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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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erwachsen und lieben das Leben. Was soll es also?« Er würde niemals zugeben, wie die Eifersucht an ihm nagte. »Hast du denn keine Augen mehr für die Frauen?«
»Es gibt keine anderen Frauen mehr in meinem Leben. Ich habe Narmora ewige Treue geschworen. Nur weil ihr Körper nicht mehr existiert, sage ich mich nicht von ihr los«, erklärte er mit bebender Stimme. »Ich habe nachts von ihr geträumt, und sie gab mir Kraft, die Zeit auf der Insel zu überstehen. Niemals werde ich sie verraten, indem ich eine neue Frau begehre.«
»Das ist im Grunde eine sehr gute Einstellung, Furgas. Lässt man die Finger von den Weibern, kann man sie sich auch nicht verbrennen.« Er kaute und schaute wieder nach der jungen Bäuerin. »Stell dir vor, du hättest dich in Tassia verliebt! Oh, Palandiell, das wäre ein Unglück geworden. Sie ist das weibliche Gegenstück zu mir.« Furgas wurde plötzlich unruhig, was Tungdil bemerkte.
»Ho, die Gute beherrscht die Kunst der Verführung, das kann ich dir sagen. Und ihre Treue ist so beständig wie die Richtung eines losen Blattes im starken Wind«, plauderte Rodario weiter und schob sich den Rest des Kuchens in den Mund. »Mich hat es Herzblut gekostet, das herauszufinden. Und ich kann nur alle Männer vor ihr warnen, die Ernstes beabsichtigen.« Er lachte leise. »Dieses kleine Luder. Aber ich mag nicht von ihr lassen.« Dann wandte er sich zu den Zwergen. »Braucht ihr mich noch? Ich würde dem Mädchen gern beim Tragen der Kanne helfen.«
»Lass sie in Ruhe«, sagte Tungdil. »Ich möchte keinen Streit mit ihrem Vater, der uns so freundlich aufgenommen hat.«
»Keine Bange, geschätzter Held. Ich bin behutsam wie ein Elnabeerenpflücker.« Er zwinkerte ihnen zu und ging zur Tür.
Die Scheune, in der Goda und Boindil standen, war riesig.
Der Bauer hatte auf den ehemaligen Heuböden und auf der Erde gewaschene Wolle gelagert, die darauf wartete, von den Spinne rinnen verarbeitet zu werden. Weiter hinten standen zwei Webstühle, die in den letzten Umläufen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geklappert und gerattert hatten.
Boindil hatte sich zwei Stricke von der Scheunenwand genommen und wirbelte sie abwechselnd gegen Goda. Er umkreiste sie, während sie an einer Stelle verharrte. »Stell dir vor, es sind die Schläge mehrerer Gegner. Man hat in einem Kampf nicht immer die Zeit, die Klingen zu parieren. Manchmal bleibt einem nur das Ausweichen.« Das erste, mit einem Eisenring beschwerte Ende hielt auf sie zu. Goda wandte sich zur Seite, der Strick verfehlte sie.
»Sehr gut«, lobte er sie und lenkte den zweiten Schlag gegen ihren linken Oberschenkel.
Goda schaffte es mehrmals knapp, aber gegen die fünfte Attacke war sie machtlos. Der Eisenring prallte gegen ihre Brust.
Ingrimmsch schnalzte ungehalten mit der Zunge. »Du bist tot, Schülerin. Soeben hat dir ein Schwert den Brustkorb aufgeschnitten.« Er deutete auf den strohbedeckten Boden. »Vierzig.«
»Ich mache keine Liegestützen.« Sie blieb widerspenstig stehen. »Ich hätte den Hieb pariert.« »Hättest du nicht.« Er schaute ihr in die Augen und bereute es. Sein Kriegerherz pochte schneller. »Fünfzig.« Goda nahm den Nachtstern. »Noch einmal, Meister. Ich zeige es dir, dass ich es kann.«
»Nein, das wirst du nicht. Du sollst ausweichen.« Er ärgerte sich, dass sie seine Autorität infrage stellte. »Sechzig.« Nun machte er einen drohenden Schritt auf sie zu.
Sie hob die Waffe. »Dazu müsstest du mich auf den Boden schicken.« Sie senkte den Kopf, ihre Augen loderten. »Ich habe es satt, dass du mich schikanierst, Meister.«
Vor einigen Umläufen hätte Boindil laut gejubelt und sich gefreut, die junge Zwergin bald vom Hals zu haben. Jetzt war die Vorstellung ein Albtraum. »Du verwechselst Ausdauer mit Schikane«, grollte er, um sein Einlenken zu verbergen. »Du wolltest, dass ich dir zeige, wie man eine Kriegerin wird, also beuge dich deinem eigenen Wunsch.«
»Oder was, Meister? Siebzig?«, lachte sie böse.
Ingrimmsch packte den Stiel des Nachtsterns und rammte ihr das obere Teil gegen die Stirn. Goda wankte, er zog ihr den rechten Fuß weg, und sie fiel rücklings auf den Boden. »Einhundert«, sagte er und wirbelte die Waffe mit einer Hand. »Du hast den Nachtstern losgelassen. Du weißt, dass man das nur tun sollte, wenn man eine zweite Waffe bei sich hat.«
Sie stützte sich verdutzt auf die Ellbogen und ignorierte den Blutfaden, der aus einer kleinen Wunde über der linken Augenbraue ihre Nase

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