Junge weiter nach seiner Mutter schrie.
    Über dem wahnsinnigen Chaos schmetterten weiter die Nargas. Die Merki-Artillerie schwenkte jetzt auf größere Reichweite und jagte ihre Granaten übers Meer hinaus, darauf bedacht, die Schiffe zu beschädigen, als wären die Menschen am Strand die Mühe nicht mehr wert.
    Eine Welle von Schüssen ging krachend bei den Schiffen los – die suzdalischen Musketiere feuerten über die Köpfe der Menge, ein verzweifelter Versuch, sie abzuwehren.
    »Hamilcar!«
    Githra blickte ihn direkt an.
    »Wir müssen das Schiff erreichen!«, schrie Elazar und bemühte sich, Hamilcar nach vorn zu schieben.
    »Drisila!«, tobte Hamilcar, seinerseits bemüht, sich wieder den Strand hinaufzukämpfen.
    »Mein Fürst, bringe Azreul aufs Schiff!«, schrie Elazar.
    Das Überleben seines einzigen lebenden Kindes verdrängte mit einem Mal alle anderen Gedanken aus Hamilcars Kopf. Er drehte sich um und kämpfte sich wieder zum Schiff hinaus vor, bahnte sich einen Weg durch die Menge. Ein Trupp Seeleute sprang über die Bordwand und fuchtelte mit den Schwertern, um die Menge zurückzuhalten, und das Wasser färbte sich bereits rot durch die Treffer, die sie erzielten.
    Eine Artilleriegranate detonierte fast direkt über dem Schiff in einem strahlenden Lichtblitz; wie durch göttliche Fügung riss ihr Todeshauch eine Schneise in die Menge, und Leichen kippten in die Wellen. Hamilcar sprang vor und hielt dabei Azreul mit beiden Händen hoch über den Kopf, während das Kind vor Entsetzen schrie.
    Der Ring aus Seeleuten zog an ihm vorbei, und er reichte das Kind an der Schiffsflanke hinauf. Githra griff hinab und hob den Jungen an Bord. Ein dumpfer Schlag ertönte, und benommen blickte Hamilcar den zitternden Pfeil an, der in der Schiffsflanke steckte. Einen Augenblick später ging ein ganzer Regenschauer aus gefiederten Todesboten nieder, prallte klappernd an der Schiffsflanke ab und streckte Dutzende Menschen nieder. Männer stolperten von der Reling zurück, während andere über die Bordwand in die Menge stürzten.
    »Steigt an Bord!«, schrie Githra.
    Hamilcar wandte sich ab.
    »Drisila!«
    Aus dem Augenwinkel sah er Elazars Schwert mit der Flachseite heranzucken.
    »Nein!«
    Der Hieb rammte ihn an die Bordwand.
    »Schafft ihn an Bord!«, brüllte Elazar.
    Benommen wehrte er sich matt, als er halb an Deck geschoben, halb gezogen wurde. Ein konstanter Hagel aus Pfeilen ging nieder, und die mit Widerhaken bewehrten Geschosse wirkten wie Viehtreiber und versetzten den Mob in hysterische Raserei.
    »Ruder hinaus!«
    Hamilcar wollte sich aufrappeln, aber stärkere Hände hielten ihn auf dem Deck fest, und ein Tau wurde ihm um die Schultern gewickelt. Die Welt war für ihn nur noch Schwindel erregendes Chaos, die verschwommene Erinnerung

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