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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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so gut es ging. »Ihr habt zu viele getötet. Auch Alvaro, dessen Befürchtungen ich von Anfang an hätte Glauben schenken sollen. Er war klüger als ich.« »Dann wärt Ihr auch tot.« Sie musterte ihn verächtlich von Kopf bis Fuß. »Da es scheint, als würdet Ihr alle gemeinsame Sache mit diesen abgeschmackten Wesen aus dem Jenseitigen Land machen, bin ich gezwungen, Euch die Augen zu öffnen.«
»Ihr habt nicht wahrhaftig vor, einen Krieg zu führen?« Ortger konnte die Gewissheit ebenso wenig begreifen wie Isika. »Ich bitte Euch...«
Die Elbin blinzelte. »Ihr bittet mich um gar nichts, junger Mensch. Wer den Diamanten zuerst besitzt, wird entscheiden, wie es im Geborgenen Land weitergeht«, lautete ihre scharfe Antwort. Sie nickte knapp. Einer ihrer Leibwächter zog daraufhin blitzschnell sein Schwert, um es Esdalän durch den Bauch zu stoßen. Gandogar hatte die Krieger jedoch nicht aus den Augen gelassen. Sein Streitkolben stieß zur Seite und wehrte den Schlag ab, sodass die Klinge fehlging.
Aber der Elbenkrieger ließ einen blitzschnellen, zweiten Hieb folgen und traf den Großkönig, der sich schützend vor Esdalän schob, an der Brust. Die Klinge zerbrach an den Panzerplatten der Prunkrüstung des Zwergs, der durch die Kraft des Schlages aus dem Gleichgewicht geriet und nach hinten taumelte. Tungdil fing ihn auf. Die Elben und Rejalin verließen eilig das Versammlungszelt. Einer der Leibwächter wandte sich noch einmal um und vollführte eine rasche Armbewegung, etwas sirrte durch die Luft und wirbelte auf Esdalän zu. Ingrimmsch packte einen kleinen Schemel, warf ihn nach dem Geschoss und fälschte seinen Flug ab. Das geworfene Messer kollidierte mit dem Schemel und prallte harmlos in eine Ecke; währenddessen floh die Fürstin.
»Lasst sie«, sagte Mallen, als er sah, dass sich Goda anschickte, ihr zu folgen. »Ihr würdet ihnen unterliegen.« Er eilte hinaus, sie hörten ihn Befehle erteilen. Bald darauf erklangen Schritte, Pferde wieherten, Reiter preschten davon. Der Prinz kehrte zu ihnen zurück. »Meine Männer werden ihnen den Weg abschneiden und sie festsetzen.« Er wandte sich an Flagur. »Es kann sein, dass wir Eure Krieger eher benötigen, als wir vor wenigen Augenblicken noch geglaubt haben. Allerdings nicht, um gegen die Kreaturen Tions zu ziehen.« Isika stand auf. »Ich weiß, wann ich einen Fehler begangen habe«, sagte sie ohne eine Spur von Hochmut. Die jüngsten Vorfälle hatten ihre Einstellung geändert. »Ich entschuldige mich zutiefst bei dem Volk der Zwerge und bei Tungdil Goldhand. Die Täuschung durch die Elben war zu gut. Ohne Euch wäre die unvorstellbare Absicht niemals ans Tageslicht gekommen, und dafür bedanke ich mich aufrichtig.« Sie schaute über die Gesichter der Herrscherinnen und Herrscher. »Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir alle einmal mehr in der Schuld der Zwerge stehen.«
Tungdil hielt den Großkönig noch immer unter den Achseln, dem es aus irgendeinem Grund schwer fiel, sich auf den Beinen zu halten. Ingrimmsch half ihm. »Gandogar, was ist mit dir? Hat dir die Klinge eine Rippe gebrochen?« Er prüfte die Panzerung, die nur einen leichten Kratzer und einen Abdruck erhalten hatte. »Das nenne ich eine Zwergenrüstung«, sagte Boindil stolz.
Gandogar verdrehte die Augen, versuchte zu sprechen, doch seine Knie gaben nach, und die Arme hingen schlaff an ihm herab.
»Rasch, legt ihn auf den Tisch«, verlangte Lot-Ionan. »Lasst mich nach ihm sehen.«
Der Großkönig wurde angehoben und auf die hölzerne Platte gelegt. Die Zwerge nahmen ihm den Brustpanzer ab, und der Magus legte die getroffene Stelle frei, um sie zu begutachten.
»Nichts«, sagte er. »Keine Brüche.« Er berührte einen geröteten Punkt unterhalb des Rippenbogens. »Diese Stelle ist sehr empfindlich. Man kann ein ungerüstetes Lebewesen durch einen einzigen Stoß mit der Hand ohnmächtig werden lassen. Es ist vorstellbar, dass die Klinge durch die Panzerung hindurch eine ähnliche Wirkung erzielt hat.«
Tungdil sah einen dunkelroten Fleck, der neben dem Hals Gandogars auf dem Tisch entstand. »Er blutet!«, rief er und langte an die Kehle des Zwerges, dessen Atmung im nächsten Augenblick aussetzte. Seine Hände tasteten in dem dichten Bart, bis sie eine Wunde fanden. Unmittelbar unter dem Kinn trafen die Finger auf ein scharfkantiges Stück Metall. Das abgebrochene Schwertstück war nach oben geschnellt und hatte sich von unten durch das Fleisch gebohrt. Er schob die Kiefer

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