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Die Rache Der Wache

Titel: Die Rache Der Wache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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fragen?« lachte Tempus. »Ich kann es dir nicht erklären. Aber es sollte dir klar sein, daß du beim Prinzen kein offenes Ohr findest. Erspar dir eine Menge Ärger, und erkenne mich an als jemanden, der außerhalb der richterlichen Gewalt steht.« Er erhob sich, steckte sein Schwert in die Scheide und wollte gehen, aber Zalbarstellte sich ihm in den Weg.
    »Vielleicht hast du recht. Du magst in der Tat über dem Gesetz stehen, aber wenn es einen Gott gibt — irgendeinen Gott — der über uns wacht, dann währt es nicht mehr lange, und dein Schwert wird sein Ziel verfehlen, und wir sind dich los. Gerechtigkeit ist ein natürlicher Vorgang. Sie kann nicht ewig von den Launen eines Prinzen abhängig sein.«
    »Ruf nicht die Götter an, wenn du nicht bereit bist, ihre Einmischungen anzuerkennen.« Tempus verzog das Gesicht. »Du tätest gut daran, diese Warnung ernst zu nehmen. Ich weiß, wovon ich spreche.«
    Ehe Zalbar reagieren konnte, griff Razkuli an, sein schmaler Dolch schoß auf Tempus' Kehle zu. Der Hauptmann der Höllenhunde hatte keine Gelegenheit mehr einzugreifen, weder mit Worten noch durch eine schnelle Reaktion. Aber Tempus brauchte auch keine Hilfe von außerhalb.
    Er hob ruhig die linke Hand vor die Spitze des heranschnellenden Dolches, und die Handfläche fing die volle Wucht von Razkulis Rache auf. Die Klinge durchbohrte seine Hand, und Blut spritzte, aber Tempus schien davon keine Notiz zu nehmen. Eine rasche Drehung mit der verwundeten Hand brachte ihn in den Besitz des Dolches. Dann umschloß Tempus' Rechte den Hals des völlig überraschten Angreifers wie ein Schraubstock. Razkuli wurde in die Luft gehoben und gegen die Wand geschlagen. Tempus drückte ihn dagegen, daß die Zehen kaum den Boden berührten.
    »Tempus!« brüllte Zalbar. Die Gefahr, in der sich sein Freund befand, schreckte ihn aus der momentanen Lähmung, die ihn durch diesen blitzartigen Schlagabtausch befallen hatte.
    »Keine Sorge, Hauptmann«, erwiderte Tempus ruhig. »Wärst du so freundlich?«
    Er hielt Zalbar die blutige Hand entgegen, und der Höllenhund zog behutsam den Dolch aus der gräßlichen Wunde. Als er die Klinge entfernt hatte, wurde aus dem Sickern ein steter Blutstrom. Tempus betrachtete die scharlachrote Fontäne mit Widerwillen, dann hielt er die Hand vor Razkulis Gesicht.
    »Leck es ab, Hund!« befahl er. »Leck es sauber, und sei froh, daß ich dich nicht auch den Boden auflecken lasse!«
    Hilflos und um jeden Atemzug ringend, zögerte der Festgehaltene nur einen Moment, ehe er den kraftlosen Versuch machte, dem Befehl nachzukommen. Ungeduldig schmierte Tempus die blutige Hand über Razkulis Gesicht und Mund, dann betrachtete er erneut die Wunde.
    Zalbar sah entsetzt zu, wie der Blutstrom verebbte, von einem leichten Tropfen bis zum Gerinnen — und das alles innerhalb weniger Sekunden.
    Offensichtlich zufrieden mit dem Heilungsprozeß richtete Tempus seine dunklen Augen auf den Hauptmann. »Jeder Hund darf einmal beißen — aber wenn mir dein Schoßtier das nächste Mal über den Weg läuft, mache ich ihn nieder, und weder du noch der Prinz, wird in der Lage sein, mich davon abzuhalten.«
    Dann zog er Razkuli mit einem Ruck von der Wand und schleuderte ihn Zalbar vor die Füße. Ohne einen Blick zurück auf die wegen seiner Brutalität völlig bewegungslos verharrenden Höllenhunde zu werfen, verließ er den Raum.
    Der plötzliche, heftige Schlagabtausch hatte sogar Zalbars Schlachtfeldreflexe erstarren lassen. Als Tempus gegangen war, kam jedoch wieder Bewegung in seinen Körper, als wäre ein Bann von ihm genommen. Er kniete neben seinem Freund nieder und half ihm in eine sitzende Position, um ihm das Atmen zu erleichtern.
    »Sprich nicht«, riet er ihm und wollte das Blut aus dem Gesicht wischen, aber Razkuli riß seinen Kopf zur Seite und verweigerte Hilfe und Rat.
    Der kleinwüchsigere Höllenhund sammelte seine Beine unter sich zusammen und taumelte hoch, er mußte jedoch an der Wand Halt suchen. Einige Momente sank sein Kopf auf die Brust, und er atmete in langen, ruckartigen Zügen, dann blickte er auf, um Zalbar anzusehen.
    »Ich muß ihn töten. Ich kann nicht - in derselben Welt leben und dieselbe Luft atmen wie er und mich nach dieser Erniedrigung noch einen Mann nennen.«
    Razkuli wankte wieder einige Herzschläge lang als hätte ihn das Sprechen all seine Kraft gekostet, dann sank er langsam auf eine Bank und lehnte den Rücken gegen die Wand.
    »Ich muß ihn töten«, wiederholte er mit

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