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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Festungen der Vierten umgangen, während die Acronta Eure Tore belagerten und Eure Aufmerksamkeit auf sich zogen.«
»Und auf diesem Pfad werden die grässlichsten Gestalten in Eure Heimat gelangen«, sagte ihnen Flagur voraus. »Ihr könnt es verhindern. Wenn Ihr uns den Stein gebt und wir das Artefakt wieder zum Leben erwecken, das die Schwarze Schlucht verschließt.«
»Es ist eine List«, pochte Rejalin auf ihre Sichtweise.
Das waren die Worte, auf die Tungdil gewartet hatte, um zum Angriff auf die Niedertracht der Atär zu blasen. »Eine List? Wenn Ihr von List redet, Fürstin, wie erklärt Ihr den gekrönten Häuptern in diesem Zelt, dass Liütasil bereits vor vier Zyklen ermordet wurde und Ihr uns eine Komödie vorgespielt habt?« Rejalin stierte ihn an. Es gab für einen Lidschlag nichts Elegantes, nichts Wunderbares an ihr, bevor sie sich wieder fing und die Maske aus Schönheit zur Schau trug. »Was erzählt Ihr denn da für einen Unfug, Tungdil Goldhand? Zahlt Ihr so die Gastfreundschaft meines Volkes zurück, indem Ihr Unwahrheiten verbreitet?« Die Elben hinter der Fürstin tuschelten, die Leibwächter durchbohrten den Zwerg mit ihren Blicken. Mehr durften sie nicht.
»Es ist wahr! Ich habe einen Zeugen, ihr Königinnen und Könige«, parierte er ihren Versuch, seine Aussage ins Lächerliche zu ziehen. »Damit Ihr versteht, was in Älandur vorgeht, muss ich Euch einen Umstand enthüllen, den ich bis zu meinem Ende verschweigen wollte: Die Eoil, die Rodario und ich in Porista vernichteten, war in Wirklichkeit eine Elbin. Ich habe Liütasil danach gefragt, und er stand mir Rede und Antwort. Die Eoil sind die Ältesten und Mächtigsten unter den Elben, und niemand aus ihrem Volk würde es wagen, gegen einen Eoil in den Krieg zu ziehen. Das war der Grund, warum uns die Elben nicht zu Hilfe kamen.« Und er berichtete, was wirklich auf der Spitze des Turmes geschehen war. Rodario, der sich absichtlich zurückhielt und Tungdil reden ließ, beschwor jedes einzelne Wort bei seinem eigenen Leben. Es war nicht sein Auftritt. »Liütasil kannte die Wahrheit. Nun, da er von Anhängern der Eoil getötet wurde, ist es mir nicht erlaubt, länger zu schweigen.« Auf sein Zeichen hin gingen Ingrimmsch und Goda hinaus, um Esdalän zu holen.
Ortger schaute verstört zu der Elbin, die regungslos wie eine bemalte Porzellanfigur auf ihrem gepolsterten Sessel hockte, die Hände zu Fäusten geballt. »Sagt, dass es nicht wahr ist, was uns Tungdil Goldhand da berichtet«, bat er sie. »Wartet, bis Ihr den Bericht meines Zeugen vernommen habt, den sie ermorden lassen wollte«, sagte Tungdil, als sein Freund und Goda mit dem Elben zurückkehrten.
Esdaläns Augen legten sich voller Verachtung und Hass auf Rejalin. Wieder bemerkte Tungdil die äußere Ähnlichkeit der beiden. »Da stehe ich, Königinnen und Könige, und ich schwöre bei Sitalia, dass ich mit eigenen Ohren vernommen habe, wie sie über das Attentat auf Liütasil sprach. Sie leitete es in die Wege, sie bereitete dem Verrat den Boden«, sagte er und deutete mit einer anmutigen und zugleich anklagenden Geste auf die Fürstin. »Meine Schwester und ihre Gefolgsleute streben danach, die Lehre der Eoil, die im Jenseitigen Land und hier für so viel Leid sorgte, fortzuführen. Gewährt ihr auf keinen Fall, den Diamanten zu erlangen, sonst wird es Euch allen und Euren Untertanen schlecht ergehen.«
Tungdil bekam die Erklärung für seine Beobachtung: Geschwister. Das machte den Mordversuch Rejalins noch schrecklicher.
Esdalän berichtete von seinen Erlebnissen in Älandur, von den neuen Tempeln, in denen die Eoil verehrt wurde; von den weißen Steinen, die für die Reinheit standen und in allen Königreichen errichtet werden sollten; von den Plänen, denjenigen den Tod zu bringen, die sich in ihrer Not auf das Böse eingelassen hatten, wie die Menschen in Toboribor; von der Vorherrschaft und der Bevormundung durch die Elben aller Völker des Geborgenen Landes, sobald sie den Diamanten der Macht besäßen.
Die Versammlung lauschte erschrocken, stumm, gebannt.
»Die Atär halten sich für die Verfechter der Reinheit und der Eoil beinahe ebenbürtig. Sie wollen befugt sein, die Wächter über das Land zu sein. Dabei sind sie doch nichts anderes als blinde, gefährliche Wesen, die so viele aus ihren eigenen Reihen ermordet haben, bis keiner mehr übrig war, der sich gegen sie stellte.« Esdalän drehte sich langsam um die eigene Achse. Seine Stimme war brüchig geworden,

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