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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Djerün ist. Unsere Bestien kennen die Vielfalt. Wir haben Phottör ... Orks mit Flügeln und andere Wesen, vor denen eure mutigsten Krieger davonrennen würden.«
»Höchstens die Krieger der Menschen«, warf Goda sofort ein und erntete einen lobenden Blick ihres Meisters. »Oder der Elben. Aber niemals die Kinder des Schmieds.«
Bevor sich aus der harmlosen Erzählung ein Streit über den Mut der Zwerge entsponn, warf Tungdil eine Frage ein. Er hatte bisher mit großer Neugier zugehört und an Sirkas dunklen Lippen gehangen. »Wir fanden damals bei unseren Ausflügen nach Norden ins Jenseitige Land eine Rune an der Wand.« Er malte sie in den lockeren Boden zwischen sich und der Untergründigen. »So ungefähr sah sie aus.«
Sirka dachte nach und zeichnete die richtige Version daneben. »Das müsste sie gewesen sein. Es ist ein uralter Wegweiser meines Volkes. Er besagt, dass der Weg zu einem gesicherten Durchgang führt. Wir haben einst das gesamte nördliche Gebirge ausgekundschaftet.«
»Aha!« Ingrimmsch richtete einen abgenagten Knochen gegen sie. »Ihr wolltet das Geborgene Land angreifen.« »Ja«, nickte Sirka. »Aber nachdem wir in Erfahrung brachten, dass es bereits Zwerge an den Toren gab, sahen wir davon ab. Wir nahmen an, dass sich das Land dahinter in euren Händen befand.« Sie sagte es in einem Tonfall, der Lüge wie auch Wahrheit sein mochte. Keiner wurde schlau aus ihren Worten. »Wie äußerst aufschlussreich«, bemerkte Rodario und schrieb weiter. »In Anbetracht der Lage werde ich diese Sache mit der Eroberung vorerst den Spectatores unterschlagen.« Er machte ein wichtiges Gesicht. »Das könnte zu gewissen Verstimmungen führen, die wir nicht benötigen.«
»Falls es stimmt, was sie gesagt hat«, ergänzte Goda und nahm den Nachtstern, um die Klingen an den Eisenkugeln mit einem schmalen Schleifstein zu schärfen. »Sie klang, als wollte sie uns foppen.« Sirka grinste. »Wer weiß? Vielleicht sind unsere Kundschafter noch immer da und warten auf eine Gelegenheit?«
»Ho, sie hat Sinn für Humor. Kennst du den Witz, wo der Ork den Zwerg nach dem Weg fragt?«, erkundigte sich Boindil.
»Wartet einen Augenblick ...« Tungdil war der verschollene Zwerg plötzlich wieder in den Sinn gekommen. Als Sirka die Kundschafter der Untergründigen erwähnte, kam ihm eine Lösung für dessen Verschwinden. »Ja, ich kannte einen«, lautete die Antwort.
»Was?« Ingrimmsch schleuderte den Knochen über die Schulter nach hinten in die Dunkelheit. »Was habt ihr denn mit dem Clanzwerg zu schaffen? Ich dachte, er sei ein Dritter und habe sich abgesetzt!« »Ein Dritter? Nein.« Sirka bat um den Wasserschlauch und schwemmte die letzten Reste Kaninchen aus dem Mund. »Er war unseren Kundschaftern gefolgt und hatte sich verirrt. Wir fanden ihn zu spät. Er war völlig abgemagert, faselte etwas von Maschinen und dass er das Geborgene Land davor beschützen müsse. Er starb bald darauf an Entkräftung.«
Tungdil nickte. Es war gut gewesen, der Mutter von Gremdulin Eisenbeiß vom Tod ihres Sohnes zu berichten und keine falschen Hoffnungen in ihr zu wecken. »Was wollten eure Kundschafter am Torweg?« »Schauen, was es Neues gibt.« Sirka legte einen Scheit ins Feuer. »Ob alles in Ordnung ist.« Sie hörten den Hufschlag, der sich ihrem Lager näherte. Eine Blendlaterne schwebte einen Schritt über der Erde und beleuchtete die Straße für Ross und Reiter.
»Ein Bote von Prinz Mallen?«, schätzte Rodario und erhob sich. »Das trifft sich gut. Er kann dem Heer gleich mitteilen, dass wir morgen zu ihm stoßen.« Die Zwerge standen ebenfalls auf, hielten sich kampfbereit. Der Reiter sah das Lagerfeuer und hielt darauf zu. »Vraccas segne euch«, hallte es durch die Nacht. »Aller guten Dinge sind drei, was?«
»Bramdal!« Ingrimmsch fluchte. »Damit ist es sicher«, raunte er Tungdil leise zu. »Er ist ein Spion. Es kann kein Zufall sein, dass er uns ständig über den Weg läuft.«
Der Henker lenkte sein Pferd ins Licht, zügelte es und stieg mithilfe seiner Strickleiter ab. »Es roch einfach zu gut, um vorüberzureiten«, lachte er.
Ingrimmsch hielt das Kaninchengerippe feixend hoch. »Zu spät, Henker. Der Tod ist dir in diesem Fall voraus gewesen. Du kannst weiterreiten.«
Bramdals dunkle Kleider machten es schwer, ihn vor dem Hintergrund zu erkennen. Hilfreich waren seine blonden Bartzöpfe und das helle Gesicht, die sich von der finsteren Umgebung abhoben. »Es scheint, als hätte ich wenig Freunde an diesem

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