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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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schmeckt. Früher haben wir deswegen Kriege geführt.«
»Sehr verständlich«, meinte Rodario. »Und wie hat man sich geeinigt?«
»Wir haben das andere Volk vernichtet.« Flagur hielt ihm das Säckchen hin. »Es wird aus einem besonderen Stein gewonnen, er wird gemahlen, dreimal mit Salzwasser gewässert und zerrieben.«
»Ihr habt ein Volk vernichtet, um an das Gewürz zu kommen?«, fragte er ungläubig.
»Es waren hirnlose Phottör. Es gibt keinen Grund, ihnen nachzutrauern«, beruhigte ihn der Ubari. »Aber sie saßen auf dem größten Vorkommen, und da verband sich das Gute mit dem Besten. Gewürz und Fleisch.« Rodario senkte seinen Fisch. »Ihr wollt mir nicht sagen, dass Ihr Orks verspeist?«
»Sicher. Sie schmecken ausgezeichnet, obwohl die Orks, die einst im Geborgenen Land lebten, noch besser mundeten. Ich habe einen von ihnen gekostet, als er sich zu uns verirrte, und ich versichere Euch, einen solch einzigartigen Geschmack habe ich seitdem niemals mehr wieder auf der Zunge gespürt.« Er schloss die Augen. »Mh, ich kann es mir immer noch vorstellen.«
Nun nahm das Gespräch eine beängstigende Wendung. Es gab nicht viele Gelegenheiten, bei denen es den Orks gelungen war, aus dem Geborgenen Land ins Jenseitige zu wandern. »Wann war das, und wo traft Ihr auf ihn?«, erkundigte Rodario sich.
»Das ist schon lange her. Es war auf der anderen Seite der Gipfel, die Ihr Graues Gebirge nennt. Er wollte uns überreden, gegen die Ubariu ... also, Eure Zwerge zu ziehen.« Er lachte. »Ein zäher Bursche. Er faselte etwas von Unsterblichkeit, die er aus einer kleinen Flasche trinken konnte.«
Rodario zählte eins und eins zusammen. Es konnte sich nur um eine der Kreaturen des Orkfürsten Ushnotz gehandelt haben, irgendeine versprengte Einheit, der es gelungen war, durch das anfangs nicht gesicherte, leer stehende Reich der Fünften zum Steinernen Torweg zu gelangen.
Bei Palandiell, das Schwarze Wasser, dachte er erschrocken und musterte Flagur unauffällig. Ushnotzs Krieger hatten das Schwarze Wasser getrunken und waren unsterblich geworden. Wurde man durch den Verzehr des Orkfleisches, das mit der Schlechtigkeit durchsetzt war, vielleicht ebenfalls auf die Seite des Bösen gezogen? Täuschte Flagur etwa nur vor, ein Freund zu sein, und wollte in Wirklichkeit den Diamanten für seinen Runenmeister? Plante er mit seinem einhunderttausend Mann starken Heer die Eroberung des Geborgenen Landes, sobald er den Stein besaß?
Der Ubari betrachtete ihn. »Was ist mit Euch, Rodario? Ihr seid so schweigsam geworden?« »Ich bin ... müde«, wich er aus. »Verzeiht meine Wortkargheit. Das geschieht immer, wenn ... ich Fisch esse.« Er verschlang rasch sein Mahl und verabschiedete sich. Wie durch einen Zufall legte er sich neben Tungdil zur Ruhe und weckte ihn unauffällig.
»Was ist, Unglaublicher?«, murmelte der Zwerg verschlafen.
»Du wirst es nicht glauben, aber ...«
»Dann erspare es mir«, unterbrach er ihn und wollte sich umdrehen. »Ich habe Schmerzen.« »Unser Verbündeter hat ein Geheimnis. Er hat einen Ork gefressen, der von dem Schwarzen Wasser trank«, raunte er eindringlich.
Jetzt war Tungdil wach. »Was redest du da? Wieso sollte er das tun?«
»Weil sie gut schmecken. Angeblich.« Rodario schüttelte sich.
Tungdil nahm die Neuigkeit hin und spann den Gedanken weiter. »Aber selbst wenn es so ist, Ushnotz und seine Orkmeute sind schon lange tot.«
»Aber vorher hat Flagur einen gefressen. Er kam aus dem Grauen Gebirge, sagte er«, beharrte der Mime aufgeregt.
Tungdil konnte sich zusammenreimen, unter welchen Umständen das passiert sein mochte. Er hatte damals mit Ingrimmsch einige Kundschafter der Orks am Torweg angegriffen und drei von ihnen bis ins Jenseitige Land verfolgt. Der eine Ork, der ihnen entkommen war, war wohl Flagur in die Arme gelaufen. »Sie verspeisen Orks?«
Abwegig war es nicht. Er erinnerte sich, dass Djerün seinen Nahrungsbedarf mit allen möglichen Scheusalen Tions gedeckt hatte. Die Acronta und die Ubariu besaßen wohl einige Gemeinsamkeiten.
Er schaute auf das Antlitz der schlummernden Sirka und fragte sich, ob die Untergründigen auch einige Gerichte hatten, die auf einer mehr als zweifelhaften Fleischgrundlage beruhten. Wenn sie sich schon auf denselben Gott beriefen ...
Die Vorstellung fand er widerlich. Zugegebenermaßen aß sein Volk Kreaturen, die nichts anderes als große Insekten waren, was wiederum bei den Menschen für Unverständnis sorgte. Trotzdem blieb ein Unterschied

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