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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und reißen die Wurzel des Übels aus, ehe in den Hainen eine weitere Frucht erwächst, die uns nur Kummer bringt?«
Und die Zwerge schrien in ihrem Siegestaumel und Blutrausch frenetische Zustimmung. Sie vergaßen ihren eigentlichen Auftrag.
»Lang lebe Ginsgar!«, rief Bilandal und reckte seinen Morgenstern. »Er soll uns nach Älandur führen! Lasst die einen von uns den Diamanten jagen, und wir sorgen dafür, dass es keinen mehr von den Spitzohren gibt, der seine Hand danach ausstrecken könnte!« Er marschierte vorneweg. »Auf nach Älandur! Rache für Gandogar!« Ginsgar wurde ein Schild als Podest hingehalten, und er betrat die kleine Plattform, die von seinen Kriegern getragen wurde. »Vraccas ist mit uns!«, versprach er ihnen. »Tod den Elben!« Er schwebte über ihnen, die breite Hand um den Griff des Kriegshammers geschlossen und den Schild in seiner Linken.
Wer den eindrucksvollen Zwerg mit dem roten Bart anblickte, erkannte in ihm den kommenden Großkönig eines neuen, unerbittlichen Zeitalters.

Das Geborgene Land, Königreich Idoslän, vier Meilen vor den Höhlen Toboribors, 6241. Sonnenzyklus, Spätsommer.
    Der gesamte Belagerungsring befand sich in hellem Aufruhr. Rundum auf den Hügeln zeigten sich etwa vierhundert Standarten-träger der Ubariu. Eine jede Standarte maß fünf Schritt in der Länge und einen Schritt in der Breite; die bunten Stoffe mit den unbekannten Symbolen wehten und schlängelten sich im Wind. Die Stangen bogen sich durch und mussten von jeweils vier Trägern gehalten werden, das laute Flattern war weithin zu hören.
Das Fahnenmeer genügte, um die Menschen, Zwerge und sogar die Elben zu beeindrucken. Dazu kam bei Tungdil dank Sirka das Wissen, dass jede einzelne Standarte für eintausend Krieger stand, die auf der anderen Seite lagerten und sich vorerst nicht zeigten.
Tungdil meinte, auf den Fahnen stilisierte Waffen zu erkennen, dann gab es Zeichen, die an Blumen erinnerten, andere an Tiere, und wieder andere waren derart verschnörkelt, dass man elbi-schen Ursprung vermuten konnte. Keine glich der anderen. Er warf einen letzten bewundernden Blick darauf, dann betrat er das Versammlungszelt, in dem sich alle Königinnen und Könige versammelt hatten. Es wurde bereits lautstark disputiert, und dass sich Rejalin mit Isika und Ortger unterhielt, verwunderte den Zwerg nicht.
Prinz Mallen erhob sich und klopfte mit dem Fuß seines Pokals auf den Tisch, um die Anwesenden zur Ruhe zu bringen. »Wie wir alle gesehen haben, hat sich Unerwartetes getan«, sagte er laut, um das letzte, schnelle Flüstern von Isika zu übertönen. »Tungdil Goldhand, erkläre uns, was es damit auf sich hat.« Der Zwerg erhob sich von seinem Platz. »Die Ubariu sind gekommen, um sich ihr Eigentum zu sichern. Ihr Gesandter Sundälon hatte schon zu einem früheren Zeitpunkt erklärt, welche Bedeutung der Stein für sie und das Geborgene Land besitzt.«
»Es ist eine List«, warf Rejalin, strahlend schön wie der junge Morgen, rasch ein. »Es sind die Geschöpfe Tions, die sich als Lämmer ausgeben, und dennoch in sich die Natur der Bestie tragen.«
»Hatten wir uns nicht schon einmal darauf geeinigt, dass man nicht anhand des Äußeren urteilen sollte, Fürstin?«, gab Tungdil freundlich zurück. »Muss ich schon wieder an Eure Verwandten erinnern? Folgten wir Eurem Urteil, müssten wir die Hand gegen einen jeden Elben im Geborgenen Land erheben, denn woher sollten wir wissen, dass nicht auch in ihm der Keim des Bösen steckt?« Er hatte die schroffen Worte absichtlich gewählt, um sie vor dem Erscheinen von Esdalän aufzustacheln. Je mehr sie vor den Augen und Ohren der Herrscherriege entgleiste, desto besser.
Die Elbin tat ihm vorerst nicht den Gefallen, sondern funkelte ihn nur ergründend an. Sie ahnte, dass der Zwerg etwas eingefädelt hatte.
Bevor Tungdil weitersprechen konnte, wurde der Eingang für die Delegation der Fremden geöffnet, die aus sieben kräftigen Ubariu bestand. Sirka folgte ihnen.
Die Ubariu unterschieden sich deutlich von ihren offenkundigen Verwandten, den Orks, durch ihre breitere und muskulösere Statur. Ihre Züge wirkten dagegen feiner, wenn auch nicht hübscher; geschliffene, unbemalte Hauer standen zwischen den Lippen hervor, und ihre Haut war dunkelgrün.
Sie trugen gut geschmiedete Rüstungen aus Eisen, die nichts mit den unkundig geschaffenen Harnischen der Orks gemein hatten. Darunter befand sich eine Lage aus dunklem, wattiertem Stoff, die Füße wurden durch Stiefel

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