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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hinabrann.
Boindil seufzte und ging neben ihr in die Hocke. »Goda, ich tue das, um dir dein Leben zu bewahren.« »Tun das Liegestützen? Soll ich damit einen Ork beeindrucken und ihn vielleicht zu einem Liegestützenzweikampf fordern?«, giftete sie und richtete ihren Oberkörper auf.
Wieder waren sich ihre Gesichter ganz nahe.
Ingrimmsch schluckte, verharrte und wich zurück, als habe ihn ein Vanga gebissen. »Nein. Sie sind nur ein Anreiz, dich noch mehr anzustrengen«, murmelte er. »Machst du keine Fehler, gibt es keine Liegestützen.« Er rupfte eine Hand voll gewaschener Wolle aus einem kleinen Berg hervor und wischte damit das Blut aus ihrem Gesicht.
»Was soll das?« Goda schob seine Hand grob zur Seite.
»Ich wollte...«
»Ich weiß, was du wolltest, Meister.« Sie blitzte ihn an. »Und ich weiß, was du willst. Vergiss nicht, dass du es warst, der Sanda erschlagen hat. Ich empfinde nichts für dich. Eher würde ich Bramdal nehmen als dich. Mach mich zu einer Kriegerin, und danach kreuzen wir unsere Waffen, um zu sehen, wie gut deine Kunst war. Alles andere kannst du für dich behalten. Es kümmert mich nicht.«
Boindil war wie gelähmt. Ihre harschen Worte entlarvten ihn mühelos, sie hatte seine Empfindungen genauestens bemerkt. »Es ...« Er schluckte, die Worte fehlten ihm. Der Funke Hoffnung drohte zu sterben. Dann riss er sich zusammen. »Es ist nicht so, wie du denkst. Ich bin dein Meister und sorge mich. Das ist alles.« »Umso besser.« Goda wandte sich um, stemmte die Hände gegen den Boden und begann ihre Liegestützen. Einhundert Stück. Dass ihr Blut auf den Boden tropfte, störte sie nicht.
Ingrimmsch beobachtete sie und schwor im Stillen, nicht aufzugeben.
Als Rodario die Tür öffnete, stand vor ihm ein Soldat mit den Insignien König Brurons.
»Ich habe Nachrichten für Tungdil Goldhand«, sagte er und schaute an Rodario vorbei zum Tisch. »Ihr seid es wohl?«, fragte er den Zwerg.
»Eure Augen sind gar scharf wie die eines Adlers«, spaßte der Mime. »Wie viele Zwerge seht Ihr in diesem Raum?« Er trat zur Seite, und der Soldat kam zu Tungdil, um ihm gleich mehrere Rollen und gefaltete Papiere zu übergeben.
»Ich soll Eure Antwort umgehend zu König Bruron bringen«, sagte er und machte drei Schritte zurück zur Tür. »Ich warte draußen.«
»Nimm dir was zu essen und ruh dich ein wenig aus«, sagte Tungdil. »Es wird sicherlich dauern. Und schicke Boindil und Sirka zu mir.«
Er wartete stumm und rollte die erste Nachricht auseinander, nachdem der Bote das Zimmer verlassen hatte und die Zwerge dazugestoßen waren.
Auch Goda betrat den Raum. Anscheinend besaß sie das uneingeschränkte Vertrauen ihres Mentors. Über ihrer Augenbraue entdeckte Tungdil eine Blutkruste. Die Übungsstunden waren wohl etwas rauer ausgefallen. »Sie ist von Prinz Mallen«, las Tungdil vor. »Die ersten Vorstöße in die Höhlen Toboribors haben einen Erfolg gebracht. Das Scheusal, dem ich den Arm abtrennte, ist vernichtet.« Sein Gesicht nahm bedauernde Züge an. »Bislang hat Mallen siebenhundertelf Soldaten in den Höhlen verloren, die meisten starben durch magische Attacken aus dem Hinterhalt. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die Unauslöschlichen über die Macht des Diamanten verfügen. Außerdem sind die ersten Kontingente der Dritten und der Zweiten eingetroffen. Sie werden bald die Aufgabe der Soldaten übernehmen.«
»Vraccas sei ihnen gnädig und beschütze sie«, murmelte Ingrimmsch.
Tungdil nahm Gandogars Brief an sich. »Die Elben haben im Austausch etliche ihrer Krieger ins Reich der Zweiten und der Drit ten gesandt, um die Wärter an den Toren und Durchgängen zu unterstützen. Es verlaufe alles friedlich und voller Eintracht, schreibt er mir.«
»Die Broka werden bald losschlagen«, sagte Sirka düster. »Sie bringen sich in Position. Sie haben die Königinnen und Könige der Menschen in Porista vor ihren Schwertern, und sie schleichen sich in die Berge, um die Herrscher der Zwerge töten zu können. Es ist wie bei uns.« Sie ballte die Faust. »Allerdings will sie hier im Geborgenen Land niemand aufhalten.«
»Nicht ohne Beweise«, wiederholte Tungdil die Worte des Großkönigs. »Ich stand in der Versammlung kurz davor, etwas zu sagen. Gandogar verbot es mir.«
Ingrimmsch schaute zu der Untergründigen. »Es ist leider so. Niemand hätte dir oder Sündalon geglaubt. Nicht nach den Worten über die Ausrottung der Elben.«
»Es gibt keinen Grund, deswegen zu lügen. Sie waren die Gefahr, nicht

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