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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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verheerende Folgen für den Spruch haben, der entstehen soll.« »Das bedeutet was für unser Vorhaben, ehrenwerter Magus?«
»Dass wir beide, Dergard und ich, uns gegenseitig benötigen, wenn wir gegen die Unauslöschlichen ziehen. Einer ist ohne den anderen weniger wert.«
»Ihr seid mir um mehr als Hundert Zyklen voraus, ehrenwerter Lot-Ionan«, meinte Dergard. »Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre, ändert aber nichts daran, dass meine Zunge oder meine Finger mich im Stich lassen. Und die Zeit, die Löcher in meinen Gedanken durch langes Studium zu stopfen, haben wir nicht.« Lot-Ionan betrachtete Tungdil und die Axt. »Es wird nach wie vor in deinen Händen liegen, die Hauptarbeit im Kampf zu verrichten. Dergard und ich bieten dir Rückhalt, aber wahrscheinlich nicht mehr.« Er wollte Tungdils Haupt berühren, verharrte erneut in der Bewegung und hielt sich den Rücken. »Verdammtes Alter«, fluchte er. »Warum kenne ich dagegen keinen Zauber?«
Tungdil überlegte. »Wir werden niemandem sagen, wie es um Euch bestellt ist«, schlug er vor. »Nur wenn die Unauslöschlichen glauben, in Euch die gefährlicheren Gegner zu sehen, wird es mir gelingen, nahe genug an sie heranzukommen und sie mit der Feuerklinge zu töten. Denkt Ihr genauso?«
Lot-Ionan lächelte. »Ich sehe, du bist ein guter Feldherr. Wir lassen die Freunde und die Feinde im Glauben, dass Dergard und ich die Einzigen sind, die sich mit den Herrschern der Albae messen können.« Das Schiff verlangsamte seine Fahrt, Trampeln und lautes Rufen zeigten ihnen, dass das Anlegemanöver begonnen hatte.
»Betrachten wir uns den Elben genauer«, schlug Lot-Ionan vor und verließ die Kabine als Erster. Die Gruppe ging von Bord, passierte das kleine Städtchen und zog hinauf zu dem alten Heiligtum, wo sie von dem Verwalter bereits erwartet wurden. Der Mann um die sechzig Zyklen mit Halbglatze hatte vom vielen Weintrinken eine rote Nase, und seine alte Garderobe wirkte, als sei sie zerknittert um seinen Leib geschlungen worden.
»Willkommen zurück.« Er verneigte sich und geleitete sie vorbei an unzähligen, mit Büchern angefüllten Hochregalen. Es waren die Verzeichnisse der Untertanen der vergangenen Zyklen, einschließlich der Heiraten, Geburten und Todesfälle. Königin Wey legte Wert darauf, die Entwicklung ihres Landes nachvollziehen zu können. »Der Elb ist nicht erwacht, aber auch nicht tot.« Er bemühte sich, wichtig auszusehen. »Das verdankt er allein meiner fürsorglichen Pflege und unzweifelhaft seiner Widerstandskraft.« Ihr Weg endete vor drei Schritt hohen Flügeltüren. »Ich bin kein Medicus, doch ich würde sagen, dass ein Mensch schon lange gestorben wäre.« Seine trüben, versoffenen Augen blickten zu Lot-Ionan. »Er ist der Medicus?«
»Ja, das bin ich«, sagte der Magus, um sich lange Erklärungen zu ersparen, öffnete die rechte Tür und betrat das Zimmer dahinter.
In dem abendsonnendurchfluteten Raum roch es nach See und Sommer, die geöffneten Fenster ließen das Tosen der Brandung, frische Luft und immer wieder winzige Tröpfchen herein, die Gischt der Wellen, die weit unter ihnen gegen die Steilküste anrannten.
Der Elb lag im Bett, die Hände über der Decke, den Oberkörper nur mit einem Verband umwickelt und die Augen geschlossen.
»Danke«, sagte Lot-Ionan und drückte die Tür ins Schloss, um den Verwalter draußen zu lassen. Dergard, Tungdil, Ingrimmsch, Sirka, Goda, Rodario und er befanden sich bei dem Verwundeten, der Rest musste in den Hallen des Heiligtums warten, bis sie ihnen mitteilten, was die Magi durch ihre Zauber erreichten. »Was hast du bei ihm versucht, Dergard?«, fragte der Magus.
»Ich beherrsche keine besonders guten Heilungszauber«, gab er beschämt zu.
Lot-Ionan wickelte den Verband ab und betrachtete die Löcher im Leib des Elben, die sich an den Rändern schwarz verfärbt hatten. Das Fleisch faulte. »Du hast also die Formeln angewandt, die du bei Nudin gefunden hast?«
»Ja.«
»Nenne mir sie.« Dergard zählte sie auf, und der Magus nickte. »Du beherrschst sehr gute Heilungszauber, Dergard, mach dir keine Vorwürfe. Doch der Elb benötigt eine andere Art von magischer Fürsorge.« Er hob die Arme über die Wunden, schaute ins Leere und murmelte Beschwörungen, bis sich zwischen seinen Fingern ein bläuliches Leuchten zeigte. Es sickerte wie zäher Honig nach unten und troff in die Löcher, füllte sie allmählich aus, bis ein kleiner See auf der Brust des Verwundeten stand.
Lot-Ionan beendete

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