Die Rache der Werwölfe!
sie oder ihr verrückter Butler ihn umgebracht!“
Victor blickte David völlig verwundert und ratlos an.
„Ich soll jemanden umgebracht haben? Sind sie völlig verrückt, Herr Buchmann?“
Dann folgten seine Augen den Blicken der Anderen im Kellerraum, die direkt in ein geöffnetes Loch in der Wand starrten. Er konnte das Glänzen von Metall erkennen.
„ Mein Schatz !“, sagte Victor mit leuchtenden Augen. „Der Schatz meiner Familie. Es gibt ihn wirklich. Wir sind reich!“
Er begann mit entschlossenem Gesicht auf Clément zuzugehen.
„Nun hören sie mal, Herr Réunion, stecken sie die Pistole weg und versuchen sie, sich wie ein zivilisierter...“
„Noch einen einzigen Schritt, sie Mistkerl“, sagte Clément mit gepresster Stimme, „oder ich schieße!“
„Seien sie kein Idiot“, antwortete Victor ärgerlich. „Wirklich, der Spaß geht zu weit! Ich bin ihnen dankbar, dass sie den Schatz gefunden haben. Er gehört eindeutig meiner Familie. Wir können gerne über einen Finderlohn sprechen.“
Er trat einen weiteren Schritt vor, die Finger von Clément spannten sich um den Abzug der Waffe. Über den Köpfen der Gruppe ertönte ein leises Zischen, gleich darauf grub sich ein Messer in die Schulter von Clément.
Er taumelte zurück, ließ die Pistole fallen und begann, verzweifelt mit den Fingern am Griff des Messers zu ziehen.
David drehte sich um und sah den grinsenden Totenschädel Rafael auf der Treppe stehen.
„Entschuldigen sie, Sir“, sagte er zu Victor. „Aber als ich sah, wie er ihnen drohte, musste ich etwas unternehmen.“
„Natürlich, Rafael“, murmelte Victor dumpf. „Wahrscheinlich haben sie mir das Leben gerettet. Ich glaube, der Idiot war drauf und dran mich zu erschießen.“
Seine Augen rollten gefährlich, dann drehte er sich um und blickte zu David.
„Nun, Herr Buchmann, was soll all der Unsinn, dass Rafael und ich ihren Mikhail umgebracht haben sollen?“
„Beantworten sie mir erst eine Frage“, sagte David scharf. „Wenn sie zuvor keine Ahnung von der Existenz dieses Kellers hatten, wie hat Rafael den Weg hier herunter gefunden?“
„Nun, ich nehme an...“
Dann hielt er inne und starrte David an.
„Um Himmels willen! Rafael, wie haben sie den Weg hier herunter gefunden?“, fragte er den Butler.
Das fleischige Gesicht des Dieners sah noch gelber aus als gewöhnlich, dann neigte er langsam den Kopf.
„Ich habe Onkel Melchior gefunden, Sir. Er scheint sich, äh, besser zu fühlen, Sir. Wenn sie verstehen was ich damit sagen will, Sir. Ich meine, er wirkte vernünftiger als sonst. Er erzählte mir, er habe seit langem über die Geheimgänge Bescheid gewusst. Als er den Choreografen antraf, der sich in den Gängen herumtrieb, glaubte Onkel Melchior, dieser versuche ein Mitglied der Familie umzubringen. Dem wollte er zuvorkommen und tötete daher diesen Mikhail. Er erklärte mir, wie ich den Weg hier herunter finden könne und sagte, er habe die Leiche in diese Truhe gelegt.“
Er wies auf die große Holztruhe in der Mitte des Kellers.
„Ich habe dieses Messer mitgebracht, Sir, denn offen gestanden war ich ein bisschen nervös und wusste nicht genau, was zu erwarten war. Außerdem erzählte Onkel Melchior von einem weiteren Kellerraum, indem er eine Frau aus der Theatergruppe eingesperrt hatte.“
„Valentina“, schrie Lara. „Wo ist dieser Raum? Wo ist Valentina?“
„Ich weiß es nicht, Madame“, antwortete Rafael. „Das wollte mir Onkel Melchior nicht sagen. Ich kenne keinen weiteren Kellerraum.“
David bückte sich schnell und hob die Pistole auf, die Clément auf den Boden hatte fallen lassen.
„Dann sollten wir schnellstens mit Onkel Melchior sprechen.“
David wedelte dazu mit der Pistole in der Luft herum.
„Das ist kein Problem, Sir“, sagte Rafael in seinem gewohnten schicksalsträchtigen Flüsterton. „Ich habe ihn in seinem Zimmer eingeschlossen.“
„Nun, dann nehmen sie am besten Herrn Buchmann mit dorthin. Versucht herauszufinden, wo dieser zweite Kellerraum ist“, sagte Victor und warf David einen finsteren Blick zu. „Inzwischen sehen wir einmal nach, was wir mit der Schulter von Herrn Réunion anfangen.“
Clément hatte es inzwischen geschafft, sich das Messer aus der Schulter zu ziehen. Es sah aus wie eine normale Fleischwunde, aber der Anblick seines eigenen herunterrinnenden Blutes war zuviel für ihn. Er brach in ein herzzerreißendes Stöhnen aus und fiel in Ohnmacht. Lara kniete neben ihm nieder, öffnete
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