Die Rache der Zwerge
ihre Worte durchaus Sinn ergaben. Ein Zwerg war ein erfahrener Tunnelkämpfer.
Sirka stand hinter Tungdil, und sie neigte sich zu ihm. »Die Broka plant etwas«, warnte sie und bestätigte sein schlechtes Gefühl.
Der geschmeichelte Gandogar nahm den Vorschlag bereits an. »Du hast Recht, Rejalin. Aber ich werde es mir nicht nehmen lassen, dass unser Volk die Insel der Dritten erobert. Sollten die anderen Königinnen und Könige einverstanden sein, werde ich unsere Krieger aus den Gebirgen nach Toboribor befehlen.« Er sprach mit Schmerz in der Stimme, die betäubenden Kräuter halfen ihm nur bedingt, gegen die Qualen in seiner Schulter und im Armstumpf anzukämpfen. Für seine Beherrschung erntete er die Bewunderung der Versammlung.
»Das dauert viel zu lange«, mischte sich Tungdil ein. »Mindestens sechzig Umläufe. Wir würden kostbare Zeit vergeuden. Die Angriffe auf die Höhlen müssen viel früher beginnen.«
Königin Isika hatte sich - zum Glück für Tungdil - nicht recht mit Rejalins Vorschlag anfreunden können. »Wir müssen bedenken, dass es immer noch die Verräter in ihren Stämmen gibt, die danach trachten könnten, sich mit unseren Feinden zu verbünden.«
»Und selbst wenn es so wäre, Königin Isika, wären wir mit ihnen allein in den Stollen Toboribors und nicht Eure Leute«, warf Gandogar ein. »Lasst es unsere Sorge sein. Wenn unter den fünftausend meiner Krieger zehn Verräter sein sollten, was könnten sie ausrichten?«
»Ich bin für Rejalins Vorschlag«, sagte Ortger und lächelte die Elbin an. »Die Zwerge sind erfahren genug, und wir sichern die Umgebung. Meine Soldaten sind es gewohnt, sich in den Bergen zu bewegen, und werden die Gipfel überwachen.«
Während die Herrscher nach und nach zustimmten, eilte Tungdil an Gandogars Seite. »Die Elben sind nicht vertrauenswürdig«, raunte er. Rasch fasste er Sündalons Bericht zusammen. »Wenn du mich fragst, sieht es ganz danach aus, als wiederholte sich das, was sich bei den Untergründigen ereignet hat.«
Gandogar hatte mit geschlossenen Augen aufmerksam zugehört, dann hob er die Lider und schaute zu Sirka. »Wie lange kennst du die Untergründigen schon?«
»Du weißt, wie lange.«
»Und du denkst, du kannst ihren Worten vertrauen?«
»Großkönig, ich ...«
Er hob die Hand. »Nein, Tungdil. Unsere Völker leben seit vielen Zyklen in Eintracht, sie haben Abgesandte geschickt und uns an ihrem Wissen teilhaben lassen.« Er suchte Tungdils Blick. »Hast du, abgesehen von dem Wort der Untergründigen, deren Herkunft fraglich ist...«
»Gandogar, du ...«
»Schweig«, befahl er ihm ungewohnt hart. Schweiß sammelte sich auf der Stirn, die Anstrengung trieb ihm das Wasser auf die Haut. »In den Augen aller ist ihre Herkunft fraglich. Und solange ich noch keinen von diesen angeblich harmlosen Orks, die sie Ubariu nennen, gesehen und einen Beweis für ihre Friedfertigkeit gegenüber uns erhalten habe, bleibe ich bei meiner Haltung.« Die braunen Augen blickten unnachgiebig. »Selbst wenn ich dir glauben würde, die anderen an diesem Tisch täten es nicht. Nicht ohne Beweise.« Er senkte den Kopf. »Hast du diese Beweise?«
Tungdil biss die Zähne so fest zusammen, dass seine Kiefer schmerzten.
»Hast du diese Beweise, Tungdil Goldhand?«, fragte der Großkönig ein weiteres Mal.
»Nein«, presste er zerknirscht hervor und war am Verzweifeln. Wenn der verwundete Elb im Gasthaus nur erwachte und reden könnte! »Nein, die habe ich nicht.«
»Dann muss ich schweigen.«
»Versprich mir wenigstens, dass du unsere Krieger vor den Elben warnst«, bat Tungdil.
»Das werde ich.« Gandogar richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Versammlung. Die Mächtigen des Geborgenen Landes waren einverstanden, sogar Isika willigte in Rejalins Vorschlag ein. »Es ist beschlossene Sache. Die vereinigte Streitmacht der Zwerge wird aufbrechen und nach Toboribor eilen. Die Dritten und die Zweiten machen den Anfang«, sprach er mit lauter Stimme und wischte sich den Schweiß ab. Seine Ankündigung wurde mit anhaltendem Beifall aufgenommen.
Sündalon hielt es nicht länger aus. Seine Sache war bislang nicht berücksichtigt worden. Er hob die Hand und wartete, bis der Beifall endete. »Bekommen wir den Stein, wenn ihr über die Unauslöschlichen gesiegt habt?« »Nein«, sagte die Elbenfürstin sofort.
»Ich bin dafür, diese Entscheidung Lot-Ionan zu überlassen«, warf Tungdil ein, um einen Streit zu verhindern. »Er wird die Macht des Steines am besten einschätzen
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