Die Rache der Werwölfe!
in der Nacht durchdrehen, dann seit ihr abgelenkt und sucht nicht mehr nach dem Schatz.“
„Was ist mit Valentina geschehen?“
„Oh ja, das junge, hübsche Mädchen. Sie scheint unter der Wirkung von Lariam völlig durchgedreht zu sein. Erstaunlicherweise gab es hinter ihrem Zimmer auch einen Geheimgang. Rafael fand sie, als sie im Keller verwirrt herumlief und ständig von Geistern, die sie verfolgten, erzählte.“
„Was hat er mit Valentina dann gemacht?“, fragte David, mittlerweile sehr zornig, nach.
„Sie schlug voller Panik wie blind um sich und wehrte sich gegen Rafael, sodass er sie niederschlagen und fesseln musste. Sie liegt unten im Kellerraum neben der Leiche von Mikhail. Wenn sie morgen erwacht und die Wirkung von Lariam nachgelassen hat, wird sie sich an nichts mehr erinnern.“
Onkel Melchior trat neben David, dränge ihn etwas zur Seite und fauchte Lucy zornig an:
„Dann wolltet ihr versuchen ihn hier“, er deutete mit seiner Hand auf David, „durch den jungen Werwolf Ragun ebenfalls umbringen zu lassen. Das wäre mir alles völlig egal gewesen, aber ihr wolltet mich dafür verantwortlich machen!“
„Nun“, seufzte sie leise, „es spielt jetzt ohnehin keine große Rolle mehr. Oder?“
„Vermutlich nicht, nachdem der hier“, wieder deutete er auf David, „dir hinter die Schliche gekommen ist.“ Er zupfte zweifelnd an seiner Unterlippe. „Es ist jetzt alles so kompliziert. Ich meine, woher sollte ich wissen, dass er alles über dich herausfinden würde, sodass nicht ich für alles verantwortlich gemacht werden kann?“
„Was“, sagte sie mit resignierter Stimme, „ist denn so kompliziert, Onkel Melchior?“
„Ich sah Rafael mit dem Werwolf“, sagte er. „Er hatte ein Hemd von David in der Hand und wedelte damit vor dem Biest herum.“
David erinnerte sich plötzlich daran, dass Lucy es getragen hatte, als sie sein Schlafzimmer verlassen hatte, um nicht nackt zu sein.
„Rafael ließ die junge Bestie eine Weile an diesem Hemd schnuppern“, sprach Onkel Melchior weiter, „dann sagte er: > Fass <. Der Werwolf hatte deine Witterung aufgenommen und suchte dich seit dieser Zeit“, sprach er direkt zu David und nickte mit dem Kopf.
„Danach schloss er mich in mein Zimmer ein“, flüsterte der kleine Mann weiter, „und erzählte mir, dass du plantest, mir alles in die Schuhe zu schieben.“ Er schüttelte missbilligend den Kopf. „Ich glaube, es machte ihm Spaß, mir das zu erzählen. Er hat mich nie gemocht, weißt du.“
„Wieso ist das denn kompliziert?“, fragte Lucy mit gepresster Stimme.
„Er pflegte mich öfters in mein Zimmer einzuschließen, immer wenn du nicht im Haus warst. Ich hatte es allmählich satt und so feilte ich mir von einem anderen Zimmer einen Schlüssel zurecht, der in mein Schloss passte.“ Er kicherte ein wenig. „Das habe ich natürlich nie jemandem erzählt.“
„Komm bitte zur Sache!“, sagte sie scharf.
Seine verblichenen blauen Augen betrachteten ein paar Sekunden lang prüfend ihr Gesicht.
„Es war nicht nett“, sagte er leise, „mir zwei Morde in die Schuhe schieben zu wollen, die ich nicht begangen habe. Ich war sehr ärgerlich auf dich, Lucy, wirklich sehr ärgerlich!“
Irgendwo außerhalb des Zimmers ertönte erneut das grässliche Fauchen des jungen Werwolfes und verstummte dann wieder. Der alte Mann legte den Kopf zur Seite und lauschte.
„Du warst also sehr ärgerlich auf mich. Das tut mir ja auch sehr leid“, sagte Lucy. „Nun wollen wir das Ganze hinter uns bringen und...“
Die Stimme des alten Mannes übertönte ihre.
„Als ich dann mein Zimmer aufgeschlossen hatte und hierherkam, warst du nicht da.“
„Ich musste die Leiche von Mikhail aus Davids Zimmer entfernen und in dem Kellerraum neben dem anderen Mädchen verstecken.“ sagte sie zerstreut.
Onkel Melchior wies mit einem Kopfnicken auf das Bett.
„Da lag dieses Rüschending auf dem Bett, das habe ich mitgenommen.“
Sie blickte ihn ungläubig an und lachte dann. „Wozu, um Himmels willen, hast du mein Nachthemd gebraucht?“
„Dann traf ich den jungen Werwolf Ragun wieder, der gerade auf der Jagd nach David war“, sagte er, „und ließ ihn eine Weile an dem Rüschending schnuppern. Dann sagte ich: > Fass <.“
Ihr Gesicht wurde bleich. „Du hast was?“, flüstere Lucy.
„Es ist jetzt alles so kompliziert“, sagte er kläglich. „Es ist natürlich zu spät den Werwolf aufzuhalten, denn nun hat er ja deine Witterung in der
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