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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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lieber den Blick ab.
    Hier haben wir keine Hoffnung mehr, wurde ihm schweren Herzens klar, und bittere Galle brannte ihm in der Kehle.
    Wenn alles gesagt und getan war, war das Volk der Carthas nur noch Erinnerung, denn ob die Merki nun siegten oder geschlagen wurden, das lief für die Carthas auf dasselbe hinaus – sie würden im Krieg verheizt werden, bis sie alle tot waren. Selbst falls Hamilcar zurückgekehrt wäre und sich geopfert hätte, hätte er damit nichts geändert. Keane hatte in diesem Punkt Recht: dies war ein Krieg auf Leben und Tod zwischen den Horden und allen Menschen auf diesem Planeten. Aber warum musste es ausgerechnet hier geschehen? Hätte nicht alles warten können, bis die Horden vorübergezogen waren, damit irgendein anderes Volk den Preis zahlte?
    »Bring uns nach Hause«, flüsterte Hamilcar.
    Githra blickte ihn mit seltsamer Miene an, und dieses einsame Wort klang so merkwürdig. Hamilcar erwiderte den Blick.
    »Nach Suzdal.«
    Tayang, Qar Qarth der Bantaghorde, lehnte sich auf seinem Thron zurück und lächelte.
    »Einen solchen Augenblick hat es nicht mehr gegeben, seit sich die vergessenen Ahnen unserer Ahnen vor zweihundert Umkreisungen versammelten und unsere Pfade über die imitier währende Steppe aufteilten.«
    Muzta, Qar Qarth über die ramponierten Reste der Tugarenhorde, saß schweigsam da und blickte zu dem dritten Qar Qarth hinüber, der heute Morgen hier war.
    Jubadi betrachtete Tayang mit kaum verhohlenem Hass.
    »Und doch sind du und ich uns vor weniger als zwei Jahren begegnet«, versetzte Jubadi schließlich, als schmeckte jedes Wort bitter. »Und du hast den Bluteid des Schutzes gebrochen und versucht, mich umzubringen.«
    »Du wusstest genau, worauf du dich einlässt«, entgegnete Tayang. »Und dein Vushka-Umen hat zehntausend meiner Krieger im Gegenzug niedergemetzelt. Woher soll ich wissen, dass es nicht in diesem Augenblick wieder zuschlägt?«
    »Jeder von uns hat ein Umen hierher mitgebracht«, warf Muzta ein. »Zehntausend unserer Besten. Wir sind hier an der Grenze zwischen Merki- und Bantagland, und auf drei Tagesritte in allen Richtungen findet man keinerlei Leben mehr außer diesen Umen – weder Tugare noch Merki noch Bantag, nicht mal Vieh. Niemand bringt heute jemanden um.«
    Muzta blickte vom einen zum anderen. Beide waren mit Drohungen und Versprechungen an ihn herangetreten, falls er nur seine Umen auf ihre Seite führte und bei der Vernichtung des anderen half.
    Und er hatte sich versucht gefühlt, kein Vertun, aber gleichzeitig wusste er, was es letztlich für sie alle bedeutet hätte. Sogar Jubadi sah das ein oder zumindest sein Schildträger Hulagar. Eine merkwürdige Vorstellung, dachte Muzta. Als Tugare hatte er ebenfalls seinen Ratgeber gehabt, den alten Qubata, aber nicht mal Qubata hatte einen Einfluss von der Art ausüben können, wie es die Schildträger der Merki taten. Es hieß, dass ein Schildträger bei ihnen nicht nur das Leben seines Fürsten zu schützen bestrebt war, sondern dass er es zur Not im Interesse des Clans auch nehmen durfte – falls sich der Qar Qarth als unwürdig erwies.
    Ein solches System erschien ihm verrückt. Was war denn ein Qar Qarth, wenn nicht der Herrscher seiner Clans, über dem niemand mehr stand? Denn hieß es nicht: »Wie Bugglaah bestimmt, wer sterben muss, so bestimmt ein Qar Qarth alle, die leben?«
    Hulagar fing seinen Blick auf und bannte ihn eine kurze Zeit lang. Was hielt der Schildträger von all dem hier? Seine Miene war jedoch undeutbar, als blickte er durch Muzta hindurch.
    »Und obschon du der Schwächste bist«, sagte Tayang leise und unterbrach damit Muztas Gedanken, »sitzt du hier als der Stärkste.«
    Muzta wurde wütend. Erneut verspottete ihn ein anderer Qar Qarth.
    »Hätte einer von euch als Erster den Yankeewaffen gegenübergestanden, dann wäre er es, der die Vernichtung seiner Horde erlebt hätte und jetzt als Bettler vor den beiden anderen säße!«
    Tayang lachte leise, aber Muzta spürte seine Vorsicht, denn was er eben gesagt hatte, traf in gewisser Weise zu. Muzta hatte nichts mehr zu verlieren. Ihm konnten sie nichts mehr wegnehmen, weshalb sich Jubadi und Tayang auf diesem Kurata, diesem Treffen von Qarths, auch niemals zusammentun würden, um ihn niederzumachen. Eine kurze Weile lang war er es, der Macht über die beiden anderen ausübte. Sollte er jedoch einen von ihnen verraten, dann durfte er nicht vergessen, dass ihre Horden nach wie vor ohne Zahl waren und sie sein

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