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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Feuer«, sagte er bedächtig. »Aus welchem Grund?«
»Das fragst du?« Ingrimmsch machte einen Schritt vorwärts, Goda folgte ihm. »Du tauchst mir zu oft bei uns auf, du machst Geschäfte mit dem Tod und verhökerst die Leichenteile auch noch. Welcher anständige Zwerg würde so etwas tun?«
Bramdal hakte die Daumen unter seinen Gürtel. »Ich übe den Beruf des Henkers nicht mehr aus, Boindil Zweiklinge. Das sagte ich bereits. Und dass wir uns ständig begegnen, liegt daran, dass wir entweder die gleichen Ziele haben oder die Straße nehmen, die uns an unterschiedliche Ziele führt. Welchen Grund hätte ich, um bei euch aufzutauchen?« »Mein Freund glaubt, du bist ein Spion der Zwergenhasser.« Tungdil betrachtete das Gesicht seines Gegenübers aufmerksam.
»Dann sollte ich wohl meine Waffe ziehen und euch angreifen, wenn dem so wäre.« Bramdal setzte sich ins Gras. »Ich könnte natürlich auch ruhig bleiben und so tun, als ginge mich die Beschuldigung nichts an, um euch in Sicherheit zu wiegen. Später, im Schlaf, könnte ich euch die Kehlen öffnen, um dem Geborgenen Land die größten Helden zu rauben.« Er blickte zu Lot-Ionan. »Habe ich etwas vergessen?«
»Das Aufsitzen und Weiterreiten?«, schlug Ingrimmsch knurrig vor. »Verschwinde, Henker. Wir wollen dich nicht hier haben.«
»Auch nicht, wenn ich Neuigkeiten aus Goldhort ins Heereslager brächte?«
Tungdil stellte sich neben ihn. »Wenn du möchtest, berichte davon und ziehe weiter. Wenn nicht, steige auf und reite davon.« Er wollte den Henker loswerden, weil er um Boindils Beherrschung fürchtete. Bramdal machte ein bedauerndes Gesicht. »So dankst du mir meinen Hinweis, der dich zu den Freien brachte? Du verjagst mich von den Flammen?«
»Nein.« Ingrimmsch baute sich vor ihm auf, den Krähenschnabel locker in den Händen haltend. »Ich verjage dich.«
Bramdal seufzte. »Ich hätte wissen müssen, dass ihr mich nicht freundlich empfangt. Es deutete sich bereits beim letzten Treffen an.« Er stand auf und schritt zu seinem Pferd. »Goldhort sendet Prinz Mallen Gold, um die Ausgaben für das Belagerungsheer zu decken. Und Waffen. Im Gegenzug möchten die Freien ihren Handel auch auf Idoslän ausdehnen und Gespräche mit den größten Städten des Landes führen dürfen.« Er erklomm seinen umgebauten Sattel. »Es erwächst eine neue Freundschaft, würde ich sagen.« Bramdal nickte ihnen von oben herab zu. »Denn man weiß nie, wie lange andere Freundschaften halten.«
Das Pferd trabte an und ritt auf dem Weg entlang nach Südosten. Den Strahl der Laterne sahen sie noch lange, bis er über einen Hügel wanderte und verschwand.
»Endlich.« Ingrimmsch setzte sich auf seinen Platz. Er zog ein zweites Kaninchen hinter dem Felsen hervor und enthäutete es. Von einem Tier wurde er nicht satt. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte sich Rodario selbst und damit die Runde. »Fürchten die Freien, dass die Zwergenstämme ihre Meinung ändern?«
»Es scheint so.« Lot-Ionan blickte zu Tungdil. »Kann es dafür einen Grund geben?«
»Nein. In den Besprechungen habe ich nichts bemerkt, was auf eine Verschlechterung der Beziehungen deutet. Ich kann es mir nicht erklären, was die Suche nach neuem Beistand soll. Das haben sie vorher auch nicht getan.« Tungdil warf sich ins Gras, Sirka gesellte sich zu ihm. »Wissen sie mehr als wir?«
»Wir werden es morgen schon sehen.« Lot-Ionan fröstelte und legte noch mehr Holz in das Feuer. »Verschwenden wir vorerst keine Gedanken mehr daran. Es gibt Wichtigeres. Schlafen wir und ruhen uns aus.« Goda bekam die erste Wache zugeteilt, alle anderen legten sich neben den Flammen nieder. Tungdil brütete noch lange über den Worten des Henkers.

Das Geborgene Land, Königreich Idoslän, vier Meilen vor den Höhlen Toboribors, 6241. Sonnenzyklus, Spätsommer.
    Tungdil und seine Begleiter hielten auf einer Anhöhe und sahen auf die größte und weitläufigste Belagerung hinab, die das Geborgene Land jemals gesehen hatte.
Der Anblick war beeindruckend.
Das Heer aus den Königreichen des Geborgenen Landes und der Elben hatte einen breiten Gürtel um die Eingänge zum unterirdischen Reich der Orks gezogen und erlaubte nichts und niemandem, unbemerkt zu entkommen. Nicht weniger als siebzigtausend Krieger und Freiwillige hatten sich versammelt, um das Böse in Gestalt der Unauslöschlichen und ihren abscheulichen Maschinenwesen niederzuwerfen.
Der ausgehobene Graben schnürte sich als schwarzer Streifen in das satte Grün der Wiesen

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