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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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angriffslustig. »Ich werde euch töten«, versprach es ihnen und zog ein Schwert, das aus vielen Einzelsegmenten zu bestehen schien; Tungdil erkannte deutlich die waagerechten Linien auf der Klinge. Abrupt begann es mit seinem Angriff und schlug nach dem Ubari, der ihm am nächsten stand. In der Schwungbewegung trennten sich die Schwertsegmente voneinander. Das Innere der Waffe war hohl und wurde von einer dünnen Kette durchzogen, welche die Einzelstücke miteinander verband. Die Reichweite der Schwertpeitsche wurde auf diese Weise beinahe verdoppelt.
Und so traf es den Ubari ebenso unvermittelt wie tödlich. Die bewegliche Klinge prallte zwar gegen sein zur Abwehr erhobenes Schwert, aber die scharfe Spitze bog sich schlangengleich an dem Hindernis vorbei und stach ihm tief ins Gesicht. Sterbend fiel er auf den Pier.
Die Gardisten senkten ihre Hellebarden, aber sie wagten es nicht, diesen Feind anzugreifen, dessen Unterkörper scheinbar vollständig aus Eisen bestand. Mit dem Fleisch vernähte, runengezierte Metallplatten schützten seinen Oberkörper.
Das Monstrum machte einen Schritt nach vorn, der eiserne Fuß rieb mahlend über den Stein. Es musste sehr, sehr schwer sein. Wieder holte es mit seiner tückischen Waffe aus und schlug, dieses Mal nach Tungdil. Er tauchte unter der grün aufleuchtenden Klinge weg und fiel dabei beinahe von der Rampe, die von der Feuchtigkeit rutschig geworden war.
Das seltsame Schwert schwenkte im Flug herum und durchtrennte den Aufgang zum Schiff; der Zwerg fiel mit den beiden Plankenhälften ins Wasser. Die Wellen schlugen über seinem Kopf zusammen, und er sank wie ein Stein auf den Grund.
Grässliche Angst befiel ihn. Er befand sich in Elrias Reich, und die Eindrücke seines Sturzes in den reißenden Bach, in dem sein Sohn ertrunken war, kehrten mit Macht zurück. Die zahllosen Luftblasen erlaubten ihm nicht, sich zu orientieren, er verlor die Übersicht, wo oben und unten war. Hektisch paddelte er und schlug um sich. Dann zwang er sich zur Ruhe. Genau diese Kopflosigkeit hatte ihm damals den Sohn geraubt. Er versuchte nicht mehr, an die Oberfläche zu schwimmen; wegen des Gewichts seiner Ausrüstung wäre es ihm auch nicht gelungen. Stattdessen tastete er sich an der Mauer entlang, um zur Anlegestelle für Beiboote zu gelangen. Dort gab es eine Treppe, auf der er nach oben steigen konnte, wenn ihn seine Erinnerung nicht täuschte.
Der Untergrund war sehr weich, er sank im Schlick tief ein. Der Atem wurde ihm bereits knapp, da traf sein linker Fuß auf die erste Stufe. Eilends machte er sich an den Aufstieg und kehrte hustend zurück an die Luft. Elria hatte ihn wieder nicht bekommen.
Über ihm erklang das Geräusch von Metall, das gegen Metall traf, hellgrünes Flackern beleuchtete die Schiffsrümpfe geisterhaft, und immer wieder hörte er Schreie und Fluchen. Es war nicht die Zeit, sich eine Erholung zu gönnen.
»Da! Da ist er!« Rodario hatte sich über die Mauer gelehnt und ihn entdeckt. »Palandiell sei Dank, er ist kein Fischfutter.« Er verschwand wieder, weil er sich offenbar in den Kampf einmischen wollte. Tungdil erreichte den Pier, auf dem nur noch acht Ubariu standen. Die Gardisten lagen tot oder verletzt umher. Das Wesen hatte aus den Metallbändern zwei kleine Schilde geformt, die seine Flanken deckten, während es mit dem biegsamen Schlangenschwert Schläge austeilte und die Ubariu zwang, auf Abstand zu bleiben. Tungdil hob eine Hellebarde, packte sie mit beiden Händen und rannte auf den Rücken des Monstrums zu. Es bemerkte ihn, wirbelte herum und schlug mit seiner Waffe nach ihm, doch er war noch zu weit entfernt, um Opfer des mehr gliedrigen Schwertes zu werden. Eines der Schilde aus Eisenbändern schob sich von der Seite nach vorn und schützte das Gesicht des Scheusals.
Aber Tungdil senkte die Hellebarde kurz vor dem Zusammenprall und traf den rechten Fuß des Scheusals. Die Spitze bohrte sich durch die Panzerung, schwarzes Blut quoll aus dem Stich. Es war ihm nicht einmal so sehr darum gegangen, dem Gegner eine schwere Wunde zuzufügen. Seine Absicht war eine andere. Eine schnelle Drehung und ein harter Ruck genügten, und der lange Widerhaken am Kopf der Waffe verfing sich zwischen den Panzerplatten.
»Nehmt die Hellebarden«, rief er den Ubariu zu. »Stochert nach seinen Beinen, dann werfen wir es ins Wasser. Haltet fest, damit es nicht davon springt.«
Die Eisenbänder schlugen nach unten, um den Schaft von Tungdils Hellebarde zu zerbrechen, aber die

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