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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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geschützt. Als Waffen dienten ihnen schwere, gebogene Schwerter, die sich an den Spitzen verbreiterten, um der Klinge bei einem Hieb zusätzlichen Schwung zu verleihen. Ein Duft, der an Lavendel erinnerte, ging von ihnen aus.
Ingrimmsch fluchte leise bei ihrem Anblick durch die Zähne und packte den Stiel seines Krähenschnabels. Manche im Zelt sogen die Luft scharf ein, und Königin Wey ächzte leise.
»Ich grüße die Herrscher des Geborgenen Landes«, verneigte sich ihr Sprecher und ließ die rosafarben Augen über die Anwesenden gleiten. Seine Stimme klang nach Ork, aber er sprach sehr deutlich. Der Akzent rührte daher, dass er wie Sirka in einer für ihn fremden Sprache redete. Tungdil sah es schon als ein kleines Wunder an, dass der Ubari überhaupt die Allgemeinsprache beherrschte. »Ich bin Flagur, und ich bin hier, um den Ubariu«, er deutete auf Sirka, »zu helfen, ihren gestohlenen Diamanten wiederzuerlangen.«
»Ich dachte, die Orks sind die Ubariu?«, meinte Isika verwirrt.
»Wir nennen uns gegenseitig Ubariu«, half Sirka aus. »Da wir beide Geschöpfe des Gottes Ubar sind.« »Ein nette Sippschaft«, sagte Ortger, dem die Aufregung rote Flecken auf die Wangen malte, die man noch durch den Bart hindurch sah.
»Wir sind«, sagte Flagur freundlich, aber nachdrücklich, »keine Wesen, die ihr Orks nennt. Wir heißen sie Phottör. Wir mögen ihnen gleichen, aber wir bekämpfen sie ebenso scharf, wie Ihr es einst im Geborgenen Land tun musstet.«
»Man kann deinen Aufmarsch als Bedrohung betrachten, Flagur«, sagte Isika zu ihm, die noch blasser geworden war. Die schwarzen Haare unterstrichen die Bleichheit. »Wir haben von den Posten vernommen, dass es mindestens achtzigtausend Krieger sind.«
»Es sind einhunderttausend, Königin. Wir würden Euch niemals drohen. Wir haben nur die Befürchtung, dass Eure Soldaten nicht ausreichen, um den Diamanten aus den Händen der Unauslöschlichen, wie Ihr sie nennt, zu reißen. Und natürlich, weil Ihr die Broka in Eurem Land duldet.« Er zeigte auf Rejalin.
»Wir haben schön gehört, dass sie im Jenseitigen Land unter euren Schwertern fielen«, rief Ortger aufgebracht. »Hüte dich, das Gleiche bei uns zu versuchen.« Er deutete auf Lot-Ionan und Der gard. »Wir haben diese mächtigen, weisen Männer, gegen die euer Heer nichts auszurichten vermag. Sagt dir Magie etwas?«
Flagur, das bemerkte Rodario mit geübtem Blick, genoss es, die Rolle des Einfältigen zu übernehmen, denn offenbar hielten ihn einige der Frauen und Männer für ebenso geistig rückständig wie einen Ork. »Magie? Nein, das sagt mir nichts«, meinte er und schüttelte sein breites Haupt, dann zeigte er auf den Ubari neben sich, der weite violettfarbene Kleidung trug. »Aber ihm. Er ist unser oberster Runenmeister und vermag Dinge zu tun, über die ich immer wieder staunen kann.« Seine Begleiter lachten leise. »Wir müssen klären, wie es mit dem Diamanten weiter geht. Sundälon hat Euch dargelegt, wie wichtig er für unsere und Eure Heimat ist. Daher bestehe ich darauf, den Stein nach der Vernichtung der Albae zu erhalten.«
»Also doch eine Drohung«, stellte Isika genüsslich fest. »Deine Absichten sind klar.«
Flagur verzog die Lippen zu einem Lächeln, und wenn Tungdil in seinem Leben schon vielen Bestien gegenübergestanden hatte, so hatte er niemals etwas Gefährlicheres gesehen. »Nein. Ich gebe Euch mein Wort, dass meine Soldaten und ich aus dem Geborgenen Land marschieren werden, ohne einen von Euren Leuten anzugreifen.«
Ein leises Raunen lief durch das Zelt. Man hatte die Ankündigung zwar gehört, traute ihr aber nicht. Sirka hob die Stimme. »Allerdings werden wir danach auch unsere Heimat Fön Gala verlassen und den geheimen Weg ins Geborgene Land nicht länger bewachen, wie unser Volk das so lange tat.« Gandogars Stirn legte sich in Falten, die schon mehr Schluchten glichen. »Unsinn. Es gibt keinen geheimen Weg durch die Berge ...« Dann stutzte er, weil er sich die gleiche Frage wie die übrigen Mächtigen gestellt hatte. »Wie seid ihr durch den Hohlweg und die beiden Festungen meines Stammes gelangt?«, verlangte er mit bebender Stimme zu wissen. »Ich schwöre bei Vraccas, dass ich dich eigenhändig angreifen werde, wenn ...« Flagur schaute zu Sirka. »Sage du es ihm.«
»Wir haben die Ubariu ins Geborgene Land geführt«, gestand sie. »Wir kennen den Pfad schon lange und schützen ihn vor den Phottör, die durch ein ungünstiges Geschick darauf stießen. Wir haben

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